Seit dem Erscheinen der ersten Meldungen zu einem Zombieshooter mit dem Namen Left 4 Dead erlebe ich einen förmlichen Parabelflug mit dem (Mach)werk des Publisher Electronic Arts. Ob sich dieses stetige auf und ab mit dem Erscheinen des Nachfolgers einstellt, konnte ich Anhand früh zur Verfügung gestellten Demoversion bereits prüfen.

Besagtes auf und ab startete mit einer klaren Aufwärtsbewegung, als Electronic Arts bekannt gab, an einem Zombieshooter zu arbeiten. Aufgrund der ersten Screenshots ging es jedoch gleich wieder abwärts. Abgefangen wurde ich dann von der Meldung, dass der Shooter als Online KoOp Spiel für vier Spieler ausgelegt ist.

Was folgte, war eine klare Vorbestellung des Titels und reichlich Vorfreude. Was dann kam war eine ausgiebige Session mit der Demoversion, die damit endete, dass ich meine Vorbestellung stornierte. Erneuter Tiefpunkt!

Nach einigem hin und her überzeugten mich jedoch ein paar Kollegen, dass ich das Spiel mit Ihnen spielen sollte - also schnell ausgeliehen und los ging es. Hey das macht ja doch echt Spass - die richtigen Mitspieler vorausgesetzt. Ernüchterung trat jedoch bereits nach ein paar Tagen ein, denn dann waren die vier Szenarien zum ersten Mal durchgespielt - Frust! Das soll alles sein?! Es folgte noch das bekannte auf und ab anhand der DLCs - aber was blieb war ein fader Beigeschmack - irgendwie etwas wenig für einen Vollpreistitel zumal mit DLCs sicherlich noch einiges zu machen gewesen wäre aber anstelle weiterer DLCs kündigte Electronic Arts den Nachfolger Left 4 Dead 2 an. Die Spielercommunity war außer sich, denn offenbar waren viele von dem auf und ab mit dem Titel betroffen.

Nun hoffte ich also trotz meiner Vorbehalte aufgrund der mangelnden DLC Unterstützung des ersten Teils mit Left 4 Dead 2 ein vollwertiges und kompakteres Produkt zu erhalten.

Also Demoversion geladen und rein geht's ins Zombiemetzeln...

Viele der Vorankündigungen sollten recht behalten. Der gesamte Umfang des Spiels fällt im Vergleich zum ersten Teil erheblich größer aus, denn anstelle von vier Szenarien enthält der Nachfolger bereits vom Start weg fünf dergleichen. Dazu gesellen sich der Survival Modus sowie der neue Scavenge Modus, der insbesondere den Multiplayerspass bringen soll.

Die Demoversion lässt jedoch nur das Spiel der Mission "Panish" zu. Die Story von Left 4 Dead 2 spielt vor dem Vorgänger also ziemlich direkt nach dem Ausbruch des Virus. Daher handelt es sich bei den abermals vier Überlebenden Protagonisten um neue Charaktere. Generell spielen sie sich jedoch genauso wie im ersten Teil. Neu hinzugekommen sind einige Nahkampfwaffen und Gegner. So gibt es nun eine Mutation des Tank, den neuen Clown und auch die bekannten besonderen Infizierten wie Witch, Hunter und Boomer haben sich leicht verändert.

Das Spielprinzip bleibt jedoch vollständig gleich. Waffen aufsammeln, Munition einstecken und möglichst nicht getrennt langsam aber stetig gegen die KI Horden vorgehen. Wie im ersten Teil gibt es keine vollständig gescripteten Events. Ist man nicht mit KoOp Partnern unterwegs steuert die KI die weiteren Protagonisten - diese Bewegen und attackieren wesentlich agiler als noch im ersten Teil. Der Spielspass kommt jedoch im KoOp Modus auf.

Echte Abwechslung ergibt sich für erfahrene Left 4 Dead Spieler erst, wenn man seine Pistole gegen eine der Nahkampfwaffen tauscht. Hier stehen Bratpfanne, Gitarre und Axt zu Verfügung um den Zombies den gar aus zu machen.

Bereits nach gut 25 Minuten ist das Ende des Szenarios erreicht und der innere Rückblick beginnt - Ganz ehrlich? - Es geht mal wieder abwärts...

Left 4 Dead 2 macht vieles besser als noch der erste Teil auch die neuen Nahkampfwaffen, können kurzfristig für ein Grinsen sorgen aber auf Dauer ist der Kampf mit diesen einfach zu mühsam, da man sich immer den Horden aussetzen muss. Zumal die Deutsche Version ohne diese neuen Waffen auskommen muss und durch die beliebtesten Waffen aus Counterstrike ersetzt werden...der Sinn ist da für mich sehr fragwürdig.

So wie sich Left 4 Dead 2 spielt hätte sich bereits der erste Teil spielen müssen und neue Waffen und Szenarien hätte man durchaus auch mittels Update und DLC - gerne auch kostenpflichtig - zufügen können.

Mein persönliches Fazit als Left 4 Dead Spieler: Left 4 Dead 2 spielt sich eher wie ein Left 4 Dead 1.5 und zugreifen werde ich wohl eher aufgrund des gemeinsamen Spielspasses mit den KoOp Kameraden und der Gier nach neuen Szenarien. Erwartet nicht zu viel neues von diesem Vollpreisspiel - aber wer bereits Spaß mit dem ersten Teil hatte, der wird sich auch schnell im zweiten zu Hause finden.

Quelle: XBoxUser.de