
Wir haben uns Astroneer im Hands-On etwas genauer angesehen
Der Weltraum, unendliche Freiheiten. Daran denkt man zumindest, wenn man sich mit dem Titel Astroneer auseinandersetzt. Allerdings handelt es sich bei dem Spiel um eine Game Preview, was natürlich bedeutet, dass man in einigen Punkten Abstriche machen muss. Wir haben uns dennoch wagemutig in den Raumanzug geworfen und haben eine kleine Entdeckungsreise auf der Xbox One unternommen.
Mit dem Staubsauger geht's dem Planeten an den Kragen
Schon im Hauptmenü wird klar, dass Entwickler System Era Softworks - denen wir an dieser Stelle für die Bereitstellung eines Testexemplares danken wollen - die Reise in das Unbekannte des Raumes für jeden zugänglich machen will. Ein einfacher Knopfdruck genügt, schon hebt eine Kapsel samt Astronaut ab und landet auf eurer neuen Heimat. Diese ist übrigens zufallsgeneriert, sprich jeder neue Spieler bekommt etwas Anderes zu sehen.
Der Landeanflug verläuft etwas holprig, aber das sollte man einem Game Preview Titel nicht allzu sehr ankreiden, zumal ja auch der gesamte Planet zufällig berechnet werden muss. Doch kurz nach der Landung kann es mit der Erkundung losgehen. Wie ihr das macht? Nun, eine kleine Seite mit ein paar seltsamen Übersetzungen zeigt euch eure grundlegenden Aktionen, den Rest müsst ihr selbst herausfinden. Und wir wären nicht wir, wenn wir das nicht ebenfalls vor euch geheim halten würden. Denn gerade in diesem Aspekt liegt auch der Reiz von Astroneer, dem Entdecken der Umwelt und all der Möglichkeiten, die vor einem liegen.
Allerdings können wir natürlich zu der Haupttätigkeit etwas anmerken, nämlich dem Terraforminggerät in euern Händen. Auf Knopfdruck wird der eigenartige Staubsauger in die Hand genommen und mit ein paar einfachen Griffen entsteht bereits das erste Loch vor der Haustür. Natürlich sollt ihr aber nicht einfach Löcher bauen, vielmehr nützt die Apparatur der Gewinnung von Rohstoffen, die zum Ausbau des eigenen Inventars und der Basis verwendet werden können. An dieser Stelle aber ein kleiner Tipp: Man kann nicht nur Löcher "bohren", es lässt sich auch "Erde" anhäufen. Schließt also zwischendurch auch immer wieder eure Krater, sonst wird die weitere Fortbewegung schnell lästig.
Wenn der Rucksack zum besten Freund wird
So simpel wie das Gameplay ist auch das Menü. Nein, nicht nur simpel, auch genial. Euer Inventar, in dem ihr Gegenstände sammelt und teilweise auf dem Weg neue nützliche Gadgets herstellt, ist gleichzeitig euer Rucksack. Und eben jener funktioniert, wie auch alle anderen Dinge im Spiel, die mit Interaktion zu tun haben, modular. Stellt es euch wie Legosteine vor, die einfach angesteckt und gestapelt werden können.
Der Clou – der Rucksack ist offen und jederzeit einsehbar. Egal was ihr gerade macht, ihr seht, wie euer Inventar wächst und aufgefüllt wird, wenn ihr zum Beispiel Rohmaterialen einsaugt. Das Aufrufen von Hab und Gut ist quasi nur ein vergrößerter Blick auf dem Rucksack! Das mag trivial klingen, erleichtert aber so viel im Spiel und lässt einen jederzeit den Überblick behalten.
Gleiches gilt auch für Energie und Sauerstoff – ja, man kann nicht einfach stundenlang auf einem Planeten umherspazieren. Diese werden in Balkenform bestens sichtbar am Rucksack dargestellt, Dead Space lässt grüßen.
Dunkle Materie ist nicht zu vermeiden
Wo viel Licht ist, ist aber auch Schatten. Zum einen wäre das die Performance an sich. Die geht leider ab und zu in die Knie, wenn gerade zum Beispiel viel auf dem Bildschirm los ist. Das ist nicht weiter tragisch und sicherlich zu einem Großteil auch der frühen Version verschuldet, soll aber nicht unerwähnt bleiben. Auch poppen viele Sachen auf der Xbox One erst auf, wenn man schon relativ nah dran ist, was leider etwas unschön ist.
Etwas nervig ist auch die Steuerung. Durch die Modularität sind zwar viele Dinge stark vereinfacht und auch Gamepadneulinge dürften sich zurechtfinden, insgesamt ist manchmal aber etwas zu filigrane Arbeit erforderlich, die mit einem Controller nicht so gegeben ist. Nachteil ist hier auch, dass man für bestimmte Aktionen eine Art Mauszeiger aufrufen muss, der nur auf Knopfdruck erscheint. Das ist etwas umständlich gelöst, vermutlich aber einer Portierung vom PC verschuldet.
Zu guter Letzt ist es das Gameplay, dass nicht vollends überzeugen kann. Oder anders gesagt: Es ist schnell die Luft raus. Denn das, was das Spiel macht, ist für eine so frühe Version schon sehr gut ausgearbeitet und die einzelnen Abläufe sind bestens ins Spiel integriert. Aber hat man dann erst einmal ein wenig den Planeten erforscht, Baupläne gesammelt und ausprobiert, verstanden wie welche Mechanismen funktionieren und die Basis etwas aufgepimpt, ja, dann ist man schnell am Ende der Möglichkeiten angekommen. Es gibt, zumindest noch, keine Gegner im Spiel, und so setzt nach gut 6-8 Stunden Müdigkeit ein, zumindest war es bei mir der Fall.
Every Man's Sky?
Dennoch wollen wir den Titel allen ans Herz legen, die sich nach einem No Man's Sky-Klon gesehnt haben. Und wenn man sich mal die Bewertungen auf Plattformen wie Steam ansieht, scheint man hier die wesentlich bessere "Simulation" gefunden zu haben, wenn es darum geht neue Planeten zu entdecken und ein wenig Kolumbus im Weltall zu spielen. Die Grafik mag zwar vielleicht nicht auf dem selben Niveau sein, weiß aber trotz weniger Texturen gerade im Zusammenspiel mit verschiedenen Lichtverhältnissen gelegentlich zu begeistern. Und der Soundtrack, der perfekt die Gemütlichkeit, die Astroneer innewohnt, untermalt, ist einfach genial.
Außerdem gibt es bereits jetzt einen Multiplayer! Der ist zwar noch etwas seltsam integriert, denn es funktioniert nur, wenn man sich bereits im Hauptmenü zusammenfindet, dann steht dem gemeinsamen Erkunden mit bis zu vier Astronauten aber nichts im Wege. Wer also explorative Mitspieler parat hat, wird sicher noch einige weitere Stunden Spaß mit dem Titel haben.
Im Alleingang fesseln die ersten Stunden aber auch enorm. Es ist ein wirkliches tolles Gefühl seinen eigenen Planeten zu erkunden, die Welt und die Möglichkeiten des Spieles zu verstehen und nach und nach Fortschritt zu machen. Also, worauf wartet ihr noch? Uns hat das bisher spielbare jedenfalls ordentlich überzeugt und wir sind wirklich gespannt, was in Zukunft noch mit dem Titel passieren wird. Wenn ihr also kein Problem mit Game Preview-Titeln habt, schmeißt jetzt einfach die Xbox oder den PC an, ladet den Xbox Play Anywhere-Titel herunter, und erkundet eure ganz eigene Galaxie!
Quelle: XBoxUser.de
1 Kommentar
XBU Philippe Di, 31.01.2017, 14:30 Uhr
Klingt besser, als ich erwartet hatte, aber ich finde 20 € für ne "Preview", für ein unfertiges Spiel, das vielleicht nicht zur Vollendung kommt, etwas viel, muss ich ehrlich sagen. Bin in letzter Zeit aber auch etwas geizig, was Videospiele angeht ;)