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Der Anspruch an die Qualität in Games steigt mit der fortschrittlichen Technik und großen Entwicklerbudgets immer weiter an. Dabei erwarten Spieler jedoch nicht nur ein gut gemachtes Gameplay und hochwertige, flüssige Grafiken, sondern auch eine interessante Story. Daher ist es kein Wunder, dass sie viele Spiele mittlerweile auf erfolgreiche Geschichten aus dem Film- und Serienbereich beziehen, um die dramaturgischen Erwartungen der Spieler zu erfüllen. Umgekehrt galten auch besonders erfolgreiche Spiele als Vorlage für Blockbuster und sogar Romane. Warum die Adaptionen so beliebt sind, haben wir herausgefunden!

Die Story geht weiter

Wer eine bekannte Story interpretiert oder sogar erweitert, kann auf eine bestehende Fanbase zurückgreifen, die das Spiel unabhängig von den Bewertungen ausprobieren möchte. In die Fußstapfen seiner Helden treten zu können und sie auf ihrem Abenteuer zu steuern, erlaubt ein noch immersiveres Eintauchen und verleiht Spielern das Gefühl, Teil der Geschichte werden zu können. Das beste Beispiel dafür war das Spiel „Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“, das von dem gleichnamigen, dritten Teil der Saga adaptiert wurde. Obwohl die Geschichte des Spiels identisch mit dem des Films ist und Spieler dadurch bereits den Ausgang kannten, war das Spiel ein großer Erfolg. In die Rolle von Helden wie Aragorn oder Legolas schlüpfen und Horden von Orks in dramatischen Schlachten besiegen zu können, war genug Nervenkitzel für die Fans der Fantasyreihe. Andere Games wie die Telltale-Version von „Game of Thrones“ lassen den Spieler in unbekannte Charaktere schlüpfen, die mit den geliebten Helden und Bösewichten der Geschichte interagieren können. So bleibt ein größerer Spannungsfaktor erhalten, da sich die Storyline in verschiedene Richtungen entwickeln kann.

Die „Walking Dead“-Reihe desselben Studios basiert teilweise auf der Geschichte oder den Charakteren der Serie, erfindet in anderen Staffeln aber auch eigene Geschichtsstränge. So gab es beispielsweise eine Staffel des Spiels mit „Michonne“, die die Vergangenheit der Kämpferin aufdeckte, aber auch Staffeln, in denen noch nie gesehen Charaktere wie Clemetine, die in wenigen Wochen in der „The Walking Dead: The Final Season“ wieder zu sehen sein wird. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit eine komplett neue Handlung zu entwickeln, die nur im selben Universum spielt und die Umgebungen und äußeren Umstände, wie politische Situationen, Kriege und Co. übernimmt. Diese Art von Adaption wurde für das MMO „Star Trek Online“ von Cryptic Studio angewandt, dessen vierte Erweiterung Ende Juni 2018 erscheinen soll. Oft werden auch nur beliebte Charaktere übernommen und von ihrer eigentlichen Geschichte abgelöst. Dies wird vor allem in Genres wie Jump’n’Run oder Slot-Games angewandt, die meist keine Storyline benötigen. Die Online-Spielautomaten von Betway Casino nutzen beispielsweise „Jurassic Parks“ Design und Charaktere, um die Spannung mit fleischfressenden Dinos zu steigern. Ähnlich macht es auch das Jump’n’Run von „Ice Age 2“, in dem die Charaktere des Films ohne das Erzählen einer Story gespielt werden können.

Warum wir dieselben Geschichten wieder und wieder erzählen

Manchmal scheint es so, als würden wir dieselben Storys immer wieder erleben wollen. Wie viele Liebesfilme basieren zum Beispiel auf der Prämisse von Romeo und Julia, einer verbotenen Liebe? Wie oft werden historische Romane wir Frankensteins Monster neu verfilmt und modernisiert? Gehen uns tatsächlich die Geschichten aus? Wir sagen, Nein! Wohl eher liegt es daran, dass diese Storys einfach gut sind. Diese Literaten haben es geschafft, Romane zu schreiben, die über die Jahrhunderte relevant geblieben sind. Echte Helden zu kreieren ist eine Kunst, die nur den besten Autoren gelingt. Von diesen Charakteren bekommen wir einfach nicht genug. Wir wollen sie in allen Fassetten erkunden, ihre guten und schlechten Seiten sehen und ihnen auf ihrem Weg folgen. Bestes Beispiel dafür ist die Figur des Draculas, der bereits in unzähligen Varianten dargestellt wurde und der Ursprung des weltweiten Vampir-Booms war. Während er in Filmen wie „Bram Stoker’s Dracula“ als furchteinflößende, aber gleichzeitig einsame Horrorfigur dargestellt wurde, zeigen Animationsfilme wie „Hotel Transsilvanien“ den wechselhaften Blutsauger als Familienvater und Komiker. Auch dieser Film schaffte es auf den Videospielmarkt und erzielte große Erfolge. Ähnlich wie bei Dracula hat auch der Film „Conan der Barbar“ ein Genre aufleben lassen. Der Klassiker mit Arnold Schwarzenegger wurde bereits in vielen Spielen umgesetzt und hat viele andere Charaktere inspiriert. Der starke, männliche Barbar kämpft gegen wilde Bestien und fremdartige Monster in einer imaginären Welt, die gleichzeitig modern wirkt, aber auch Elemente der Steinzeit integriert. Die neueste Adaption des Films heißt „Conan Exiles“ und wurde von Funcom entwickelt, die bereits erfolgreiche Titel wie „Age of Conan“ herausgebracht haben.

Einmal umgekehrt - Vom Spiel zum Film

Doch nicht nur Romanautoren und Drehbuchschreiber können großartige Geschichten erzählen. Immer wieder gelingt es auch Spielemachern filmreife Handlungen zu schreiben. So entstand zum Beispiel die Filmreihe „Resident Evil“, die zwar nicht die komplette Handlung der Games übernahm, sich aber an die Problematik der Spiele hielt und deren schauderhafte Kreaturen in den Filmen wiedergab. Auch das Spiel „Tomb Raider“ hat es bereits mehrmals auf die Kinoleinwand geschafft. Als der erste Teil der Spielreihe auf den Konsolen erschien, hatte es für damalige Zeiten bereits eine besonders ausgeklügelte Geschichte und eine besonders mitreißende Protagonistin. Es ist daher kein Wunder, dass Hollywood auf Lara Croft aufmerksam wurde und sie schon bald auf der großen Leinwand sehen wollte. Auch Kletterkünstler Ezio schaffte es von der „Assassin’s Creed“-Spielreihe in die Kinos. Die schauspielerische Leistung von Michael Fassbender und die komplexe Story kamen leider bei dem Publikum nicht so gut an. Die Action des Films soll dabei eine Rolle gespielt haben, da sie nicht mit den bombastischen Szenen des Spiels mithalten konnte.

Gute Geschichten werden niemals langweilig, daher sehen wir sie immer wieder gerne in verschiedenen Medien. Ob als Bücher, Filme oder Games, wir begleiten unsere Helden auf ihrer Reise überall hin.

Quelle: XBoxUser.de