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Ein neues Rollenspiel flattert uns ins Haus. Diesmal dreht sich alles um Musik, verschiedene Quests und natürlich wieder um Dungeons. Die Entwickler versprechen einen kurzweiligen Spielspaß und herausfordernde Aufgaben für die Spieler. Wir haben uns als Jaques den Kontrabass auf den Rücken geschnallt und haben uns den Gefahren für euch gestellt.

Folge dem Maskottchen

Man übernimmt die Rolle eines Schülers von Großmaestro Guido und erkundet die zersplitterte schwebende Insel Aezir. Wir haben als Aufgabe erhalten, die neun Ur-Instrumente zu finden und zurückzubringen, um Recht und Ordnung in der Welt zu sorgen.

Wir folgen am Anfang dem Papagei, der als Maskottchen der Musikschule dient. Er schickt uns auch langsam auf unsere erste gefährliche Quest. Hier sei vor allem das Wort "langsam" betont. Unser Figur bewegt sich mit der atemberaubenden Geschwindigkeit einer Schnecke. Wobei schon am Anfang das Gefühl hatten, von einer Schnecke schon mehrfach überrundet worden zu sein.

Die Story wird uns nicht in atemberaubenden Cut-Scenes, sondern erquickend langweiligen Textdialogen präsentiert, die wir dann immer wieder wegklicken dürfen. Prädikat äußerst "spannend".

Auf der Suche nach der Muse

...müssen sich wohl die Entwickler gefühlt haben. Wie noch nie in einem je dagewesenen Rollenspiel, muss man in den Keller und dort Ratten erschlagen! Wow, das hat es ja noch nie gegeben! Von unserer ersten Überraschung des überragenden Game-Designs erholt, suchen wir die pussierlichen kleinen Tierchen auf.

Wir steuern dabei "Jaques". Er ist eine Figur von mehreren verfügbaren Klassen und frönt dem Nahkampf. Mit einem Violinenbogen ausgerüstet, verdrischt er dabei sich nähernde Gegner. Wenn man Glück hat und die Sonne im richtigen Zenit steht, bekommen die Gegner auch mit, dass man gerade ihr virtuelles Leben aushaucht und wehren sich.

Neben dem Verdreschen unmotivierter Gegner, muss man auch diverse Puzzle-Rätsel lösen. Lege Block A auf Punkt B, um Punkt C freizuschalten. Ok, auch nicht gerade der Weisheits letzter Schluss, aber es verschafft ein wenig Abwechslung zum Verprügeln der armen Ratten.

Äußerst wenig Musik bei der Musik

Ausgerechnet bei einem Spiel, das sich auf die Fahnen geschrieben hat, viel mit Musik zu tun haben, gibt es erstaunlich wenig melodiöse Einschläge. Es fehlt eine interessante akustische Untermalung zu dem Spiel. Gerade da hätte man richtig was herausholen können. Wie wäre es bspw. mal mit nem interessanten Sound-Rätsel gewesen? Fehlanzeige.

Der quäkende Ton wenn Jaques zuschlägt oder blockt, ist nicht gerade für die Ohren besonders erquickend. Auch hier hätte man sich durchaus etwas einfallen lassen können.

Optisch hinkt der Titel vor allem bei dem Preis aktuellen Spielen deutlich hinterher. Die Umgebungen sehne relativ langweilig, detailarm und eintönig aus. Immerhin passt das aber zum Gameplay. Dafür macht der Koop-Modus gemeinsam etwas mehr Spaß, kann das Spiel aber auch nicht wirklich retten. Das Spiel ruft auch zu zweit oder zu viert nicht mehr als ein müdes Gähnen hervor.

Fazit

Aerea hat mit 39,99 Euro einen sehr stolzen Preis. Zwar liegt der Hase nicht beim Umfang im Pfeffer, dafür aber bei der Qualität. Das Spiel ist einfach gähnend langweilig. Die Geschichte wird öde in Click-Dialogen präsentiert und das lahme Gameplay lockt keinen hinter dem Ofen hervor.

Optisch und akustisch gibt es auch keine Blumen. Hier hätte man durch interessante(!) Soundrätsel durchaus Luft nach oben gehabt, um sich von der Konkurrenz abzusetzen.

So aber ist es ein eher langweiliges Action-RPG mit schwacher KI und wenig Action. Als einziger wirklicher Pluspunkt kann die niedrige Alterstufe angerechnet werden. Wobei es auch hier günstigere und wesentlich bessere Alternativen gibt. Siehe das Spiel "Oceanhorn". Erwachsene schauen sich lieber mal das ebenfalls gerade erschienene Action-RPG "Victor Vran" an. Das bietet für wesentlich weniger Geld deutlich mehr Spielspaß.


Bewertung

Pro

  • Tutorial führt einen in das Spiel ein
  • 4-Spieler offline Koop
  • Für Kinder geeignet

Contra

  • Sehr hoher Preis
  • Schwache Optik
  • Gameplay ist langweilig
  • Schwache Rätsel
  • KI dumm wie Brot

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 5 von 10
5/10
Story 5 von 10
5/10
Gameplay 5 von 10
5/10
Spielspaß 4 von 10
4/10
Multiplayer & Co-Op 6 von 10
6/10
Umfang 6 von 10
6/10
5

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