
Der nächste DLC von Bethesda ist am Start. Es handelt sich um Far Harbor für Fallout 4. Die Einwohner von Far Harbor haben hart zu beißen. Es gibt nicht nur diverse mutierte Monster, die den Bewohnern das Leben schwer machen. Um das Städchen hat sich auch noch ein äußerst radioaktiver Nebel gebildet. Damit noch ein wenig mehr Zunder ins Spiel kommt, treiben dort die Kinder des Atoms ebenfalls ihr Unwesen. Wir schauen uns an, ob sich der Kauf der Erweiterung lohnt.
Die Synths sind auch nur Menschen
Die Insel beherbergt aber auch noch synthetische Lebewesen. Die Synths finden dort einen Ort der Zuflucht. Alle Synths sollen dort in Freiheit leben können und keine Angst davor haben, ihre wahre "Natur" preiszugeben. Der Anführer der Synths hat aber selbst auch so einiges auf dem Kerbholz und somit sind Konflikte schon vorprogrammiert. Wie bei Bethesda üblich, gibt es auch hier wieder mehrere Handlungsalternativen und somit verschiedene Storystränge zu erkunden.
Das hat man nun davon wenn KI sich ihrer selbst bewusst wird.
Shades of Gray
Die unterschiedlichen Fraktionen bieten natürlich wieder genug Zündstoff an sich. Vor allem, weil keiner wirklich böse ist oder keiner wirklich gut. Man kommt als Spieler somit in die Entscheidungsfreiheit zu überlegen, welcher Seite man helfen will und mit welcher man sich anfeinden möchte. Doch das ist bei den vielen Schattierungen nicht leicht zu umzusetzen. Wie auch im Hauptspiel haben die Handlungen des Spielers dramatische Konsequenzen.
Hier zeigt sich Bethesda von der besten Seite. Doch es gibt nicht nur strahlendes Weiß in diesem DLC. Auch Fehler sind enthalten. Manche Scripts "hängen" zwischendurch und man muss den Spielstand erneut laden, um die Bugs zu umgehen. Im Extremfall ist auch mal ein kompletter Neustart des Spiels vonnöten. Zum Glück aber, gab es keinen Fehler der das Spiel komplett aufgehalten hätte. Mit beschriebener Technik kommt man eigentlich immer heraus. Doch schön ist das allemale nicht und wir hoffen auf Nachbesserung in Form eines baldigen Patches.
Mehr Freiheit und ein ordentlicher Umfang
Anders als im Hauptspiel hat man jedoch noch mehr Handlungsfreiheit und man kann mehr Konflikte mit Gesprächen lösen. Es ist also nicht zwangsläufig der Griff zur Waffe erforderlich. Es ist also durchaus möglich die Story so zu spielen, dass nur minimale Opfer gefordert werden. Umgekehrt kann man natürlich auch alles ausradieren und einen gigantischen Friedhof aus Far Harbor machen.
Die Sprecher können sich durchaus sehen lassen und tragen auch in der deutschen Version dazu bei, die Figuren glaubhaft rüber zu bringen. Die Hauptquest von Far Harbor ist sehr spannend gehalten und lässt sich hervorragend spielen, sofern man nicht an die oben beschriebenen Bugs gerät. Die Entscheidungen fallen einem auch durchaus schwerer als im Hauptspiel.
Das erreicht die Erweiterung durch mehr emotionale Verbindungen, die man mit den Figuren teilt. Es fällt einem also deutlich schwerer jemand abzumurksen.
Der DLC nimmt einen für gut 10 Stunden gefangen. Aber die Zeit schafft man nur, wenn man die Nebenquests alle beiseite lässt. Nimmt man diese noch hinzu, liegt man eher bei 20. Das ist durchaus fair für einen Preis von 25 Euro.
Veränderte Sichtweise
Man erhält schon einiges für sein Geld. Die Welt sieht durch den Nebel komplett anders aus und verändert sogar das Gameplay stellenweise. Da man in seiner Sicht stark behindert wird, ist es äußerst spannend zu sehen wer da auf einen zugewackelt kommt. Freund oder Feind? Oder irgendetwas dazwischen. Man weiß nie was der Nebel des Grauens mit sich bringt.
Es gibt darüber hinaus auch wieder viel zu entdecken. Völlig neue Locations sogar für frischen Wind im Spiel. Außerdem gibt es ein neues Harpunengewehr mit dem man die Köpfe der Gegner aufspießen kann. Also wunderbar für den kleinen Spaß zwischendurch.
Wer äußerste Spannung will, schraubt mal den Schwierigkeitsgrad nach oben. Dadurch wird es umso ereignisreicher wenn ein feindliches Wesen aus dem Nebel auf einen zustapft.
Fazit
Far Harbor bietet einiges an Sehenswürdigkeiten für das Geld. Die verschiedenen Fraktionen sorgen für spannende Konflikte, deren Lösung deutlich mehr moralische Gewissenbisse zu tage fördern, als das Hauptspiel. Dazu gibt es einen Schwung neuer Waffen und Rüstungen.
Die Entscheidungen fallen einem deutlich schwerer und man hängt mehr an den Charakteren als im Hauptspiel. Zudem gibt es reichlich Abwechslung durch den Nebel, da man nie genau weiß was einen als nächstes anspringt. Die Spannungsschraube wird also deutlich nach oben geschraubt.
Doch es gibt nicht nur Lob für die Erweiterung. Im jetzigen Zustand kämpft diese noch mit hängenden Scriptfehlern. Man kommt dadurch zum Teil in der Story nicht mehr weiter und muss den Spielstand neuladen oder das Spiel komplett durchstarten. Das hat zwar bislang immer gereicht aber das gibt auf jeden Fall Punktabzug in der B-Note.
Wer über die Macken hinweg sehen kann, erhält hier auf jeden Fall mehr Fallout zu einem akzeptablen Preis.
Quelle: XBoxUser.de
2 Kommentare
K3M0H Sa, 04.06.2016, 08:03 Uhr
Ach da habe ich dann für den Herbst genug zutun ^^
Finanzminister Sa, 04.06.2016, 00:27 Uhr
Solche Konsequenzen hätte es im gsamten Hauptspiel geben sollen, leider hat man ja einen Wall-e Simulatir drauß gemacht