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Habt ihr richtig Lust mal ins Mittelalter versetzt zu werden, ohne all die Drachen, Trolle oder sonstigen Monstrositäten? Dann könnte Kingdom Come: Deliverance genau der richtige Titel für euch werden! Dort verschlägt es euch nämlich in das frühe 15. Jahrhundert in eine Region, die schöner nicht sein könnte - Böhmen.

Schön ist da nämlich auch das richtige Stichwort, denn die Welt im Spiel sieht umwerfend aus. Die CryEngine leistet richtig gute Dienste und dank dichter Wälder, die durch Fotografien originalgetreu übernommen wurden, wird selbst ein einfacher Spaziergang zum Erlebnis. Solch eine Vegetation sieht man selten, auch wenn man natürlich davon ausgehen kann, dass die Xbox One-Version nicht ganz dieses Niveau erreichen wird - selbst wenn die Entwickler behaupten, dass es zum Release vergleichbar aussehen wird.

Doch genug gestaunt, schließlich will man uns auch vom Gameplay überzeugen. Ein kleines Einführungsvideo erklärt die Grundzüge, nämlich, dass ihr bei euren Attacken die Schlagrichtung mit dem rechten Stick bestimmt. Das ist auch bitter nötig, denn die Gegner blocken was das Zeug hält. Aussichtslos, sich da überhaupt mit einer Gruppe anzulegen, denn diese taktieren, umzingeln euch und schlagen aus allen Richtungen auf euch ein.

Ist es da nicht vielleicht besser, den Kampf gleich zu vermeiden? Es kommt darauf an, denn auch Kämpfer können, durch das geschickte Anlocken einzelner Gegner, bestens bestehen. Cooler Fakt: Im Spiel gibt es verschiedene Waffentypen, wie Äxte, Beile, Messer, Lanzen etc., aber es gibt keine Abstufungen innerhalb. Das bedeutet, dass ein Schwert immer gleich gut ist, lediglich die Charakterentwicklung beschleunigen Schläge oder erhöhen Reaktionsgeschwindigkeiten.

Der Wald im Spiel ist unglaublich detailliert

Vermeintlich einfacher hat es dennoch der vorsichtig agierende Spieler. Mit einem Dolch ermorden wir so hinterrücks eine Wache und nutzen dessen Kleidung fortan als Tarnung, um uns in das gegnerische Camp zu stehlen. Doch an dem Tor will man uns nicht direkt passieren lassen. Hier haben wir die Wahl: Versuchen wir uns in der ungarischen Sprache, gehen einfach davon oder starten einen Kampf? Zum Glück spricht unsere Figur gebrochen Ungarisch – weil es in der Demo so gelevelt wurde, man kann also auch scheitern - und so dürfen wir passieren.

Im Camp angekommen haben wir wiederrum komplette spielerische Freiheiten. Wir können die Wachen im Schlaf ermorden, Pfeile in Brand stecken, wodurch der Fernkampf der Feinde erheblich beeinträchtigt wird oder wir vergiften einfach den Gulaschtopf. Dann nur noch ein paar Stunden warten und… wir haben kaum Glück gehabt! Wie man uns erklärte, verhalten sich die NPCs im Spiel selbstständig, auch während unserer Ruhephasen. Wenn sie also gerade keinen Hunger haben oder einen anderen Topf zur Nahrungsaufnahme bevorzugen, gucken wir in die Röhre. Zum Glück aß aber eine der Wachen von unserem tödlichen Mix, sodass wir ihn auf der Mauer sitzen sehen können, wie er sich vor Magenschmerzen krümmt. Auch hier gilt: Vergiftung verlaufen in realistischen Zeitabschnitten und führen nicht immer zu Erfolg.

Am Ende muss ich sagen, dass ich wirklich überrascht war, welch spielerische Tiefe Kingdom Come: Deliverance bietet. Zusammen mit der genialen Optik und Kleinigkeiten wie dem Kleidungssystem, das auf verschiedene Schichten baut und so immer effektiver wird, scheint da ein wirklich geniales Mittelalter-Rollenspiel auf uns zuzukommen, dass teilweise schon an eine Simulation erinnert. Daher vielen lieben Dank, Warhorse Studios, für die tollen Einblicke und der Termin. Und mal ganz ehrlich – wer den Teilnehmern als Dank ein Bier schenkt, hat sich eh schon einen Platz in meinem Herzen gesichert!

Zum Wohle!

 

Quelle: XBoxUser.de

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