Wie Alain Martinez, CFO des Publishers Ubisoft in der gestrigen Pressekonfernz zum abgelaufenen Geschäftsjahr bekannt gab, schaut man derzeit gespannt auf die aktuellen Entwicklungen rund um den von Electronic Arts eingeführten Online Pass. Offenbar hat auch Ubisoft grosses Interesse daran, das Handeln mit Gebrauchtspielen zu erschweren.

"Bezüglich des zu Geld machens von gebrauchten Spielen oder Download-Inhalten - die meisten der Spiele die wir kommendes Jahr veröffentlichen werden, werden vom Start weg herunterladbare Inhalte haben. Wir schauen sehr genau in Richtung EA und deren 10-Dollar-Lösung. Möglicherweise werden wir diese Richtung ebenfalls irgendwann in Zukunft einschlagen.", so Martinez.

29 Kommentare

XBU MrHyde Fr, 21.05.2010, 12:13 Uhr

Don Schussolini schrieb:
einfach mal einen Testballon steigen lassen

Die Frage ist dann nur noch, ob wir den Testballon neutral hinnehmen, ihn mit einer Party feiern oder versuchen, ihn schnellstmöglich vom Himmel zu holen ;)

Ansonsten gebe ich dir insofern Recht, dass der, der es sich leisten kann, vermutlich genau so viele SPIELE wie vorher kaufen wird, aber es wird bestimmt auch die geben, die nur genau so viel GELD ausgeben werden, was dann bei dieser Massnahme einfach weniger Spiele beim Gebrauchtspielehandel bedeutet.

Abgesehen davon geht mir noch so der Unterton des Online-Passes tierisch gegen den Strich, weil das einfach so wirkt, als wolle man was gegen den "bösen Gebrauchtspiele(ver)käufer" tun...und damit wird er auf eine Stufe gestellt, auf die er nicht hingehört.

Don Schussolini Fr, 21.05.2010, 11:26 Uhr

XBU MrHyde schrieb:
Warum? Der Entwickler hat doch überhaupt nichts davon, denn ich glaube nicht, dass da etwas Positives bei rum kommt. Die Leute haben doch nicht mehr Geld zur Verfügung, nur weil jemand den Online-Pass erfindet.

Selbst wenn - ich sage absichtlich selbst wenn... - alle weiterhin so viel Geld wie vorher ausgeben würden und sich nicht verärgert zeigen, heißt es doch, dass ich (Milchmädchenrechnung) nach 5 Verkäufen von gebrauchten Spielen 50€ weniger in der Tasche habe als vorher, also habe ich dann dieses Geld nicht, um ein neues Spiel zu kaufen. Sprich: Es wird weniger Verkäufe geben.

Vielmehr besteht ja noch Gefahr ins andere Extrem, dass immer mehr verärgert sind und dann nicht gleichviel Geld wie vorher ausgeben, sondern deutlich weniger... dann macht sich das erstrecht nicht für den Entwickler bezahlt.

Wie gesagt... wenn das ne Aktion gegen Nutzer illegaler Dinge wäre und man sagt... jedes Online-Spiel wird nun 10€ billiger und man kauft sich dann den Code in Points online, wäre das ja noch halbwegs verständlich.. aber so? :-k

keine Frage, daß das eine "Milchmädchenrechnung" werden kann - evtl auch sehr wahrscheinlich. Aber warum soll man es nicht einfach mal probieren. man kennt ja den/die "Deutschen" - am Anfang machen sie ein riesiges Faß auf und heulen rum, aber irgendwann werden sich die Wogen glätten und der Konsum wird sich wieder auf das vorherige Niveau einpendeln (siehe Steuer-Erhöhungen, Einführung der Börsen-Steuer, BIO-Steuer, usw...). Man gibt sein Hobby einfach nicht so schnell auf. Ich sehe das so, daß einige Publisher einfach mal einen Testballon steigen lassen und sehen wollen, wie das ganze angenommen wird, nachdem der erwartete Ansturm der Entrüstung versiegt ist.

Und ich glaube auch nicht, daß das eine Aktion gegen Nutzer illegaler Dinge ist, denn dafür kann und könnte man andere Mechanismen entwickeln.

XBU Böhser Onkel Do, 20.05.2010, 15:44 Uhr

Ruepel schrieb:
Früher wollten die Ihre Spiele an uns verkaufen und heute sehen die Jungs sich wohl eher daran das wir Spieler dankbar sein sollten die Spiele überhaupt kaufen zu dürfen.

Das beschreibt es eigentlich perfekt.
So kommts mir auch schon lange vor.

Ruepel Do, 20.05.2010, 15:40 Uhr

Ich bin mal ganz frech und sage, wenn der Wertverlust wirklich so hoch ist bei neuen Spielen wie ich befürchte, dann lasse ich meine zweite Xbox umbauen und werde mir derartige Titel aus dem Internet ziehen und nur noch die Spiele als original kaufen die solch einen Mist NICHT unterstützen. Mit derartigen Aktionen werden die Spieler doch immer mehr dazu gedrängt diesen Schritt zu gehen. Schließlich kostet so ein Spiel keine 10 Euro wie eine DVD sondern mal eben das sechsfache.

Viele Leute kaufen sich entsprechende Spiele um sie nach dem durch spielen wieder zu verkaufen und das Geld wieder in neue Spiele zu investieren. Die Publisher meinen hier immer nur die Gebrauchtspielekäufer zur Kasse zu bitten, nur dies wird in der Praxis nicht der Fall sein. Der Preis sinkt für ein Gebrauchtspiel egal ob der Käufer überhaupt online spielt oder nicht. Spielt er nicht online hat er durch diese Aktion noch einen größeren Vorteil in der Form, das man gebrauchte Spiel künftig schneller noch günstiger kriegt, der Publisher hat gar nichts davon weil diese Spieler keinen Online Pass erwerben werden. Sprich, es hat nur der Verkäufer der Schaden der weniger Geld investieren kann in neue Spiele und der Publisher hat u.U. gar nichts davon.

Ich bin mir auch sicher das dies erst der Anfang ist. Hier wurde schon die Lizenz angesprochen die man ja eigentlich nur erwirbt. Irgendwann wird es sicher noch dahin gehen das man seine Software online aktivieren muss mit einem Code der dann wie ein Arcade Spiel für den entsprechenden Gamertag und Konsole aktiviert ist. Ist dieser Code verbraucht kann kein weiterer Spieler das Game nutzen ausser es wird ein neuer Code erworben. Dieser Online Pass ist erst der Anfang, garantiert. Die schauen nun wie die Spieler darauf reagieren und dann geht man wieder einen Schritt weiter wenn sich die Empörung wieder gelegt hat.

Vor einigen Jahren war die Gamerlobby noch recht klein, hier waren die Publisher bemüht jeden Kunden zufrieden zustellen in der Hoffnung das sein Produkt gekauft wird. Heute ist diese Lobby riesig. Die Branche erzielt mittlerweile schon Umsätze und Verkaufszahlen die normale DVD Verkäufe toppt.

Nur mittlerweile macht es die Branche es den ehrlichen Gamern wirklich schwerer und schwerer und bewegen sich voneinander weg. Früher wollten die Ihre Spiele an uns verkaufen und heute sehen die Jungs sich wohl eher daran das wir Spieler dankbar sein sollten die Spiele überhaupt kaufen zu dürfen.

XBU MrHyde Do, 20.05.2010, 15:25 Uhr

Don Schussolini schrieb:
aber als professioneller SW-Entwickler kann ich die andere Seite auch "verstehen".

Warum? Der Entwickler hat doch überhaupt nichts davon, denn ich glaube nicht, dass da etwas Positives bei rum kommt. Die Leute haben doch nicht mehr Geld zur Verfügung, nur weil jemand den Online-Pass erfindet.

Selbst wenn - ich sage absichtlich selbst wenn... - alle weiterhin so viel Geld wie vorher ausgeben würden und sich nicht verärgert zeigen, heißt es doch, dass ich (Milchmädchenrechnung) nach 5 Verkäufen von gebrauchten Spielen 50€ weniger in der Tasche habe als vorher, also habe ich dann dieses Geld nicht, um ein neues Spiel zu kaufen. Sprich: Es wird weniger Verkäufe geben.

Vielmehr besteht ja noch Gefahr ins andere Extrem, dass immer mehr verärgert sind und dann nicht gleichviel Geld wie vorher ausgeben, sondern deutlich weniger... dann macht sich das erstrecht nicht für den Entwickler bezahlt.

Wie gesagt... wenn das ne Aktion gegen Nutzer illegaler Dinge wäre und man sagt... jedes Online-Spiel wird nun 10€ billiger und man kauft sich dann den Code in Points online, wäre das ja noch halbwegs verständlich.. aber so? :-k

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