Page

Microtransactions und Lootboxen wurden in den vergangenen Wochen immer wieder kritisiert. Sie sollen dafür sorgen, dass Spieler nach dem Kauf eines Spiels immer weiter Geld dafür ausgeben. Zwar geht es bei den meisten Lootboxsystemen und Microtransactions nicht um Gegenstände die den Spielverlauf beeinflussen. Trotzdem ärgern sich viele Spieler, wenn sie in einem bereits bezahlten Spiel noch mehr Geld ausgeben müssen, um die gewünschten Charaktere oder Outfits freizuspielen. In diesem Artikel befassen wir uns im Detail mit Microtransactions und Lootboxsystemen auf der Xbox und geben den Spielern einige Tipps für den Umgang mit diesem Bezahlmodell.

Die Community gegen Lootboxen

Der Hass der Nutzer entlud sich vor rund einem Jahr auf Reddit, als es um das Lootboxsystem in Star Wars Battlefront 2 ging. Ein Nutzer bemängelte in einem Beitrag, dass er Darth Vades nicht spielen kann, obwohl er 80 Dollar für das Spiel bezahlt hat. Das Community Team vom Publisher EA versuchte diesen Schritt in seiner Antwort sogar noch schönzureden. Hinter diesem Schritt steckt lediglich die Absicht, den Spielern beim Freischalten ihres Helden ein Gefühl von Stolz und Erfolg zu vermitteln. Dies könnte zwar der Fall sein, wenn ein Spieler Darth Vader durch das Lösen von kniffeligen Aufgaben oder das Bestreiten von harten Kämpfen freischaltet. Allerdings müssen die Spieler viele Stunden im Spiel farmen, anstatt sich den Helden wirklich durch Skill zu erspielen.

Downloadable Content auf der Xbox

Bei Downloadable Content (DLC) handelt es sich um Erweiterungen, die für bereits fertige Spiele herausgebracht werden. Dies funktionierte gerade zu Beginn des Xbox Live Marktplatzes sehr gut. Doch mit der Zeit kam bei vielen Spielern das Gefühl auf, dass beliebte Spiele weniger umfangreich sind als ihre Vorgänger, um mehr Platz für DLCs zu bieten. Vor einigen Jahren waren DLCs relativ günstig und teilweise sogar kostenfrei. Mittlerweile sind die Preise angestiegen. So kann es schnell einmal vorkommen, dass 20 oder 30 Euro für eine Erweiterung der Story fällig werden.

Schon bei frühen Computerspielen gab es einige Erweiterungen, die zusätzlich bezahlt werden mussten. Ein gutes Beispiel dafür sind die ersten Versionen der Sims. Dort konnten die Spieler mit Erweiterungen wie Haustiere, Gute Reise oder Freizeit-Spaß die verfügbaren Gegenstände und die Spielwelt erweitern. Ohne diese Zusatzinhalte kam aber nicht das Gefühl auf, dass im Spiel etwas fehlt.

Idealerweise informieren sich Spieler schon vor dem Kauf eines Spiels über den Umfang der angebotenen DLCs und gucken sich im Zweifelsfall die Bewertungen anderer Spieler an, um ein Gefühl für die Ausgestaltung bekommen. So können Spieler umgangen werden, bei denen es mit dem Kaufpreis von 50-70€ noch nicht getan ist.

Ein positives Beispiel für einen fairen Umgang mit Zusatzinhalten ist für viele Spieler Mafia 3. Zwar gibt es dort einige kostenpflichtige DLCs. Diese stehen aber nicht in Verbindung mit dem Hauptspiel, sondern stellen separate Kampagnen dar. Darüber hinaus gibt es aber auch kostenlose DLCs, die allen Spielern zur Verfügung stehen.

Der Ärger mit den Lootboxen

Lootboxen sorgen immer wieder für Ärger. Gerade junge Spieler investieren bei Spielen wie Fifa ihr ganzes Taschengeld, um einen ihrer Lieblingsspieler zu bekommen. Der Mechanismus der Lootboxen führt dazu, dass die Preise sehr intransparent sind und nicht kalkuliert werden können. Der Youtuber ChrisMD gab im Jahr 2018 5000 britische Pfund für Lootboxen im Spiel Fifa aus. Trotz der enorm hohen Summe, erhielt er nicht ein einziges Mal den begehrten Cristiano Ronaldo. Zwar ist dieser eine Versuch nicht repräsentativ. Trotzdem deckt er sich mit den Erfahrungen vieler anderer Spieler. Experten vergleichen diesen Mechanismus oft mit einem Glücksspiel. Juristisch ist dies sehr umstritten, da die mit dem Verkauf begehrter Spieler erzielten Gewinne nicht wieder in echtes Geld umgewandelt werden können. Trotzdem kann nicht bestritten werden, dass sich dieser Spielmechanismus sehr dicht an herkömmlichen Glücksspielen orientiert. Viele Spieler wären vermutlich besser beraten, wenn sie sich Freispiele in einem Online Casino sichern. So können sie ihr Glück ohne den Einsatz von echtem Geld auf die Probe stellen. Wenn sie gewinnen, dann können sie sich ihren Profit ganz einfach auszahlen lassen.

So sollten Spieler mit Lootboxsystemen umgehen

Gerade für Minderjährige können Lootboxsysteme eine große Gefahr darstellen. Sie haben außer ihrem Taschengeld kaum Geld und geben dies überwiegend für Spiele aus, um überhaupt voranzukommen. Idealerweise schreiten die Eltern rechtzeitig ein und sorgen dafür, dass ihr minderjähriges Kind gar nicht erst mit Spielen anfängt, die ein Lootboxsystem beinhalten. Sollte das nicht möglich sein, gilt es feste Regeln und einen Höchstbetrag festzulegen. Auch erwachsene Spieler sollten sich selbst schon im Voraus klare Grenzen setzen. Denn die Jagd nach einem besonderen Fußballspieler, einem Skin oder einer außergewöhnlichen Waffe kann leicht zu einer Sucht werden. Wer einen Höchstbetrag pro Woche oder pro Monat festgelegt hat, kann sich vor zu hohen Ausgaben für diese Spiele schützen. Noch besser wäre es natürlich, wenn die Community Spiele mit solchen Bezahlsystemen vollständig boykottiert. Möglicherweise würden die Publisher dann wieder zu einem Konzept wechseln, bei dem die Spieler für den Kaufpreis ein vollständiges Spiel ohne verstreckte Zusatzkosten erhalten.

Quelle: XBoxUser