Was läuft denn heut so im TV?

[XBU Killermove]

Mo. 31.07, 20:40, ARTE

Elling

Darsteller:
Per Christian Ellefsen (Elling), Sven Nordin (Kjell Bjarne), Marit Pia Jacobsen (Reidun Nordsletten), Jørgen Langhelle (Frank Åsli), Per Christensen (Alfons Jørgensen), Hilde Olausson (Gunn), Ola Otnes (Hauger), Eli Anne Linnestad (Johanne), Cecilie A. Mosli (Cecilie Kornes), Joachim Rafaelsen (Haakon Willum), Per Gørvell (Eriksen), Knud Haugmark (Barkellner)

Buch:
Axel Hellstenius

Musik:
Lars Lillo-Stenberg

Original Titel:
Elling

Regie:
Petter Naess

Richtig gemütlich haben Elling und Kjell es sich in der psychiatrischen Anstalt eingerichtet, wo sie ein Zimmer teilen. Elling war zuvor von der Polizei in einem Schrank in der Wohnung seiner toten Mutter aufgestöbert worden, und Kjell kennt die Außenwelt nur vom Hörensagen, das heißt, durch Ellings fantasievolle Erzählungen. Als sie der gnadenlos fürsorgliche norwegische Sozialstaat zwingt, das heimelige Soziotop zu verlassen, und ihnen eine Wohnung samt betreuendem Sozialarbeiter mitten in Oslo spendiert, beginnt für die "Jungs" das Abenteuer Alltag. Für den ängstlichen Elling bedeutet schon der Gang zum Telefon eine unerhörte Mutprobe - während Kjell anfängt, sich neben Essen auch für die schwangere Nachbarin Reidun zu interessieren. Elling fördert die Romanze nach Kräften, kann aber selbst bald nicht mehr vermeiden, die Wohnung zu verlassen und Expeditionen in den Supermarkt oder - der Gipfel der Aufregung - in ein Restaurant zu unternehmen. Sind der Terror der Speisekarte und der Gang durchs Lokal zur Toilette erst einmal gemeistert, blüht Elling förmlich auf. Angespornt von seinen neuen Erfahrungen entdeckt der Kauz seine poetische Ader, versteckt Gedichte in Sauerkrautpackungen und lernt einen freundlichen Literaten mit Oldtimer kennen, der das seltsame Paar zu einem Ausflug ans Meer einlädt.

Der Film erzählt die Geschichte zweier liebenswürdig-absonderlicher Männer, die nach einem langen Aufenthalt in der Psychiatrie das Leben in der "wahren Welt" erst lernen müssen. Die Abenteuer, die die beiden Käuze erleben, erzählt "Elling" in Form von einer originellen Komödie, die in Norwegen zum erfolgreichsten Film aller Zeiten wurde und auf dem Weg zum Kultstatus ist. Ohne zur Schau zu stellen oder in Schadenfreude abzurutschen, werden die Erlebnisse der zwei schrägen Vögel mit lakonischem Humor geschildert. Dabei lässt das verrückte Duo von weitem an die ulkigen WG-Kumpel Walter Matthau und Jack Lemmon in "Ein seltsames Paar" denken. Der Film inspirierte sich an einer literarischen Vorlage, dem Roman "Blutsbrüder" von Ingvar Ambjørnsens. Regisseur Petter Næss, der den Stoff zuerst als Theaterstück mit denselben Darstellern aufführte, charakterisiert seinen Film als "eine Geschichte über meine eigenen Ängste und Phobien und den Versuch, die daraus resultierenden Blockaden zu durchbrechen". Damit gelingt es dieser außergewöhnlichen Komödie, sowohl Klamauk zu vermeiden als auch die Fallen eines sentimentalen "Behindertenfilmes" zu umgehen.

Der 1960 in Oslo geborene Petter Næss feierte bereits mit seinem Debüt "Absolute Hangover" (1999) in seiner Heimat große Erfolge. Sein Folgeprojekt "Elling" wurde im Jahre 2001 mit dem Fipresci-Preis ausgezeichnet und 2002 bei den Academy Awards als bester ausländischer Film nominiert. Auf zahlreichen weiteren Festivals wurde der Film mit dem Publikumspreis prämiert - unter anderem beim Warsaw International Film Festival, bei den Lübeck Nordic Film Days und dem Rouen Nordic Film Festival.

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das ist einer der ganz wenigen filme, bei denen ich ganz debil grinsen muss