Page

Der Name der neuen Xbox-Konsole steht noch nicht wirklich fest, die Details sickern nur langsam durch, aber geben bereits Anlass für wilde Spekulationen im Netz: Die Xbox Scorpio oder Xbox Two soll jedenfalls ein wahres Freudenfeuerwerk für Gamer entzünden; sie bringt aller Voraussicht nach die VR-Games der neuesten Generation direkt in unsere Wohnzimmer. Die Grafikeinheit der 4K-Konsole schafft es angeblich auf 6 Billionen Rechenschritte je Sekunde – genug für begehbare 3D-Welten der Superlative. Handfeste Zahlen gab es auf der diesjährigen E3, sie lassen sich wunderbar mit vorfreudigen Spekulationen mischen.

Diese Fakten gab Microsoft auf der E3 bekannt

Zur E3 im Juni dieses Jahres ergriff Microsoft die Gelegenheit, die brodelnde Gerüchteküche in feste Bahnen zu lenken: Die für Ende 2017 erwartete neue Spielkonsole mit dem vorläufigen Namen Xbox Scorpio wird die darauf laufenden Games in 4K und 60 Hz darstellen. 1,3 Berechnungen pro Sekunde, TFlops genannt, schaffte bereits die Grafikeinheit des Vorgängers und stellte seine Nutzer damit zumeist zufrieden. Die Scorpio jedoch wartet mit 6 TFlops auf, das ist mehr als viereinhalb so viel! Auch die aktuelle Playstation mit ihren 1,8 TFlops wird dadurch weit in den Schatten gestellt, hinzu kommt bei der neuen Xbox eine Bandbreite von 320 GByte/s, das alte Modell erreichte gerade mal knapp die 70 GByte/s. Der Kombiprozessor der Scorpio wird damit der bei weitem leistungsfähigste aller bisher bekannten Konsolenprozessoren sein: kein Wunder, dass alle Virtual-Reality-Fans bei diesen Zahlen gespannt die Ohren spitzen!

Lebensnahe 3-D-Welten benötigen nun einmal große Rechenkapazitäten sowie eine extrahohe Auflösung. Die Xbox Scorpio wird mit 3840 x 2160 Pixeln 4K- bzw. Ultra-HD-Qualität erreichen, da stellt sich nicht die Frage, ob die Grafik genügt, sondern viel eher, wann ich das Teil endlich bei mir aufstellen kann! Erwartet wird, dass die enorm leistungsstarke neue Konsole mit der VR-Brille Oculus Rift kompatibel sein wird; dem fantastisch-düsteren Rollenspiel Fallout 4 kommt die Ehre zu, das erste spielbare VR-Game auf der Scorpio sein. Insgesamt wird das Duo Scorpio und Oculus Rift mit großer Wahrscheinlichkeit eine wahre Revolution im Gaming-Bereich auslösen, auch was die Vernetzung mit Freunden und Bekannten in virtuellen Welten betrifft. Die Möglichkeiten reichen allerdings weit über reines Gameplay hinaus, sodass sich auch Nicht-Zocker für VR begeistern lassen. VR wird, so sind sicht Experten sicher, zukünftig vor allem diese Bereiche erobern und maßgeblich verändern:

Digitale Vernetzung mit Freunden und Bekannten

Keine Frage: insbesondere für den Bereich der Kommunikation mit Freunden und Bekannten wird VR einige Möglichkeiten bieten, die über klassische Video-Telefonie oder Video-Chats hinausgehen. So wird es bald ohne Weiteres möglich sein, in digital frei definierbaren Umgebungen sich mit den Gesprächspartnern lebensecht zusammenzusetzen oder Aktivitäten zu machen. Das gemeinsame Chillen am Strand oder das lebensechte Gespräch im nachempfundenen Konferenzraum für den Business-Einsatz ist da nur die Spitze des Eisbergs. So wird es nicht mehr lange dauern, bis sich auch für sportliche Aktivitäten oder eben auch gemeinsame Poker Home Game Runden virtuell verabredet werden kann. Insbesondere für den zuletzt genannten Bereich ist dies natürlich eine absolute Revolution, da jetzt auch das Pokerface wieder eine Rolle spielen wird – entsprechende Aufzeichnungs-Technik vorausgesetzt.

Live in Concert: Virtual Reality holt die große Show ins eigene Heim

Das Live-Konzert der Lieblingsband ist zu weit weg oder die Eintrittskarten schlichtweg zu teuer? Vielleicht passt auch der Termin nicht gut in den Kalender, denn es kommen schließlich noch Anfahrt, Übernachtung und Rückfahrt hinzu. Bald wird es für ein paar Euro Gebühr eine gar nicht mal so schlechte Alternative geben, nämlich dem Konzert im Wohnzimmer beizuwohnen, gemütlich mit einer Tüte Chips und der Oculus Rift oder einem anderen VR-Device auf der Nase. Dazu noch richtig gute Boxen, und die Show kann beginnen!

Dasselbe Szenario ist auch für große Sportereignisse vorstellbar, nicht unbedingt bereits für die nächste WM, aber drehen wir die Uhr einfach noch ein paar Jahre weiter: Das Public Viewing hat zur EM 2016 ohnehin viel an Reiz verloren, die Zuschauermengen hielten sich vielerorts in Grenzen. Der neue Trend könnte zum Home-VR-Viewing gehen, gern auch in Form des virtuellen Rudelguckens, ob digital vernetzt oder Seite an Seite im heimischen Wohnzimmer. So versammeln sich die Massen erneut, diesmal eben nicht unter freiem Himmel, sondern in den privaten 4 Wänden – und doch zu Hunderten und Tausenden miteinander verbunden. Natürlich wird sich die Atmosphäre ändern, denn ein echtes Live-Event kann niemals dasselbe sein wie ein Virtual-Reality-Erlebnis: Für manche mag es sogar schöner werden, einige werden vielleicht etwas vermissen, doch insgesamt bleibt ein neuer, besonderer Reiz, der sich nicht im Detail ausmalen, sondern nur hautnah erleben lässt.

Nach Feierabend virtuell auf Reisen gehen: Erholung und Abenteuer

Auch reale Landschaften lassen sich auf das Display der VR-Brille zeigen, der starke Grafikprozessor der Scorpio gestaltet sie bis ins Detail dem Nutzer vor Augen. So könnten wir uns beispielsweise abends nach Feierabend im Grand Canyon tummeln, den Paradise Beach auf den Bahamas besuchen oder uns abenteuerlustig durch den Urwald von Borneo schlagen. Selbst wer nicht so gut zu Fuß ist, könnte den kompletten Jakobsweg entlangpilgern, vielleicht jeden Tag von 18 bis 19 Uhr einen kleinen Abschnitt. Hinzu kommen die Möglichkeiten, Extremsportarten ganz gefahrlos virtuell zu betreiben – oder zumindest das entsprechende Feeling zu genießen: ob als Freeclimber hoch über dem gähnenden Abgrund, als Wingsuit-Flieger im freien Fall in Richtung Erde, oder als Mountainbiker auf extrem felsiger Strecke. Auch Bungee-Jumping von der Golden Gate Bridge und Rafting auf einem tosenden Fluss mit Wasserfall dürften kein Problem für die grafische Darstellung sein. Die passende Geräuschkulisse wird gleich mitgeliefert, fehlen nur noch entsprechende Empfindungen auf der Haut, wie das Kitzeln des Windes und die kräftige Gischt des Wassers. Aber warum nicht einen Teil des Abenteuers einfach der Fantasie überlassen, wenn das virtuelle Erlebnis ohnehin schon so dicht an der Realität ist?

Xbox One gegen Xbox in Scorpio in Zahlung geben?

Die bisherigen Xbox-Games sollen abwärtskompatibel bleiben, sodass sich auf der Scorpio demnächst nicht nur viel Neues erleben lässt, sondern auch die alten Klassiker spielbar bleiben. Auf der Pressekonferenz zur E3 rief Microsoft die Spieleentwickler auch schon dazu auf, ihre aktuellen Games Scorpios hoher Leistung anzupassen. So wird das, was heute »in« ist, bald schon Nostalgie sein, während die Zukunft uns in bis dato unbekannte Dimensionen trägt.

Hinter den Kulissen wird gemunkelt, dass Xbox-One-Besitzer ihre bisherige Xbox gegen die neue Konsole in Zahlung geben dürfen, denn die Scorpio dürfte sicher einige Euros mehr kosten, während das Vorgängermodell noch relativ jung und frisch ist. Welche Ersparnis das genau bringt, wird wohl erst Ende nächsten Jahres offenbar. Bei großzügiger Kalkulation seitens Microsoft dürfte den meisten Xbox-Fans der Umstieg jedenfalls deutlich leichter fallen!

Quelle: XBoxUser.de