
Echtgeld Transaktionen in Videospielen – Sind sie wie Online Casinos ohne Lizenz?
Die Videospielindustrie ist seit längerem im Wandel. Wo vor 10 Jahren der Kauf einer Spiel-Software an der Kasse des Geschäfts abgeschlossen war, ist heute noch lange nicht Schluss. So genannte „In-Game-Käufe“ versprechen heutzutage in einer Vielzahl an Spielen kosmetische Verschönerungen ihrer Charaktere oder sogar spielmechanische Vorteile. Der Gewinn ist hierbei meistens zufällig generiert wie zum Beispiel in den berüchtigten Loot Boxen in Spielen wie „Overwatch“, „Counter Strike“ oder im frühen „Rocket League“.
Doch sind diese zufälligen Preise nur ein harmloser Weg ein Spiel intensiver zu erleben oder können sie suchtähnliche Maße annehmen wie etwa Glückspiele in Online Casinos? Folgender Artikel soll sie über die Thematik aufklären, damit sie sich ein eigenes Bild machen können.
Was sind „Loot Boxen“?
Eine Loot Box in einem Videospiel wird in den meisten Fällen für Echtgeld gekauft und erhält einen zufälligen Preispool mit meist kosmetisch, manchmal aber auch attributsteigernden, Gewinnen. Dies unterscheidet sich von dem normalen Erlangen von Items im Game selbst. Hierbei muss man jedoch auch beachten, dass nicht alle Spiele den Spieler mit Loot Boxen belohnen ohne das Geld ausgegeben werden muss.
Ein Beispiel dafür wäre „Rocket League“. Bis vor wenigen Jahren waren Loot Boxen meist nur gegen eine Echtgeldtransaktion zu erhalten. Mittlerweile kann man sie jedoch nur durch das Spielen im saisonalen, kostenlosen Meilensteinsystem freispielen. Dies kann jedoch wesentlich länger dauern. Berüchtigt waren in „Counter Strike: Global Offensive“ die Schlüssel, die man sich für circa 2€ kaufen musste, um dann erst überhaupt eine Chance auf einen Gewinn zu haben, den man erhielt, wenn man eine Loot Box damit öffnete.
Ist das Öffnen von Loot Boxen mit dem Spielen in Casinos ohne Lizenz zu vergleichen?
Wenn man das jetzt alles hört, kann man natürlich schnell den Vergleich zu einem Spiel in einem Casino ziehen. Der Prozess ist mit Glückspiel gleichzusetzen. Der Gewinn ist zufällig generiert und kann vom Spieler nicht beeinflusst werden.
Bei Videospielen können diese so erlangten Items und Skins sogar große monetäre Gewinne mit sich bringen, wenn man sie weiterverkauft. So gibt es zum Beispiel beim Ego-Shooter „Counter Strike: Global Offensive“ Skins für Waffen die 4-stellige Beträge erreichen, da sie besonders selten sind oder von berühmten Spielern digital signiert wurden. Auf dem Steam Marktplatz aber auch anderen Drittanbieter-Seiten können diese Items dann wieder für Echtgeld verkauft werden und es entstand eine Handels-Subkultur in den Kreisen bestimmter Spiele, die solche Loot Box Mechaniken besaßen bzw. besitzen.
In-Game Items als Währung bei E-Sports Wetten
Ein relativ neuer Trend ist dabei das Wetten auf E-Sports Events mit den Items, die man selber erlangt hat mit der Aussicht auf sogar noch bessere Items bei einem Gewinn. Seiten wie dota2bestyolo.com und esportwetten.de haben damit Online Plattformen entwickelt auf denen man direkt auf seine In-Game Items zugreifen und auf bestimmte Events setzen kann.
Die Gegenstände werden nach ihrer Wertigkeit eingegliedert. Teilnehmer der Wetten schauen auf die Quoten für jede Wette und wie viele Items einer bestimmten Wertigkeit, sie setzen müssen und die Items, welche sie bekommen, wenn sie die Wette gewinnen. Spieler wählen das Item aus, welches sie setzen wollen und senden es zu den sogenannten Trading Accounts, welche von den Seiten via Steam Plattformen betrieben werden. Danach bekommen sie die passenden Belohnungen, sowie die eingesetzten Items, wenn das Spiel zu Ende ist. Oder sie verlieren und bekommen gar nichts.
Ein mögliches Problem für Leute, welche nicht wirklich Dota 2 spielen, ist, dass es schwer seinen kann den richtigen Ort zu finden, wo man Items für echtes Geld verkaufen kann. Items können im Steam Marktplatz verkauft werden, jedoch kann dieses Geld auch nur im Steam Service wiederverwendet werden. Bei Dritt-Anbietern ist also immer ein Mindestmaß an Vorsicht geboten.
Glückspiel in Deutschland in Casinos ohne Lizenz
Die deutsche Glückspielkultur befindet sich derzeit in einem drastischen Wandel. Ein allumfassendes Glückspielgesetz, welches im Juli 2021 in allen Bundesländern in Kraft treten soll, schreibt zahlreiche Regulierungen vor, um Glückspielsucht vorzubeugen. So sollen nur noch Slots-Spiele erlaubt werden, bei denen der Einsatz limitiert und eine Mindestspieldauer vorgeschrieben ist. Dies soll exzessive Spieler schützen.
Viele Spieler fühlen sich hier von jedoch in ihrer Spielweise beschränkt und suchen vermehrt Alternativen. Casinos ohne Lizenz in Deutschland befinden sich hier aktuell in einer Sonderlage. Noch sind sie nicht vom deutschen Staat reguliert. Haben sie aber doch eine Lizenz aus einem EU-Mitgliedsstaat so sind sie immer noch sicher für Spieler innerhalb der EU und unterliegen Kontrollen der Behörden der zuständigen Länder. Hier sind die oben genannten Regulierungen noch nicht und Kraft und bieten Spielern somit alle Freiheit.
Loot Boxen sind in Deutschland noch legal sollen aber bald so wie die Casinos reguliert werden. Gerade der Jugendschutz versucht spielen mit Loot Boxen höhere Altersfreigaben aufzuerlegen, da diese sonst Glückspielverhalten in Kindern auslösen könnten. Die Parallelen zwischen diesen Spielmechaniken und tatsächlichen Glückspiel sind also mittlerweile vielen Leuten bewusst. Anfang März verabschiedete der Bundestag eine Veränderung des Jugendschutzgesetzes. Spielentwicklern soll vorgeschrieben werden Optionen in Spielen zu verwirklichen, die es Eltern erlauben solche Echtgeldtransaktionen in den Spielen ihrer Kinder zu deaktivieren.
Sind Loot Boxen das Gleiche wie Glückspiel?
Viele objektiv betrachtete Charakteristiken der Loot Boxen sind auch in Casino Spielen zu erkennen. Darunter ein monetärer Grundeinsatz und Chancen auf zufällige Gewinne. Dies kann in beiden Fällen allerdings suchtähnliches Spielverhalten auslösen. Jedoch muss man auch bedenken, dass es bei den Loot Boxen schwerer ist die Gewinne in Echtgeld umzutauschen.
Man sollte auch beachten, dass es bestimmt nicht in der Absicht der Spieleentwickler war eine Handelskultur aus einer Spielmechanik zu machen, die eigentlich nur eine Hilfe für Spieler und mehr finanziellen Support für die Entwickler liefern sollte. Man sollte sie als Spieler auch nur als nichtessenzielle Spielmechanik ansehen.
Fazit
Das Erlangen von kosmetischen und vorteilsbringenden Items gegen finanzielle Vergütung ist ein schwieriges in der Videospielkultur und das schon lange. Die nahe Zukunft wird zumindest in Deutschland zeigen, wie weiter mit dem Thema umgegangen wird. Die Parallelen zu regulären Spielen in Casinos ist nicht abzuweisen und es ist mittlerweile schwierig geworden wo Glück und Spiel aufhört und wo Glückspiel beginnt. Entscheiden Sie Selbst.
Quelle: XBoxUser