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Wer eine Xbox One hat, wird sie vermutlich auch am Internet angeschlossen haben. Dazu braucht man auch erst einmal einen Router! Wir konnten diesbezüglich den ZyXEL Armor Z1 Router testen. Das kostspielige Gerät verspricht schnelle Datenverbindungen auch per W-Lan und besitzt vier Antennen, mit denen ihr das Signal auf die bestmögliche Weise in euren vier Wänden verteilen könnt. Wir berichten über den Router in unserem Testbericht!

Einfache und schnelle Installation... auf Englisch

Ich selber bin wirklich keiner, der gerne mit Internetverbindungen experimentiert. Zu viele schlechte Erfahrung haben mich gelehrt: Never touch a running system! Mein Magen kribbelte also ganz schön, als ich den Router zum ersten Mal anschloss und die Fritzbox erst mal in die Ecke stellte.

Doch oh Wunder! Kein Problem. Die Installation war kinderleicht. Insofern ihr eure Internetzugangsdaten parat habt und euch dort keine Fehler leistet... Das beigelieferte Ethernetkabel ist zwar recht kurz, aber für einen Router, der ja meist direkt an der Internetquelle sitzt, macht das überhaupt nichts und ist vielleicht sogar von Vorteil (weniger Kabelsalat).

Die Software lässt sich auf dem PC ganz einfach und schnell konfigurieren, ein Blick ins Handbuch ist i.d.R. nicht vonnöten. Und dennoch: Irgendwie geht bei ZyXEL alles nur auf Englisch. Zumindest größtenteils. Das Handbuch ist multilingual, aber nicht wirklich umfangreich und das Webinterface ist zwar auf Deutsch übersetzt, aber nur teilweise (besser: schlecht übersetzt). Das sorgt für komische Namen und teils verwirrende Menüs. Alles funktioniert, aber mit Umwegen.

Power-Performance

Was die Hardware und seine Performance angeht, spielt der der Armor Z1 in der ersten Liga. Wer eine große Wohnung mit dicken Mauern oder ein Haus mit mehreren Etagen hat, der wird überrascht sein, wie weit der Router aufgrund seiner vier Antennen kommt. Diese sind allesamt abschraubbar und können in jede mögliche Richtung ausgerichtet werden. Somit erreicht das W-LAN mehr als andere Router und man spart sich ggf. einen Repeater.

Die Signalstärke war bei meinem Test sehr gut und die dadurch erreichten Geschwindigkeiten ebenfalls anstandslos. Man kann das W-LAN auch per Schalter am Router ausschalten. Ebenfalls ausschaltbar sind die LEDs. Das ist für einen Router, der ggf. im Wohnzimmer steht, oder sonst irgendwie einsehbar ist, eine praktische Sache. Er ist ebenfalls sehr lautlos, was ebenfalls für kleine Wohnungen ein Vorteil ist.

Im Vergleich zu andern Routern ist er relativ stromsparend (4,5 W im Ruhemodus) und kann bei Bedarf auch in seiner Leistung gedrosselt werden, um noch weniger zu verbrauchen (wenn man z.B. nur eine kleine Wohnung hat und man die volle Signalstärke nicht benötigt). Der Armor Z1 kann weiterhin, wie andere Router in der Preisklasse ebenfalls, gleichzeitige Übertragungen im 2.4 GHz- sowie 5 GHz-Frequenzband senden und bietet die Möglichkeit mehrere SSIDs (z.B. für Gäste) zu vergeben.

Cool ist ebenfalls, dass sich per Zeit-Management das Gerät programmieren lässt. Man kann also Zeiten einstellen, zu denen es online ist, und zu denen nicht. Apropos Programmieren: Es gibt eine App für Smartphones, die es euch erlaubt, auf praktische alle Funktionen des Routers zuzugreifen und den aktuellen Status zu überprüfen. Allerdings nicht für Windows Phone... Schade...

Für Experten vielleicht doch nicht genug

Der Router Router liegt in der oberen Preisklasse und eine Investition von 200 EUR ist nicht mal eben so nebenbei gemacht. Und dazu muss man dann sagen: Hier könnte ZyXEL etwas mehr bieten. Gerade, was die Software angeht, ist einiger Aufholbedarf im Vergleich zur Fritzbox vonnöten.

Es sind für den Ottonormalverbraucher zwar nur Details, aber die sind es schließlich, welche in dieser Preisklasse entscheidend sind. So sind keine Namen festlegbar für MAC Adressen, DHCP erlaubt dies ebenfalls nicht und hat ,,nur" 8 feste Einträge.
Des Weiteren gibt es keine Übersicht über bestehende TCP/UDP Verbindungen und man sieht die entsprechenden IP-Adressen und Ports nicht. Für den Zugriff auf USB muss eine Software installiert werden - sofortige Inbetriebnahme ist nicht möglich (z.B. für den Anschluss von Druckern). Auch die ,,Profi-Einstellungen" im Webinterface sind begrenzt, sodass sich alles auf die Basics begrenzt und den ein oder anderen enttäuscht. Allgemein lässt das Web-Interface zu wünschen übrig, da es nicht so übersichtlich und einfach ist, wie bei andern Routern.

Fazit

Der Armor Z1 Router von ZyXEL ist bei weitem keine schlechte Wahl. Die große Performance, was Reichweite und Bandbreite angeht, sucht seinesgleichen. Auch die vier abschraubbaren Antennen sorgen für eine gute Verteilung in euren vier Wänden.

Die Schwächen des Routers sind aber ebenfalls schnell offensichtlich: Für satte 200 EUR bekommt der Experte nicht alles, was er vielleicht gerne hätte. Viele Einstellung (wie z.B. festlegbare Namen für MAC-Adressen) fehlen und die Übersicht über TCP und UDP Verbindungen ist bei andern Routern (selbst bei der Fritzbox) vorhanden - hier nicht. Das Web-Interface lässt insgesamt zu wünschen übrig: teils schlechte Übersetzungen, eine nicht komplett einfache Menüführung und Einstellungen, die vermisst werden.

Das ist alles kein Beinbruch; das Hauptproblem liegt in der Preisklasse. Wäre der Router nicht so teuer, würde man sagen: Top-Performance mit kleinen Schwächen in der Software, über die man hinwegsehen kann. So jedoch maßt man sich an, mit den großen mitspielen zu können, das funktioniert aber leider nicht so ganz. Andere Router bieten hier deutlich mehr Konfigurationsmöglichkeiten und ein besseres (und aktuelleres) Web-Interface. Schade... Die Standardfunktionen laufen aber einwandfrei.


Bewertung


Design 8 von 10
8/10
Verarbeitung 9 von 10
9/10
Dokumentation 8 von 10
8/10
Installation 8 von 10
8/10
Funktion 8 von 10
8/10
Preis / Leistung 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
8