
Eine Prinzessin, die dazu auch noch amazing ist, das ist nicht nur was für Mädels, besonders nicht, wenn man den Packshot des Titels betrachtet. Mit Amazing Princess Sarah sollen Spieler, die auf Retro und Metroidvania stehen, voll auf ihre Kosten kommen.
I am a simple man, i see boobs, i press like
Für die Generation, welcher ein weiter Ausschnitt oder überdimensionierte weibliche Brüste schon als Grund genügen, Bilder von fremden Menschen mit einem „Gefällt mir“ zu markieren, dürfte es auch ein ebenso simples Argument für diesen Titel geben. Auf dem Packshot nimmt die namensgebende Prinzessin oder viel mehr gesagte eine paarig angelegte anatomische Region sehr viel Platz ein. Ist das ungünstig gewählt oder gehört das zum Konzept des Titels?
Das Spiel mit weiblichen Reizen gehört zum Humorverständnis dieses Titels und wird immer wieder aufgegriffen. So haben die weiblichen Figuren trotz 16 Bit Grafikstil eine bemerkenswert ausgeprägte Physik für ihre Brüste spendiert bekommen und auch ein Achievement für das Erreichen von Level 69 mit der Beschreibung „A lovely Level“ dürfte unterstreichen, dass all diese Anspielungen keine Zufälle sind. Dies soll uns aber natürlich nicht abhalten, die Prinzessin in die Schlacht zu schicken. Wie es so ist als Prinzessin, ist Sarahs Vater der König, doch dieser fällt, so wie wir als Käufer, auf weibliche Reize herein. Dämonen in Gestalt von attraktiven fliegenden Frauen verdrehen dem König den Kopf und nehmen ihn nun mit. Sarah sieht sich in einem Dilemma, welches eigentlich nur Mario kennt, sie weiß nicht in welchem Schloss ihr Ziel ist und muss nun alle Schlösser von Gegnern säubern.
Spielerisch haben wir es hier mit typischer Kost der 8 Bit / 16 Bit Ära zu tun. Im weitesten Sinne kann man dieses Spiel in die Schublade Metroidvania drücken. Jedoch wird es hier kaum Backtracking geben, da ihr keine neuen Items oder ähnliches finden, lediglich Movement und Level Aufbau sind wie bei Genrekollegen.
Es tut mir leid, der König ist in einem anderen Schloss
Jeder Level dieses Titels entspricht einem Schloss, was ihr von oben nach unten und von links nach rechts durchsuchen müsst, um am Ende einem Endgegner gegenüber zu stehen. Dabei geht es darum, Schalter zu aktivieren und haufenweise Gegner zu erledigen. Die Schlösser selbst sind schön abwechslungsreich, das eine ist sommerlich, das andere frostig kalt oder es gibt überall Wasserfälle. Gegnertypen gibt es dabei aber nicht so viele, eine Handvoll der Bösewichter agiert unterschiedlich, sonst sind diese nur farblich unterschiedlich und haben somit mehr oder weniger Energie.Eure Moves bestehen lediglich aus Springen, Werfen und Schlagen, dafür tragt ihr ein amtliches Schwert mit euch herum. Die Möglichkeit, Gegenstände zu werfen, solltet ihr auch nutzen, so könnt ihr Möbel oder auch leblose Gegner als Wurfgeschoss gegen andere Fieslinge nutzen und so erheblichen Schaden anrichten. Die Kämpfe gegen die Gegner machen Spaß, besonders da ihr Erfahrung sammelt und somit im Charakterlevel aufsteigt, was bedeutet, es gibt mehr Energie und ihr macht größeren Schaden.
Springen und Checkpoints
Damit es nicht zu schwierig wird, gibt es Checkpoints in den Schlössern, hier gibt es zum einen wieder volle Lebensenergie, zum anderen startet ihr hier, wenn ihr einmal sterbt. Am Anfang gibt es viele Checkpoints und ihr braucht diese auch gar nicht so sehr, doch das ändert sich rapide. Bereits ab Level 3 nimmt der Schwierigkeitsgrad enorm zu, es sind teilweise so viele Gegner im Bild, das es gar nicht möglich ist unbeschadet durch diverse Abschnitte zu kommen. Die Level sind ohnehin etwas zu lang für meinen Geschmack, durch solche Passagen zwischen zwei Checkpoints, die man gezwungenermaßen mehrfach spielen muss, zieht sich so ein Level noch mehr. Die Sprungpassagen sind dafür alle sehr fair gehalten, was auch an der sehr präzisen Steuerung des Titels liegt, hier kann die kleinsten Joystick-Bewegung über euer Leben entscheiden, ich empfehle das D-Pad zu nutzen.
Kreatives Highlight sind die Endgegner, hier kann es schon passieren, dass ihr etwas bekämpft, was ein riesiger High-Heel mit Kopf zu sein scheint. Leider sind diese Gegner irgendwann auch das Highlight des Schwierigkeitsgrades, denn einige Bosse sind einfach nur nervig. Grafisch kann man dem Titel nichts vorwerfen, der Stil ist gut getroffen und die Hintergründe sind abwechslungsreich. Der Soundtrack ist für mich etwas zu nervig, denn in schwierigen Passagen wird man diesen rauf und runter hören, da merkt man schnell, dass die Musik zu eintönig ist.
Für gute 6,49 Euro bekommt ihr insgesamt fünf Schlösser und verrückte sechs Bosse. Habt ihr das alles geschafft, gibt es mit "New Game +" noch weitere Herausforderungen. Umfang und Preis stimmen meiner Meinung nach in diesem Paket, auch wenn das Spiel schnell eintönig wird.
Fazit
Mit Amazing Princess Sarah bekommt ihr ein Metroidvania Titel, der Fans der 8 und 16 Bit Tage zumindest optisch gefallen dürfte.
Der Ton ist leider nicht so liebevoll, wie es bei solchen Titeln früher der Fall war, dafür ist der Schwierigkeitsgrad knackig, so wie es war, als Spiele den Kids noch Geld für die Spielhalle abknüpfen sollten.
Wer sich nicht daran stört, dass Frauen hier besonders wegen bestimmter Körperregionen als Figuren gewählt werden oder sogar Gefallen daran findet, der hat ein weiteres Argument den Titel zu kaufen. Für weniger als sieben Euro ist der Titel kurzweilig, aber dank eintönigem Gameplay eben auch kein Must-Have.
Bewertung
Pro
- Die fünf Level sind grafisch abwechslungsreich
- Kreative Endgegner
Contra
- Eintöniges Gameplay
- Schwierigkeitsgrad steigt zu stark an
- Musik ebenfalls eintönig
5 Kommentare
XC ShadowClaw Do, 28.07.2016, 15:09 Uhr
wie wo was für ein Erfolg?
XBU FloNÄ Fr, 12.02.2016, 12:50 Uhr
:smt046
XBU MrHyde Fr, 12.02.2016, 12:19 Uhr
:smt046...
Amani HT Fr, 12.02.2016, 12:07 Uhr
jetzt hab ich das echt nachgeschlagen ?!?! ....:smt003
XBU MrHyde Fr, 12.02.2016, 11:49 Uhr
Das Achievement zu Level 69... der Brüller. :smt081