Erst gestern berichteten wir von einer doch sehr provokanten Aussage aus dem Hause THQ, bei dem Gebrauchtspielekäufer quasi als Betrüger betitelt wurden. Aus aktuellem Anlass veröffentlichte THQ eine offizielle Stellungnahme von Danny Bilson, Executive Vice President, Core Games. Er erläutert darin die Einzelheiten des "Premium Online Access" von THQ. Dieser Service hat leider seit gestern im Zuge eines veröffentlichten Interviews vereinzelt für Unmut unter Fans und Spielern gesorgt. THQ bedauert diese Missverständnisse sehr. Gleichzeitig distanziert sich THQ von den teilweise fälschlich und/oder unvollständig wiedergegebenen Aussagen, welche in den Foren und in der Presse seitdem kursieren.
Offizielle Stellungnahme zum Premium Online Access von THQ (deutsche Version):
"Das Wichtigste für uns ist, qualitativ hochwertige Spiele zu entwickeln. Solche, die sich die Spieler unbedingt kaufen wollen. Wenn der gesamte Erlös an den Machern dieser Spiele vorbeigeht, ist es schwierig, sie zu fördern und finanziell zu unterstützen. Das ist an sich eine einfache Rechnung.
Aber wir möchten in keiner Weise die Käufer gebrauchter Spiele bestrafen. Daher werden wir unter anderem Folgendes für sie tun: Für die Tatsache, dass ihnen für unseren Premium Online Access Kosten entstehen, schenken wir ihnen neue Download-Inhalte. Das heißt beispielsweise, dass wenn man unser kommendes WWE-Spiel gebraucht erwirbt, erhält man für ca. 10 Dollar nicht nur den besagten Zugang zu sämtlichen Online-Elementen des Spiels, sondern auch das erste DLC-Paket dazu.
Auf diese Wiese liefern wir den Gebrauchtspiel-Käufern Inhalte, die ihr Geld tatsächlich umso mehr wert sind. Wir versuchen stets, das Thema positiv zu gestalten. Jedoch müssen wir ebenso darauf achten, dass die neue Ware unsere Premiumware ist und die gebrauchte Ware eben gebrauchte bleibt. Wir müssen unsere Software entsprechend so gestalten, dass sie dies auch beweist.
Wir nehmen dies alles sehr ernst, denn wir möchten unbedingt Spiele kreieren, die z.T. 30 Millionen Dollar oder mehr kosten und schlichtweg großartig sind. Nur wenn wir damit kein Geld verdienen, werden wir auf Dauer keine Unterhaltung von höchster Qualität mehr produzieren können.
Gleichzeitig möchten wir aber wir auch unsere eigenen Kunden nicht bestrafen. Daher arbeiten wir mit Hochdruck daran, jedem Spieler Inhalte zu liefern, die es sich zu holen lohnt. Wir möchten dabei jedem gerecht werden, so dass wir es schließlich nur mit zufriedenen Konsumenten zu tun haben - unabhängig davon, ob sie ein neues Spiel oder dessen gebrauchte Version kaufen."
Danny Bilson, Executive Vice President, Core Games, THQ
10 Kommentare
XBU Wu134 Mi, 25.08.2010, 16:41 Uhr
Hallo,
diese 2. Aussage gefällt mir irgendwo schon wieder besser. Zuerst war der Gebrauchtkäufer ein Betrüger, jetzt wird er sogar noch bevorzugt. Der Neukäufer zahlt 60 € und kann das Spiel spielen. Der Gebrauchtkäufer kauft es gebraucht für 30 €, zahlt 10 € für den "neuen" Onlinepass und bekommt noch einen DLC im Wert von 2 - 10 € geschenkt, je nach dem, was mitkommt. Da komme ich auch als Gebrauchtkäufer nicht schlecht weg. Gleichzeitig werde ich als Gebrauchtkäufer bestätigt und begehrt, da ich ja auch noch mit Gratis-DLCs gelockt werde. Verrückte Welt.
Mal noch ne andere Frage: Gibts irgendwo schon Listen und Übersichten, in welchen Spielen Online-Pässe benötigt werden?
PS: Finde es auch interessant, dass es mehreren Leuten so geht, dass beigelegte Codes nicht funktionieren :roll: Zum Glück kann man die ja mittlerweile nachkaufen :twisted::roll:
Gruß
Greedy Mi, 25.08.2010, 13:01 Uhr
Ja klar, der "gesamte Erlös" geht an THQ vorbei und man kann mit den Spielen "kein Geld verdienen", nur weil manche Leute das Spiel gebraucht kaufen. Ich finde, hier wird maßlos übertrieben und zudem total vernachlässigt, dass es 1. Gebrauchthandel von Videospielen schon seit Jahrzehnten gibt und 2. tausende andere Produkte auch ohne Probleme weiterverscherbelt werden.
Als nächstes muss ich noch 1000€ an VW zahlen, damit der Motor eines Gebrauchtautos auch anspringt. Lächerlich dieser THQ-Heini!
XBU Dirty Mi, 25.08.2010, 12:22 Uhr
Einschalten, sich mit Freunden online treffen und Spaß haben. Und bestenfalls einige Games bestimmter Publisher/Entwickler gemeinsam meiden. ;)
Denn bei den meisten anderen Freizeitbeschäftigungen läuft es ähnlich oder noch schlimmer ab...
CeAzZ Mi, 25.08.2010, 12:11 Uhr
Ich würd sagen, die Funktion an sich das man mit Leuten aus aller Welt übers Netzwerk zocken kann. Vllt noch Bestenlisten, Kaderupdates, News ...
Aaaber, da das ganze Xboxlive sowieso nur über Peer-2-Peer läuft, sollten für den Entwickler kaum Serverkosten anfallen. Bestenlisten usw. sollten hier kaum Traffic verursachen. Also sollte die Gebühr für Xbox Live hier schon reichen. Da stimme ich euch ja auch zu.
Ach, sind doch alles Gauner da draussen. :smt003 Was will bzw. kann man da noch machen? :(
XBU Dirty Mi, 25.08.2010, 12:01 Uhr
Wie sieht denn die Online-Dienstleistung der Publisher/Entwickler aus?
Ich stelle ne billige, leere Map oder einen leeren Kampfring, welche in der Regel im Singleplayer vorzufinden sind, zur Verfügung, die keinerlei KI-Funktion beinhalten. Nutze den Sound aus dem Singleplayer und lasse 2-16 zahlende Trottel über die Map huschen, die sich dann gegenseitig die Murmel einkloppen oder effektvoll wegschießen. Das ist aus der Sicht der Entwickler billiger, teuer bezahlter Abfall aus dem Gesamtpaket Spiel.
Wenn sich 16 MP-Teilnehmer einfach in der Mitte der Map stellen und nichts unternehmen würden, erkennt man die Online-Dienstleistung im Detail. Ein paar vorbeiziehende Wolken und hier und da ein vorbei fliegender Piepmatz oder ein dümmlicher Ring- bzw. Schiedsrichter. Das kostet natürlich richtig Geld. :smt003
Der gesamte Rest des Online-Dienstes (Xbox LIVE) bezahlt man an MS. Dieser Dienst leistet durchaus mehr fürs Geld.