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Das sowohl für Steam als auch für Xbox Live erhältliche A.R.E.S. Extinction Agenda ist ein klassischer Sidescroller - also drauf losschießen und möglichst immer in Deckung bleiben! Der Sci-Fi-Shooter verspricht coole Upgrade-Features und eine spannende Story. Wir haben das Spiel für die Xbox 360 getestet und berichten euch von unseren Erfahrungen in unserem Review.

Das muss man zugeben: Grafisch sieht das schon sehr nett aus, was man uns da bietet. Der Science-Fiction-Look funktioniert, die Charaktere sehen toll aus. Sicherlich handelt es sich hier um ein Reboot und somit ist der Stil schon vorgegeben; aber die Umsetzung stimmt halt! Auch die Effekte während des Kampfes sind cool und der 2D-Look passt eindeutig zum Spiel. Einzig schade sind die Zwischensequenzen, die es ab und zu gibt. Diese sind etwas zu leblos und bestehen lediglich aus einzelnen, sich leicht bewegenden Artworks. Ein ordentlich animiertes Video wäre hier definitiv besser gewesen.

Nicht so ganz überzeugen kann der Sound. Die Musik stimmt zu 100 %, so viel steht fest. Zum Genre passend und nie nervig betont die Hintergrundmusik immer sehr schön das Geschehen und motiviert so beim Spielen. Der Soundtrack ist echt gut! Schwach sind allerdings Soundeffekte wie Explosionen oder Kampfgeräusche - es sind immer dieselben - und die fehlende Sprachausgabe. Sowohl die Zwischensequenzen als auch alle restlichen Dialoge sind komplett stumm. Dies kenne ich nur aus alten Rollenspielen, in denen eine solche Sprachausgabe einfach zu viel Speicherplatz verschlungen hätte. Aber in einem heutigen Spiel von derartiger Qualität wirkt es einfach nur Budget-faul, wenn ich jeden Text lesen und weiterklicken muss.

Die Story geht im Spiel leider etwas zu sehr unter... Ihr kämpft euch eigentlich immer nur weiter. Ihr spielt in der Zukunft, in welcher die Erde von einem merkwürdigen Gas heimgesucht wird, das nicht nur Menschen, sondern auch Roboter befällt. Ihr habt bezüglich eures Charakters die Wahl aus zwei verschiedenen Robotern, deren Aufgabe es ist... die Menschheit zu retten. Mal wieder. Beim Kampf durch die verschiedenen Stages gibt es immer wieder nette Zwischensequenzen, die aber Story-mäßig relativ schwach sind und nur ein paar wenige Charaktere einführen. Insgesamt konzentriert sich das Spiel auf Gameplay und nicht auf die Geschichte.

Ihr könnt während der Story Stück für Stück neue Upgrades freischalten, es gibt Datenbankeinträge zu finden und ihr könnt euren Charakter hochleveln... das macht aber noch keinen großen Umfang aus. Denn schade ist tatsächlich, dass das Spiel recht schnell vorbei ist. Als Beispiel: Wir haben in unserem Test 4 Stunden gebraucht um auf der normalen Schwierigkeitsstufe das letzte Level zu erreichen. A.R.E.S. ist halt so aufgebaut, dass es auf mehrere Spieldurchläufe aufbaut. Also erst mal den Charakter auf normalen Schwierigkeitsgrad aufleveln und Upgrades freischalten, eventuell noch mit dem zweiten Charakter durchspielen (obwohl das genau gleich ist), und dann die Hardcorevariante! So macht euch das Spiel auch ständig in Ladescreens darauf aufmerksam, dass ihr in der zu erreichenden Punktzahl (für die Leaderboards und euren persönlichen Highscore) auf ,,Normal" eingeschränkt seid und doch gefälligst mal auf Hardcore umstellen sollt, um potentiell unendlich viele Punkte holen zu können! Naja, so kann man seinen Umfang auch künstlich aufplustern... not.

Der Spielspaß bei A.R.E.S. für die Xbox 360 ist sehr ambivalent. Auch wir hatten so unsere Hochs und Tiefs. Am Anfang ist das Spiel relativ frustrierend, das muss man sagen. Der Einstieg ist besonders auf der Xbox eine Hürde, da die Steuerung (dazu unter Gameplay) halt einfach nicht dafür ausgelegt ist. Schafft man aber ein paar frustrierende Runden, merkt, dass Sterben eigentlich gar nicht schlimm, sondern gut für die Punkte ist, hat man coole, größere Waffen freigeschaltet und auch endlich herausgefunden, dass man sich bei diesem blöden Boss einfach nur bücken muss, um Schaden zu vermeiden, kann es auch richtig unterhaltsam sein. Wer auf Sidescroller steht, wird höchstens die Maus vermissen - ansonsten ist A.R.E.S. aber recht unterhaltsam.

Leider gibt es für das Gameplay reichlich Abzüge, die eigentlich nicht nötig wären. Oder besser: Die unvermeidbar waren. Denn das Spiel ist durch und durch für den PC und nicht für die Konsole entwickelt worden - das merkt man einfach. Warum? Der rechte Stick ersetzt die Maus und ihr könnt hier in 360 Grad um euch herum schießen. Das ist aber mit dem Controller nicht gut gelöst, da ihr so kein Dauerfeuer eröffnen könnt, sondern zwischen Springen, schießen und zielen hin und her wechseln müsst. Des Weiteren könnt ihr auf dem PC mithilfe des Mauszeigers viel genauer zielen - das geht mit dem Analogstick immer nur auf ungefähr. Somit ist das Spiel viel schwieriger auf der Xbox 360, als auf dem PC und die schwierigeren Levels werden knackig. Die Portierung ist allgemein schlecht: Das Menü lässt sich nicht mit dem Steuerkreuz sondern nur mit dem linken Stick bedienen, zu Beginn MUSS die Start-Taste gedrückt werden (A oder andere Tasten funktionieren nicht), usw...

Insgesamt ist das Gameplay zwar sehr unterhaltsam, da es eine gute Mischung aus viel Action und kleinen Jump'n Run Passagen bietet und auch für Sammelwütige einen gewissen Wiederspielwert hat - insgesamt nervt aber die Portierung auf die Konsole. Hier hätte man sich entweder etwas anderes einfallen lassen müssen oder gar von Anfang an das Herausgeben sein lassen sollen.

Fazit

Für circa 15 EUR holt ihr euch mit A.R.E.S. ein potentiell gutes, aber leider zu umfangschwaches und schlecht portiertes PC-Spiel auf die Xbox. Leider ist das Gameplay mit seiner 360-Grad-Shooter Variante einfach nicht konsolentauglich und kann daher in Anfangslevels ganz schön frustrieren. Grafisch ist das Spiel eigentlich klasse, der Soundtrack ist auch gut, nur die fehlende Sprachausgabe stört irgendwie.

Insgesamt kann man einfach sagen, dass bei A.R.E.S. einfach zu viel FEHLT. Nichts ist wirklich schlecht umgesetzt, aber es wirkt etwas leer. Sprich: Fehlender Umfang, unzureichende Story, fehlende Sprachausgabe, fehlender Multiplayer. Dies alles sorgt dafür, dass man hier besser auf der Xbox auf das Spiel verzichtet - und sich das Ganze ggf. mal auf Steam für den PC anschaut. Da ist das Spiel sinnvoller aufgehoben, auch wenn dadurch der Umfang nicht größer wird. Der Spielspaß kann sich aber auf dem PC aufgrund besserem Gameplay und einfacher Steuerung deutlich erhöhen.


Bewertung


Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
7