Heutzutage gibt es großartige Gamepads auf dem Markt. Sie sind ergonomisch, hochwertig verarbeitet, einsteigerfreundlich und lassen sich leicht transportieren. Doch es gibt Spielegenres, die nicht für Gamepads entwickelt wurden und bei denen man das deutlich spürt: Simulationen. Wir haben uns in unserem Test diesmal kein Lenkrad, sondern den Thrustmaster T.Flight Hotas One Flightstick angeschaut, der die Steuerung in Flugsimulatoren für 70€ deutlich angenehmer machen soll als ein Gamepad.
Erster Eindruck
Die Verpackung des Flightsticks schreit förmlich "Xbox-kompatibel". Die klassischen Xbox-Farben und der Hinweis darauf, dass es sich hier um den "offiziellen Flug-Simulator für Xbox One" handelt lassen keinen Zweifel offen.
Der HOTAS (Hands On Throttle And Stick) besteht, wie der Name vermuten lässt, aus zwei Komponenten: dem Schubhebel (Throttle) und dem Flightstick. Die beiden Teile sind mit einem kurzen Kabel verbunden und können entweder ineinander gesteckt oder voneinander getrennt werden. So ist, im Gegensatz zu Lenkrädern, auch das bequeme Spielen auf der Couch möglich in dem man die beiden Teile links und rechts von sich auf die Couch stellt. Es wird kein Tisch benötigt.
Nicht so bequem: Das USB-Kabel zur Konsole ist mit 1,80m ziemlich kurz. Die meisten werden um die Nutzung eines USB-Verlängerungskabels nicht herum kommen.
Spielgefühl
Thrustmaster hat bei der Entwicklung des HOTAS One mit Frontier Developments, dem Entwickler-Studio hinter Elite Dangerous, zusammen gearbeitet um sicher zu stellen, dass die beiden bestmöglich miteinander kompatibel sind.
Das merkt man im Spiel sofort. Wir mussten nicht mehr machen als: Stick anschließen und loslegen. Das Spielerlebnis war beeindruckend. Thrustmasters HOTAS One stimmt sowohl in Form und relativer Größe mit dem im Spiel überein. Positioniert man Stick und Schubregler rechts und links von sich, ist die Immersion selbst ohne VR-Brille großartig. Sucht man die Platzierung einer bestimmten Taste, kann man im Spiel nachschauen, wo sie sich befindet, statt den Blick vom Bildschirm zu wenden. So fühlt es sich noch ein bisschen mehr so an, als würde man tatsächlich im Cockpit sitzen.
Wenn man nicht gerade ein Elite Dangerous Fanatiker ist und keinen Windows-PC zu Hause stehen hat, sieht es mit der Spieleauswahl leider karg aus.
Verarbeitung
Der Stick hat sowohl für kleine als auch große Hände eine angenehme Größe und liegt gut in der Hand. Die 15+ Tasten sind leicht erreichbar. Der HOTAS wirkt insgesamt sehr gut verarbeitet, aber die in dieser Preisklasse selbsterklärende Verwendung von Plastik sorgt dafür, dass sich der Stick nicht richtig hochwertig anfühlt. Da auf einen Flightstick bei normaler Verwendung nicht die gleichen Kräfte einwirken, wie beispielsweise bei einem Lenkrad, wurde hier wohl an der richtigen Stelle gespart.
Windows-Support
Auf dem Papier bietet die Windows-Unterstützung des HOTAS nur Vorteile: VR-Unterstützung, größe Spieleauswahl und ein ausreichend langes Kabel. Doch auf dem Schreibtisch vor sich statt auf der Couch neben sich aufgebaut ist die Immersion mit oder ohne VR-Headset nicht vergleichbar.
Die größere Spieleauswahl trügt: Das Setup ist bei weitem nicht so leicht wie auf der Konsole. Zunächst müssen die richtigen Treiber installiert und der HOTAS kalibriert werden. Auch wenn sich mit Software von Drittherstellern potentiell jedes Spiel mit dem HOTAS spielen lässt, so müssen die Belegungen oft erst umständlich konfiguriert werden.
Fazit
Die gute Verarbeitung und das immersive Spielgefühl werden leider von der geringen Spielevielfalt getrübt. Falls Elite Dangerous nicht annähernd jede Play Session auf eurer Xbox läuft oder ihr keinen Windows-Spiele-PC zu Hause habt, kann man von dem HOTAS One aktuell leider eher abraten.
Vielleicht kommen im Laufe der Zeit noch weitere Spiele in den Genuss der HOTAS-Unterstützung. Einen TIE Fighter aus Star Wars: Battlefront 2 mit einem Flightstick zu fliegen wäre ein Traum.
Bewertung
Pro
- Gute Verarbeitung...
- Immersives Spielgefühl
- Für Tisch- und Couch-Aufbau geeignet
- Windows-kompatibel
Contra
- ... die trotzdem nicht hochwertig wirkt
- Spiel„auswahl“: Elite Dangerous
- etwas kurzes Kabel
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