Für anspruchsvolle Spieler hat Sennheiser das High-End-Gaming-Headset GSP 600 herausgebracht, das nicht nur mit sattem Sound und guter Sprachqualität, sondern auch mit einem hohen Tragekomfort punkten will.
Erster Eindruck
Den meisten dürfte Sennheiser ein Begriff sein. Das Unternehmen entwickelt und produziert hauptsächlich Kopfhörer und Mikrofone. Die Ansprüche an das neue Gaming Headset GSP 600, dass mit 249 Euro im High-End-Bereich angesiedelt ist, sind daher hoch. Bereits an der Verpackung merkt man, dass hier etwas Hochwertiges ins Haus kommt. Auch der erste Blick nach dem Öffnen des Schmuckstücks bestätigt den Eindruck. Das wuchtige, überwiegend in mattschwarz gehaltene Headset wird durch rote und silberne Zierelemente aufgepeppt. Der erste Griff offenbart das hohe Gewicht von 395 Gramm und bestätig, dass dieses Gerät für den Heimgebrauch gedacht ist. Zum Lieferumfang gehören ebenfalls zwei Anschlusskabel. Ein 2,5 Meter langes Kabel, mit zwei drei poligen Steckern, für die Nutzung am PC und ein 1,5 Meter langes, mit einem vier poligen Stecker, für die Nutzung an der Konsole oder einem Mobilgerät. Auch diese machen mit ihrer Textilummantelung einen hochwertigen Eindruck. Die Installation ist hier entsprechend einfach. Einstecken und los.
Tragekomfort
Die Verarbeitung wirkt robust, was sich an den Gelenken und Scharnieren widerspiegelt. Diese dienen einer Ohrmuscheldrehung von bis zu 45 Grad, was dem Komfort zu Gute kommt. Ein weiterer Punkt für den Komfort ist der breite und gut gepolsterte Kopfbügel. Hier hat Sennheiser einen eigens entwickelten Schiebemechanismus integriert, mit dem sich der Druckpunkt zwischen Kopfbügel und Ohrmuscheln verschieben lässt. Unangenehmes Drücken am Kopf oder den Ohren gehört damit der Vergangenheit an. Zu Anfang benötigt man allerdings etwas Eingewöhnungszeit, um die optimale Einstellung zu finden. Das konnte unser Test bestätigen. Auch bei langem Spielen trägt sich das Headset sehr angenehm. Bei anderen Headsets kam häufig nach einiger Zeit das Gefühl auf, es anders aufsetzen zu wollen, um den Druck anders zu verteilen.
Auch die dicken Ohrpolster beeinflussen den Komfort positiv. Sie sind mit Kunstleder ummantelt und besitzen eine wildlederähnliche Auflagefläche, die Schwitzen bei langem Tragen verhindern soll. Egal ob groß oder klein, die Ohrmuscheln mit ihren Aussparungen sind für jedes Ohr geeignet.
Einfache Bedienung
Die rechte Ohrmuschel biete außen einen Drehregler für die Lautstärke. Dieser besitzt glücklicherweise einen hohen Widerstand, so dass eine zufällige Berührung keine Änderung der Lautstärke zur Folge hat. Wer den Headset Adapter für den Xbox Controller nutzt, wird diesen Regler aber selten verwenden. Deutlich interessanter hingegen ist der Flip-to-Mute Mechanismus des Mikrofons. Wird der Mikrofonarm nach oben geklappt, schaltet das Mikrofon auf stumm. Somit darf man davon ausgehen, nicht gehört zu werden, wenn das Mikrofon nicht vor dem Mund ist. Situationen in denen man mit seinen Mitspielern redet aber keiner reagiert, weil das eigene Mikrofon auf stumm steht, gehören damit der Vergangenheit an. Einzig ein Arretierungspunkt, wenn der Mikrofonarm hochgeklappt ist, wäre wünschenswert. Daran gewöhnt man sich aber. Ist das Mikrofon in Verwendung bietet es eine klare und verzerrungsfreie Sprachübertragung, die unsere Kommandos auch in hektischen Momenten gut wiedergibt.
Klangqualität
Neben dem Komfort und der Sprachübertragung ist aber die Wiedergabe der wichtigste Punkt. Mit einem Frequenzbereich von 10 bis 30000 Hz überzeugte uns das Headset mit klaren Höhen, druckvollen Mitten und wuchtigen Bässen. Die Bereiche sind gut aufeinander abgestimmt, so dass keiner davon dominant heraussticht. Die Ohrmuscheln schirmen Außengeräusche gut ab und man kann voll in das Klangerlebnis abtauchen. Während des Tests spielten wir, unter anderem, The Raven Remastered, welches mit einem tollen Soundtrack überzeugte und mit dem GSP 600 ein Genuss war. So eignet sich das Headset nicht nur zum Spielen sondern auch für Filme, Serien oder Musik perfekt.
Ein weiterer Punkt, der bei einem Gaming Headset nicht unterschätzt werden darf, ist die Richtungswahrnehmung. Nur wenn man weiß aus welcher Richtung der Gegner angreift, kann entsprechend reagiert werden. Auch in diesem Bereich konnte uns das Produkt aus dem Hause Sennheiser überzeugen. Die Richtung aus der ein Geräusch kam war immer eindeutig und führte bei Assassins Creed Syndicate dazu, dass uns ein Hammerschlag von leicht rechts hinten erschreckte. Mit anderen Headsets wäre das so nie aufgefallen.
Fazit
Zugegeben, das GSP 600 von Sennheiser ist mit einem aktuellen Preis von 249 Euro nicht gerade günstig, verspricht aber Qualität für den anspruchsvollen Spieler. Die bekommt er auch, wenn er bereit ist das Geld zu investieren.
Dank dem gepolsterten Kopfbügel, mit integrierter Einstellmöglichkeit für den Druckpunkt und gut gepolsterten Ohrmuscheln wird das Tragen des 395 Gramm schweren Headsets auch nach langer Zeit nicht unangenehm. Das Mikrofon, dass durch hochklappen stumm gestellt werden kann, überträgt die Sprache klar, deutlich und unverzerrt. Spiele, Filme und Musik klingen dank der wuchtigen Bässe, vollen Mitten und klaren Höhen, von denen kein Bereich unangenehm hervorsticht, richtig gut. Die Richtungswahrnehmung, die vor allem bei Spielen wichtig ist, konnte uns im Test ebenfalls überzeugen.
Sennheiser hat hier ein High-End-Gaming-Headset im Angebot, das hält, was es verspricht, und sein Geld wert ist!
Bewertung
Pro
- Ausgewogener Klang in allen Bereichen
- Einstellmöglichkeit für den Druckpunkt
- Sehr guter Tragekomfort
- Sehr gutes Mikrofon
Contra
- Einrastpunkt für Mikrofon wäre schön
- Hoher Preis
1 Kommentar
RagnaroekGER Mi, 18.04.2018, 16:24 Uhr
Heftiger Preis, aber wer das eine will... werd ich wohl mal im örtlichen Technikladen antesten, auch wenn ich mit dem HyperX Cloud 2 sehr zufrieden bin. Danke für den Test.