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Obwohl in Deutschland noch immer Bargeld regiert, kommt es auf die Art des Geschäfts an, wie bezahlt wird. Während in real existierenden Läden mühelos mit Scheinen und Münzen bezahlt werden kann, so wie es 80 Prozent der Deutschen in den meisten Fällen bevorzugen, sieht die Sache online gleich anders aus. Dabei vermissen die meisten Bundesbürger allerdings die Schnelligkeit, Vertrautheit und Sicherheit, die sie mit Barem in Verbindung bringen. Nicht umsonst steht auch die Zahlung auf Rechnung weiterhin hoch im Kurs. Doch in vielen Fällen ist das keine Möglichkeit. Dafür gibt es neue Zahlungswege in der virtuellen Welt, die soviel Sicherheit wie möglich bieten. Hinzu kommt, dass Online auch leichter Schnäppchen zu finden sind.

Das gilt auch für den Gaming-Market, wie zum Beispiel für den Videospiel-Riesen Electronic Arts (EA), der mit Dauerbrennern wie der FIFA-Reihe und neuen Titeln wie „Need for Speed Heat“ und „Star Wars Jedi: Fallen Order“ Milliardenumsätze macht. Allein im dritten Quartal 2019 hat EA fast zwei Milliarden Euro umgesetzt. Das liegt zu einem beachtlichen Teil an den Online-Angeboten wie Live-Services, Ingame-Zusätzen, Abos und Events, die inzwischen rund 45 Prozent des Geschäfts ausmachen. Allein dem Onlinemodus Ultimate Team von FIFA werden rund 28 Prozent des Umsatzes 2019 zugeschrieben. Im Jahr 2018 lag der Anteil noch bei 16 Prozent. Zu verdanken ist das auch einem gesunden Zuwachs an aktiven Spielern des Fußball-Simulators von rund 15 Prozent pro Jahr.

Zahlungsmethoden beim online Gaming

Zuwächse verzeichnen auch die Online-Casinos, die sich deshalb ständig bemühen, ihren Kunden so einfache wie sichere Online-Zahlungsmöglichkeiten zu bieten. Dabei sind die Deutschen eher konservativ. Mehr als die Hälfte nutzen den 1998 gegründeten internationalen elektronischen Zahlungsdienst Paypal, der außer schnellen Zahlungen auch den Vorteil von Datenverschlüsselung bietet. Mit PayPal hat man das Beste von beidem, weil Ein- sowie Auszahlungen einwandfrei funktionieren und somit den Spielerspaß deutlich verbessern durch das Setzen von Live-Wetten usw. Da Transfers über Email-Adressen erfolgen, besitzt nur Paypal selbst Informationen wie die damit verbundene Kontonummer. Die Verschlüsselung erfolgt nicht nur über https, sondern zusätzlich auch intern.

Zahlungen über EC-, beziehungsweise Giro-Karte bleiben in der Bundesrepublik auch in den virtuellen Casinos weiterhin beliebt. Dabei besitzen viele Deutsche nicht nur eine der Karten für die bargeldlose Zahlung. Allein im Jahr 2015 waren rund 101 Millionen EC-Karten im Umlauf, und das bei einer Einwohnerzahl von rund 80 Millionen Menschen. Zur gleichen Zeit waren rund 35 Millionen Kreditkarten registriert. Und während die meisten Online-Geschäfte beide Kartenarten akzeptieren, lehnen etliche reale Unternehmen Kreditkarten aufgrund der damit für sie verbundenen Gebühren ab.

EC-Karten sind zudem relativ schnell. Sobald eine Zahlung gemacht wird, wird diese der Bank elektronisch signalisiert, und das Geld steht wie bei Barzahlung dem Kunden nicht mehr zur Verfügung. Die Abbuchung erfolgt dann im Regelfall binnen der nächsten 24 Stunden.

Bei Kreditkartenzahlung tritt die Bank zunächst in Vorleistung – sie räumt einen Kredit ein. Dafür werden nach Ablauf einer eng begrenzten Frist Zinsen fällig, die sich üblicherweise in zweistelliger Höhe bewegen. Für die Karte selbst wird ebenfalls eine Gebühr erhoben. Dafür sorgen Sicherheitscodes und Chips für mehr Sicherheit auch vor Kloning, und im Falle eines Diebstahls und folgender Kartensperrung ist das Geld dennoch sicher.

Was sind die Risiken der unterschiedlichen Möglichkeiten?

Um das Risiko so weit wie möglich zu eliminieren und zugleich jegliche Mittelsmänner auszuschalten, was Transfers in Sekundenschnelle weltweit ermöglicht, sind Kryptowährungen entwickelt worden, die zudem nicht von Regierungen gesteuert werden. Den Anfang hat Bitcoin als erste, nur virtuell existierende Währung der Welt gemacht. Was 2008 als Idee begann und nach Markteinführung der ersten Blockchain im Jahr 2011 für einen Kurs von 0,008 US-Cent pro Münze zu haben war, wurde lange Zeit nicht ernst genommen. Doch Währungskrisen und politische Instabilitäten änderten das nach einigen Jahren, und 2016 war ein Bitcoin plötzlich über 400 US Dollar wert.

Das war allerdings ein Trinkgeld im Vergleich zum Dezember 2017, als die Kryptomünzen raketenartig nach oben stiegen und ihren historischen Höchststand von rund 16.500 US Dollar erreichten. Diese Volatilität machte die hoch spekulativen Münzen zum Liebling von risikofreudigen Investoren, ließ aber auch Institutionen aufmerksam werden. Als Krypto-Pionier entpuppte sich die Schweiz. Im Kanton Zug werden seit Ende 2017 in diversen Verwaltungszweigen Zahlungen bis zu 200 Schweizer Franken auch in Bitcoin angenommen, und selbst in etlichen Restaurants, Boutiquen und Anwaltsbüros sind die virtuellen Münzen gern gesehen. Mittlerweile gibt es weltweit fast 5000 Geldautomaten, die Abbuchungen von elektronischen Wallets mit Bitcoin erlauben.

Die Zukunft von Bitcoins

Auch immer mehr Online-Casinos akzeptieren sie als Zahlungsmöglichkeit und überweisen zudem Gewinne in Bitcoin. Dabei sind die Transaktionen anonym, obwohl jeder Transfer in einer Art virtuellem Kontobuch festgehalten wird und so der Verbleib einer jeden einzelnen Münze nachvollziehbar ist. Doch jeder Bitcoin-Inhaber ist nur unter einem Pseudonym bekannt, so dass so wenig Daten wie möglich preisgegeben werden.

Allerdings sind Bitcoin auch eine der wenigen Zahlungsmöglichkeiten, die zwar allzeit verfügbar sind, aber nicht blindlings genutzt werden sollten. Ehe mit der Kryptowährung gezahlt wird, sollte der aktuelle Kurs geprüft werden, der von Stunde zu Stunde Riesensprünge machen kann. Der Rekord liegt bei einer Veränderung von 40 Prozent nach oben binnen 24 Stunden im Oktober 2019, nur um danach rasch wieder einzubrechen.

Hinzu kommen in vielen realen Geschäften und bei Abhebungen am Automaten erkleckliche Gebühren. In Deutschland lagen diese bei den ersten Automaten bei 4,5 Prozent. Und selbst wenn ein Online-Casino oder ein Restaurant keine Gebühr kassiert, sollte der Kunde sich vorher vergewissern, dass der eWallet-Provider nicht zuschlägt. Ist das zur Zufriedenheit geklärt, sind Bitcoins allerdings so schnell und anonym wie die Zahlung an der Ladenkasse mit Bargeld.

Quelle: XBoxUser