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Seit November ist viel passiert, es war Weihnachten, es gab so etwas wie einen Winter, dann einen frühen Frühling und jetzt wieder so etwas wie Winter. Trotz allem haben wir Tales from the Borderlands Episode 1 nicht vergessen und sind nach der langen Wartezeit umso gespannter auf Episode 2, welche uns jetzt vorliegt.

Um eure Erinnerung aufzufrischen, lest gerne erneut den Test zu Tales of the Borderlands. Wer die erste Episode nicht gespielt hat, sei vor den Spoilern in diesem Artikel gewarnt.

Die Story von Atlas Mugged, so der Name von Episode 2, knüpft nahtlos an die vorangegangene Episode an. Wir befinden uns in der versteckten Kammer unter der Arena in welcher wir unser Talent für tödliche Rennen unter Beweis gestellt haben. Neben allen Funden in der Kammer hat Protagonist Rhys ganz andere Probleme, kein anderer als Handsome Jack erscheint im als Hologramm. Doch es scheint sich dabei nicht um eine einfache Projektion zu handeln, denn Rhys ist der einzige, welcher Jack sehen kann. Der Schreck darüber führt auch direkt zu einem kleinen Unfall, welcher uns den Gesamtkontext wieder bewusst macht. Die Hauptfiguren Rhys und Fiona sind noch immer von einem Unbekannten gefangen und erzählen wie es dazu kommen konnte und eines der Highlights dieser Serie ist, dass die Erzählungen der beiden in gewissen Punkten einfach deutlich auseinander gehen und sie so in witziger Weise gleich zwei mal gespielt werden können. Perfektes Beispiel ist das eingangs erwähnte Missgeschick, welches Rhys passiert, so stürzt er in seiner Erzählung von einer Brüstung und tut sich lediglich weh, während es in Fionas Variante ein Sturz ist, welcher in einer Blutfontäne endet. Solche Diskrepanzen gibt es häufiger und diese werden dann direkt zwischen den Figuren ausdiskutiert, in jedem Fall ist das für den Spieler äußerst unterhaltsam.

Insgesamt beweisen Telltale Games in Tales from the Borderlands Episode 2 wieder ein Händchen für Timing und Inszenierung. Bereits die Eröffnungssequenz ist so dynamisch und mit einer perfekten musikalischen Untermalung, dass mir beim betrachten des Tales from the Borderlands Schriftzugs klar wurde, dies ist meine Lieblingsserie aus dem Hause Telltale Games. Das gute Pacing setzt sich in der gesamten Episode fort, es gibt quasi keinen Leerlauf und so vergehen die gut 90 Minuten, wie bereits im Vorgänger, wie im Flug. Für die richtige Balance ist auch gesorgt, so wechseln sich rasante eher Action orientierte Sequenzen mit längeren Dialogen und kleineren Rätseln ab. Es ist eben das typische Telltale Gameplay, jedoch mit einer weitaus humoristischer ausgelegten Story als es in anderen Titeln (möglich) ist. Schön ist dabei, dass der Humor wirklich in das Borderlands Universum passt, es gibt einige clevere Gags aber eben auch haufenweise flache Witze und Klamauk. Wirklich ernst wird es allenfalls in den Abschnitten mit Fiona aber das dauert meist auch nur kurz. Schön ist, mit welchen Details der Titel wieder in das Borderlands Universum integriert wird, das fängt mit Kleinigkeiten wie der Art des Menüs bei der Fahrzeugwahl an und hört natürlich mit dem Auftritt von Scooter auf.

Über die Sprecher kann ich nach wie vor nur gutes verlieren, wie bereits im Testbericht zu Episode 1 zu lesen, merkt man hier, das die Kollegen bereits über Erfahrung, besonders in witzigen Produktionen, verfügen. Noch besser als in Episode 1 finde ich den Soundtrack, das ganze macht unglaublich Laune und ich habe sofort das Gefühl eine gute Serien-Produktion im TV zu verfolgen.

Spielerisch ist mir nach wie vor nicht ganz klar wohin man mit der Funktion Geld zu sammeln möchte, bisher konnte ich lediglich mein Auto damit pimpen, für die Story gab es keine Veränderungen. Ebenso bleibt das Inventar hinter seinen Möglichkeiten zurück, weil die Kombinations- und  Einsatzmöglichkeiten der Gegenstände doch eher beschränkt sind, hier hoffe ich einfach auf etwas mehr Funktion in Episode 3.  Dennoch gibt es das ein oder andere neue, so wird Rhys künstliches Auge geupdatet und ist nun mehr als nur ein Gimmick. Ihr könnt Items wie z.B. Fahrzeuge und Waffen der Gegner hacken um euch aus bedrohlichen Situationen zu befreien. In Episode 1 griff ich selten zum Auge, jetzt tue ich das öfter weil - so fühlt es sich zumindest an - es neue kreative Wege zur Problembeseitigung gibt. Handsome Jack ist in dieser Folge auch schlichtweg der Knaller, er hilft euch und sorgt für haufenweise gute Gags, doch am Ende ist nicht ganz klar ob er eine Bereicherung oder doch eine Gefahr für euch ist, das wird wohl erst die Zukunft von Tales from the Borderlands zeigen.

Episode 2 macht alles richtig, was Episode 1 gut gemacht hat und setzt auch in fast allen Belangen noch eine Schippe drauf. Ich habe (noch) mehr gelacht und war (noch) gefesselter von der absurden Story und dem Hintergrund der Entführung von Fiona und Rhys. Tales from the Borderlands Episode 2 hat für mich die Spitzenposition in der Reihe der Telltale Games klargemacht, sowohl Fans von Borderlands als auch von guten Adventures müssen hier erneut zugreifen.

Quelle: XBoxUser.de

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