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Das Xbox Preview-Programm ist um ein weiteres Survival-Spiel gewachsen. Eins, was zwar schon seit längerem auf dem PC verfügbar ist, aber nicht minder interessant. In Subnautica erkundet ihr die gruselige und spannende Unterwasserwelt eines fremden Planeten. Wir sagen euch, warum das Spiel definitiv interessant ist, aber warum man vielleicht auf einen finalen Release warten sollte…

Erkunden, Überleben, Erstellen…

… so lauten drei Grundpfeiler des Gameplays eines jeden guten Survival-Spiels, auch von Subnautica. Eine große Story gibt es allerdings nicht. Euer Raumschiff stürzt auf einem unbekannten Planeten ab und der einzige Unterschlupf in dem scheinbar unendlichen Ozean, in welchem ihr gelandet seid, ist eure Rettungskapsel. Die ist jedoch schwer beschädigt und nun müsst ihr schauen, dass ihr überlebt!

Subnautica ist ein Singleplayerspiel und die bedrückende Einsamkeit und Ziellosigkeit ist das, was am Anfang besonders beeindruckend ist. Ihr stürzt euch also ins Wasser und los geht’s. Da euer Sauerstoff begrenzt ist, könnt ihr nicht tief tauchen und müsst regelmäßig wieder an die Oberfläche. Erst sammelt ihr ein paar Pilze, um euren Hunger zu stillen und mehr und mehr macht ihr euch auf die Suche nach anderen Materialien wie Schiffsüberreste (Metall) oder Chemikalien, die ihr aus Fischen extrahieren könnt, um Sinnvolles in eurer Rettungskapsel zusammenzubauen.

Einsame Momente

Subnautica ist hart. Besonders am Anfang. Ihr könnt zwar euren Schwierigkeitsgrad etwas bestimmen (wählt normal, wählt ohne Hunger oder Durst oder wählt wie in Minecraft den „kreativen Baumodus“ mit allen Freiheiten), aber das Spiel ist schon als schwerer Überlebenskampf konzipiert. Das Gefühl der Hilflosigkeit am Anfang ist und bleibt stets dominierend. Man ist ganz alleine, ohne konkrete Anweisungen, entdeckt ein super komplexes Craftingmenü und stürzt sich in den scheinbar unendlichen Ozean um zu überleben. Das kann schon gruselig sein.

Apropos: Die Atmosphäre des Spiels ist erstaunlich gut. Der fließende Tag/Nacht-Wechsel ist gelungen (abends kommen noch viel gruseligere Tiere zum Vorschein), die bedrängende Grundstimmung des Alleinseins verschwindet irgendwie nie und die fehlenden Hinweise oder Aufgaben machen das Spiel zusätzlich schwer. Ihr bekommt keine Angabe über das, was ihr machen müsst, was gefährlich ist und was ihr am besten als erstes machen solltet. Es ist schön, die Freiheit zu haben, den unendlichen Ozean von Anfang an komplett zu erkunden – das macht es aber umso schwerer, sich anfangs im Spiel zurechtzufinden.

Über die Zeit wird man aber selbstbewusster und erfahrener: Sobald man die ersten Items gecraftet und verstanden hat, wie man Ressourcen sammelt, geht einiges leichter von der Hand. Ein Messer gegen attackierende Fische sowie eine Pressluftflasche und Flossen helfen bei den Tauchexpeditionen bereits enorm. Plötzlich sieht man, wie man leichter überlebt und man fängt an, seine Rettungskapsel zu reparieren und auszubauen. Ich muss aber dazu anmerken: Bis dahin können schon mindestens 4-5 Stunden Spielzeit vergangen sein.

„Game Preview“ nicht ohne Grund

Doch obwohl dies alles sehr beeindruckend ist, fragt man sich im Spiel oft: Warum? Ich meine, das Überleben als Gameplayelement ist ja schön und gut, aber es fehlt irgendwie ein Ziel, ein Sinn hinter dem ganzen Gecrafte und Survival. Sicherlich, Minecraft hat dies auch nicht gebraucht, aber Subnautica braucht es. Gerade, weil es ein reines Singleplayerspiel ist, das Craften nicht so schnell funktioniert und man auch nicht mit wenigen Materialien sofort „drauflosbauen“ kann. Ich denke aber, dass das an der „Game Preview“ liegt und ich hoffe, dass man dem Ganzen noch irgendwie Aufgaben, Quests oder zumindest Teilziele beifügt. So spiele ich, überlebe, und frage mich: Warum spiele ich eigentlich?

Und dass das Spiel bei weitem noch keine Finalversion ist, merkt man auchW an diversen anderen Sachen. Es gibt ein paar Bugs und die Ladezeit, um das Spiel zu starten, ist enorm (danach allerdings keine Ladezeiten mehr). Außerdem sieht man grafisch zwar, dass alles schön, detailliert und abwechslungsreich, aber es ist noch nicht poliert ist. So ist alles voller Pop-Ups (Die Elemente des Ozeans erscheinen erst, wenn man nahe genug ran schwimmt. Wirkt komisch, wenn aus dem Nichts plötzlich eine riesige Pflanze vor einem steht.) und es fehlen Anti-Aliasing sowie ausgeglichene Lichteffekte.

Hauptmanko ist meiner Meinung nach aber das Gameplay, das momentan zwar eine nette Erfahrung, aber viel zu ziellos ist, um Spieler in den ersten Stunden zu fesseln. Das mühsame Erkunden ohne jegliche Aufgabe, ohne irgendeine Hilfe oder Angabe, ganz alleine im riesigen Ozean: Ich persönlich musste mich durchquälen. Ich hoffe, dass sich da bis zum finalen Build noch einiges ändert!

Fazit

Dies ist kein klassisches Review, sondern ein frühes HandsOn eines Preview-Spiels, das noch kein absehbares Ende hat und das merkt man auch am Spiel selbst (Spiel als Preview für PC seit 2014 erhältlich, Release für August 2016 geplant). Denn Subnautica wirkt auch in seinem jetzigen Zustand aufgrund fehlenden Spielziels und grafischer Unfeinheiten unfertig. Allerdings ist das, was man an Survival-Elementen angeboten bekommt, schon enorm. Die Gestaltung des Ozeans, das bedrückende Gefühl der Einsamkeit und Hilflosigkeit, zusammen mit der Abenteuerlust und den enormen Erkundungsmöglichkeiten zeigen, dass das Spiel ein enormes Potential hat. Es ist faszinierend, sich immer weiter in die Tiefen zu wagen, bei einem Nachttauchgang diverse Leuchtfische anzutreffen und in einer kleinen Höhle wertvolles Craftingmaterial zu finden. Alles in allem ist es in meinen Augen aber ein unfertiges Spiel, für welches 20 € definitiv hoch angesetzt sind. Bleibt abzuwarten, wohin (wenn überhaupt) sich das Ganze noch entwickelt.

Wertung im jetztigen Zustand: 7

Quelle: XBoxUser.de

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