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Die Multiplayer Beta zu Call of Duty: World at War ist in vollem Gange - Grund genug, zwei unserer Call of Duty Veteranen der Redaktion ebenfalls in den Kampf zu schicken und deren Erwartungen, Eindrücke und Erfahrungen auszuwerten.

Der Artikel gibt einen wesentlichen Eindruck zur Multiplayer Beta wieder, der an mancher Stelle konträr von den Spielern wahrgenommen wird. So sollte es jedem Leser möglich sein, sich selbst wieder zu finden. Beide Redakteure spielen bereits intensivst seit Beginn der Serie und verfügen so über einen ausreichenden Erfahrungsschatz.

World War II - Mal wieder...

Das Setting zu Call of Duty: World at War ist abermals der zweite Weltkrieg. Im Gegensatz zum bereits hundert mal - zumindest gefühlten - Sturm der Normandie spielt man eine bisher nur seltenst angetroffene Kampagne. Die Schlacht um den Pazifik. Dies soll uns nicht weiter stören, schließlich ist das Thema sehr umfangreich. Alles was Waffen angeht müsst ihr also auf alte Kaliber zurückgreifen. Euch stehen also Mosin-Nagant, die BAR, Thompson oder aber auch die Springfield zur Verfügung. An einen M4 Karabiner oder eine AK ist hier nicht zu denken. Doch die Waffen haben für mich das erste Problem gebildet!

XBU Philippe: Ich bin ein Call of Duty Fan der ersten Stunde, habe ich alle Teile vom ersten an gespielt. Mit den Waffen komme ich also schon irgendwie zurecht. Doch das, was man uns in World at War anbietet ist meines Empfinden nach schäbig. Es geht nämlich ums Zielen und Abschießen; doch kann ich hier absolut nur Frustmomente erleben. Die Verbindungen, bzw. Pings halten sich im Mehrspielermodus genauso wie bei Call of Duty 4, und doch musste ich feststellen, dass es heftige "Lags" gab. Im Klartext: Mir ist es oft vorgekommen, dass die Gegner erst nach ein paar Sekunden nach meinem Beschuss gestorben sind. Oder aber auch, dass ich sie getroffen habe, auf meinem Bildschirm, aber kein Treffer gezählt wird.
Ein weiteres Problem, das die Beta wieder erfolgreich gezeigt hat, sind Glitches. Die Beta ist nicht mal einen Monat draußen und schon haben die ersten klugen Köpfe herausgefunden, wie man unter die Map kommt und die Gegner von unten durch den Boden erschießt. Testen die Entwickler eigentlich ihre Spiele? Oder bringen sie sie einfach so auf den Markt? Ich bin gespannt ob diese Bugs und Glitches bei der Vollversion des Spieles entfernt werden... Das zerstört den Spielspaß nämlich ungemein.

XBU Mastermind: Der Weg zurück in den zweiten Weltkrieg raubt uns natürlich die in Call of Duty 4: Modern Warfare lieb gewonnenen Waffen. Vorbei ist es mit Rotpunktivisier, Präzision und geringem Rückstoss. Die Waffenauswahl ist natürlich historisch beschränkt und so benötigt man einige Zeit, bis man wieder mit den Waffen zurecht kommt. Gerade Präzision ist hier schwer zurück zu erlangen. Mir persönlich fiel positiv auf, dass es eine "Art" Rotpunktvisier ins Spiel geschafft hat. Erheblich schwerer sind natürlich nun die Maschinengewehre zu nutzen. Nicht nur aufgrund des hohen Rückstosses und der damit verbundenen Streuung - auch das Zielen ist nicht einfach, da die historischen Waffen teilweise einen Grossteil des Bildschirms einnehmen, sobald man in den Zielmodus geht.

Das System des Auflevelns XPs - Part II

Da die Entwickler aus dem Hause Treyarch für Call of Duty: World at War auf die Engine von Teil 4 aufsetzen, wurde der komplette Multiplayer Part und das XP-Klassen-System übernommen. Ihr müsst also Erfahrungspunkte (XP) sammeln, um aufzuleveln und bessere Waffen und Perks zu bekommen. Einige Neuheiten gibt es da, wie z.B. höherer Explosivwaffenschutz,

XBU Philippe: Perks Ok - aber warum aber so nervende Extras wie Juggernaut immer noch ihren Weg ins Spiel geschafft haben, ist mir fraglich. Dazu eine kleine Nebenmerkung, wieso ich Juggernaut nicht mag: Wenn ich einen Shooter spiele, spiele ich schnell. Ich kenne mich mit ein paar Waffen exzellent aus und kann damit schnell mehrere Gegner abschießen. Doch durch das Prinzip des Juggernauts funktioniert nicht die Taktik, die ich immer im Kopf habe: Ich brauche so viele Schüsse um einen Gegner umzulegen und dann kann ich mich umdrehen und weiterkämpfen. Der Spielfluss ist unterbrochen da ich merke: Oh, der lebt ja noch! Das nervt also besonders erfahrener Spieler gewaltig.

Ihr habt neben den normalen 3 Extras auch ein viertes in World at War, welches Fahrzeugfähigkeiten anbelangt (z.B. geringere Überhitzung). Allerdings konnten diese bisher in der Beta noch nicht groß getestet werden.
Die bisher wichtigste Neuerung im XP System. Das Maximum ist nicht mehr bei Level 55 sondern erst bei Level 65 erreicht. Ab da geht's dann wie gewohnt in den Prestige Modus, der neben einem coolen Symbol einen weiteren Bonus enthält: Mehr eigene Klassen! Wer den Prestige Modus macht, bekommt mehr als 5 Klassen zum selbst verwalten.

XBU Mastermind: Mir persönlich gefällt die frappierende Ähnlichkeit zum Vorgänger. Die Umgewöhnung ist relativ gering und bezieht sich weniger aufs Gameplay und die Struktur als auf Waffen und deren Fähigkeiten. Wie bereits in Teil 4 wird es schnelle Gefechte geben und jeder Spieler hat die Chance mittels der Perks und Waffen für die jeweiligen Spielmodi das perfekte Setting zu finden. So kann man z.B. als weniger guter Scharfschütze weiterhin zwei Primärwaffenschultern und ist während des Kampfes nicht nur auf das Einschuss Scharfschützengewehr angewiesen. Dazu kommt, dass sich das XP System im Vorgänger als hervorragender Motivator für den Multiplayer Part herausgestellt hat und man aufgrund der nach und nach Freischaltung von Waffen und Perks nicht bereits zu Beginn den Überblick verliert und so an sein persönlich perfektes Setting langsam herangeführt wird.

Das Problem der Waffenwahl

XBU Philippe: Nun, wir kennen die Waffen ja alle mittlerweile. Die WWII Waffenauswahl ist begrenzt, dennoch immer wieder nett. Jedoch bin ich persönlich nicht sehr froh mit den Waffen, dem Zielen und dem Treffen an sich. Wer Call of Duty 4 gespielt hat, wird schnell feststellen, dass sich erstmal ohne Rotpunktvisier viel schlechter schießt. Witzig: In World at War kann man ein ähnliches Visier ebenfalls freischalten! (unlogisch für den WWII, aber gut...)

Nichts desto trotz verziehen die alten Waffen bei Schüssen deutlich krasser als ihre modernen Nachfahren. Wer also denkt, mit einer BAR Sperrfeuer eröffnen zu können irrt sich gewaltig, denn er wird gleich die Vögel abschießen. Aber nicht nur das Verziehen ist ein Problem, sondern auch das Zielen allgemein. Es fällt irgendwie schwer, einen Gegner abzuschießen und man traut sich nicht, jeden sichtbaren Feind anzugreifen, da man sich auf gewissen Distanzen nicht sicher ist, ihn überhaupt zu treffen. Für Scharfschützen gilt das gleiche. Diese scheinen in den 40er Jahren ja schlecht ausgebildet zu sein, denn nach einem Schuss wackeln die mit dem Gewehr so unheimlich, dass man einen zweiten Schuss in Folge darauf erst mal vergessen kann.
Besonders frustrierend war für mich die Erfahrung mit Einschuss-Gewehren. Das war in Call of Duty 2 die Königsklasse: Karabiner 98, Lee-Einfield und Mosin-Nagant. Die Einschuss-Gewehre waren mit einem Schuss tödlich, forderten aber Präzision und Schnelligkeit. Denn zwischen den Einzelschüssen muss wie bei einer Sniper einmal kurz die nächste Kugel ins Gewehr geladen werden, sie sind also nicht halb-automatisch. Doch ihre Feuerrate machten sie eben mit ihrer Stärke wett. Nun in World at War haben diese starken Waffen wieder Einzug gefunden und ich dachte: Ja! Endlich wieder Spaß.

Doch weit gefehlt: Spezialfeuerkraft hilft alles nicht, denn die Gegner sterben meistens NICHT mit einem Schuss. Juggernauts schon gar nicht. Wieso also überhaupt noch so ein Gewehr wählen? Wenn man eh 2 Schuss brauch (wo dazwischen eine lange Nachladepause ist), kann man genauso gut ein Gewehr 43 nehmen und halb-automatisch schnell zwei Schüsse abgeben. Das nervt mich extrem, dass die Feuerkraft der Einschüsser so extrem nach unten geschraubt wurde. Nun gut - es handelt sich hier immer noch um die Beta Version und es könnte sein, dass die später freigeschalteten Einzelschuss-Gewehre stärker sind. Ich bezweifle es aber sehr. Besonders die Juggernauts freuen sich...

(Kleine Nebenbemerkung: Irgendwie habe ich egal mit welcher Waffe das Gefühl, dass man mehr Schüsse als in CoD4 braucht, um jemanden umzulegen. Ich bin eigentlich immer gezwungen, nach einem Schusswechsel nachzuladen. Und DAS dauert ungemein lange. Genauso wie das Granatenwerfen, was ebenfalls ein gutes Stück länger brauch, als noch in CoD4. Haben WWII Soldaten weniger Talent und sind langsamer mit den Händen...?)

Von Modi und Neuem

Die Spielmodi werden zum größten Teil aus dem Vorgänger übernommen. Lediglich der in Call of Duty 3 eingeführte WAR Modus mit insgesamt fünf zu erobernden Punkten sowie der altbekannte und in Call of Duty 2 hauptsächlich gespielte Modus Capture the Flag stammen nicht aus Teil 4.

XBU Philippe: Die Flagge erobern und bis zur eigenen Laufen - das bietet immer Abwechslung. Es geht ums Beschützen des Flaggenträgers, der eigenen Flagge, und ums Stürmen. In diesem Modus ist für jeden etwas dabei: Campen, Stürmen, Snipen oder lautlos über die Map schleichen. Man hat ja auch in den WWII nun Schalldämpfer eingeführt.

XBU Mastermind: Ich freue mich über spannende Matches im WAR Modus. War doch bereits in Teil 4 der Herrschafts Modus mein persönlicher Favorit. Aber der WAR Modus spielt sich noch intensiver, da hier immer nur ein Flaggenpunkt erobert werden kann.

Weniger positiv fiel beiden die Wiedereinführung von Fahrzeugen auf. Bereits in Call of Duty 3 sorgten diese für kontroverse Diskussionen unter den Spielern. Bisher kann nur auf einer der drei Karten, die in der Beta spielbar sind ein Fahrzeug (Panzer) genutzt werden. Allerdings fäll bereits jetzt auf, es am Ende nur um eine Hatz auf diese Fahrzeuge gibt. Wer es hinein geschafft hat und mit der Lenkung einigermaßen zurecht kommt hat gegenüber den anderen Spielern einen erheblichen Vorteil, denn um ein Fahrzeug zu zerstören benötigt man mehrere Volltreffer mit Granaten oder eine Panzerfaust.

Kill Streaks waren bereits im Vorgänger eine willkommene Möglichkeit, den Gegner schwitzen zu lassen. Die Umsetzung auf das WWII Setting erfolgte dabei recht gelungen. 3 Kills in Folge lassen ein Aufklärungsflugzeug alle Gegner auf dem Radar suchen und anzeigen. Ab 5 Abschüssen gibt es wieder Artillerie abzufeuern und 7 Kills bringen einem die so mit Gerüchten behafteten "Hunde". Hierbei handelt es sich um gut 10 Hunde, die vom eigenen Team aus auf die Gegner laufen.

Sie kommen (fast) überall hin, klettern durch Fenster oder Treppen hinauf. Sie sind nicht so stark wie die Hunde in CoD4 im Einzelspieler und springen einen auch nicht so an, dass man Zeit hätte, sie mit dem Messer umzubringen. Man kann sie, wenn man sie sieht, abschießen, haben jedoch genauso viel Gesundheit wie ein normaler Gegner

XBU Philippe: Das Abschießen gibt zwar keinen Kill in Team Deathmatch, aber Erfahrungspunkte. Die Hunde müssen einen gewöhnlich 2 Mal beißen, bis man stirbt. Jedoch sind sie, meiner Meinung nach, etwas zu stark. Wieder sind sie wie der Helikopter eine unfaire Belohnung für einen campenden Sniper und ziemlich stark. Das Problem nämlich ist, dass man sie nur durch ihr Bellen orten kann und sie nie auf der Karte als roten Punkt sieht. Dies macht es sehr schwer, sie zu erschießen, besonders wenn sie plötzlich zu zweit oder dritt auf einen zukommen.

XBU Mastermind: Ich finde die Umsetzung generell gelungen, die Hunde haben eine ähnliche Stärke wie bereits der Hubschrauber aus Teil 4. Weniger zufrieden bin ich mit dem Artelleriegeschütz. Hier gibt es teilweise Widersprüche. Zwar wird man minimal verletzt, sobald man sich als Spieler innerhalb eines Gebäudes befindet - aber auf den Karten gibt es teilweise Stroh- und Holzbauten - Diese dürften eigentlich nur minimalen Schutz bieten.


Fazit

XBU Philippe: Für mich ist World at War noch nicht ausgereift, was den Multiplayer angeht. Es gibt noch viele Ungerechtigkeiten, Glitches und Sachen die weiter ausgereift werden müssen (Waffenstärke muss ausgeglichen werden). Das schwere Zielen macht es langen CoD4 Spielern schwer Gegner zu treffen und die Schwäche der WWII Waffen sorgt außerdem dafür, dass man ein ganzes Magazin brauch, bis mal der Feind stirbt.

Für mich ist die gesamte Erfahrung eher negativ, besonders weil auch von technischer Seite kein Stück dazu gekommen ist. Grafisch ist es meiner Meinung nach vom selben Stand wie CoD4 und es wirkt nicht "realistischer". Das Zielen und Treffen der Gegner war mein Frustfaktor Nummer eins und ich denke, dass ich zumindest im Mehrspieler, erstmal CoD4 treu bleiben werde. Ich hoffe die Beta ist nur eine Beta, und es werden noch ein paar Verbesserungen unternommen, denn eigentlich kann 2. Weltkrieg sehr cool sein, was damals CoD2 erfolgreich bewiesen hat.

XBU Mastermind: Natürlich ist nicht alles gold was glänzt, denn es handelt sich um einen frühen aber spielbaren Stand des Multiplayer Parts. Wen ich jedoch die Erfahrungen aus der Call of Duty 4 Beta mit dem Endprodukt vergleiche, so kann man meiner Meinung nach auch Call of Duty: World at War bereits jetzt eine rosige Zukunft vorhersagen. Das Setting verschwindet schnell im Hintergrund und der überzeugende Multiplayer Part mit seinen schnellen Kämpfen zieht den Spieler in den Bann. Die teilweise vorhandenen Glitches, sollen bereits inden nächsten Tagen durch ein Update behoben werden. Damit dürfte sich der Frust gegenüber unfairen Spielern wieder in Grenzen halten. Call of Duty: World at War wird nicht wie sein Vorgänger den Multiplayer revolutionieren - aber um einiges verfeinern. Die neuen Spielmodi werden nochmals für eine größere Langzeitmotivation sorgen. Zu hoffen bleibt jedoch, dass man die karten von den Texturen her etwas verfeinert. So ist z.B. bei Roundhouse das Umgebungssetting doch recht dunkel gehalten, was das erkennen von Gegner erschwert. Bei einem solch schnellen Shooter ist dies jedoch eher unpassend. Wie wollen nicht vergessen: Es ist eine BETA!

Quelle: XBoxUser.de

5 Kommentare

XBU JulianT01 Do, 23.10.2008, 10:51 Uhr

WWII ist einfach verbraucht, es gibt Cod, Medal of Honor, Brothers in Arms etc., etc.

TLS BuLWeiH Do, 23.10.2008, 10:47 Uhr

Ich weis nicht warum alle rumheulen, dass es wieder der WWII ist:roll: !
Zurück zum anfang !
CoD war schon immer ein WWII shooter.bis auf eine ausnahme:smt118.
Also ich freu mich riesig, wieder mit ner MP40 oder Thompsen zu spielen :smt023
Bis auf ein paar bugs in der beta kann ich jetzt nichts schlechtes über das spiel sagen, ist halt spielerisch und grafisch genau wie CoD4 nur im 2.Weltkrieg !

CeAzZ Do, 23.10.2008, 08:34 Uhr

EqUiLiBrIuM xDx schrieb:
Da hatte Infinityward ein bisschen mehr zeit, bei CoD4 fehler auszumerzen...Die Bugs der Beta wurden auch behoben bei CoD4, also denke ich, dass Treyarch das auch macht.

liegt ja an treyarch wann sie es rausbringen. ich würd lieber sagen das sie sich mehr zeit nehmen sollen und dann ein tolles produkt abliefern, als nur ein auf die schnelle und fehlerhaftes. :)

naja, ändert aber nix dran das es im 2. weltkrieg spielt :-?

DesGehtDiNixO Mi, 22.10.2008, 19:41 Uhr

Da hatte Infinityward ein bisschen mehr zeit, bei CoD4 fehler auszumerzen...Die Bugs der Beta wurden auch behoben bei CoD4, also denke ich, dass Treyarch das auch macht.

Ich finde die Beta nicht schlecht, hald zum Zeitvertreib. CoD4 ist und bleibt für mich einfach das beste CoD aller zeiten.

Unknown Mi, 22.10.2008, 19:38 Uhr

interessant wie starkt die meinungen zu einem spiel auseinandergehen, natürlich ist es nur 'n beta, wenn man aber bedenkt das in kürze das endprodukt kommt...

abwarten... prost.