
Am 28. Februar ging es nach Einladung von Microsoft auf in die USA, um an dem "Xbox Spring Showcase" in San Francisco vom 29. Februar bis zum 1. März teilzunehmen. Hier sind meine persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse auf der Tour. Alle News zu den Spielen selbst sind am Montag bereits veröffentlicht worden.
Die Hinreise
Um 10 Uhr morgens ging es los und ab zum Düsseldorfer Flughafen, erster Stopp: London Heathrow. Schon da musste ich feststellen, dass im Vergleich zum Londoner Großflughafen der Düsseldorfer Airport wie ein kleiner Provinzflughafen für Hobbyflieger wirkt, aber dafür steht das "Dorf" ja auch fest verankert im Namen der Stadt. Dafür kommen aber im Vergleich zu London, L.A. oder San Francisco zu deutschen Tugenden zu Tage: Bessere Organisation, mehr Personal, deutlich kürzere Wartezeiten bei Security Check-In & Co.
Weiter ging es dann auf dem knapp 11 Stunden langen Flug nach San Francisco mit British Airways, während dem ich mir u.a. den Film "Drive" angesehen habe. Ich stellte dabei fest, dass wir in Deutschland in Sachen Vertonung sehr verwöhnt sind. Bei unseren Filmen werden Tonspuren oft extra aufgezeichnet und Lautstärken angepasst, während hier im amerikanischen Original das dann so aussah, dass die Stimmen total leise wie in einem Privatvideo mit Handycam waren, die Actionfahrten mit Musikuntermalung dann aber so laut, dass einem das Trommelfell zu platzen drohte. Das hatte zur Folge, dass ich während des Filmes permanent die Laustärke anpassen musste, um entweder überhaupt etwas zu hören oder alternativ meine Lauscher zu schützen. Zum Film selbst: Es war der langsamste Film über einen schnellen Autofahrer, den ich je gesehen habe, eine absolute Zeitverschwendung.
Mit der Zeitumstellung von 9 Stunden, die man zurückdrehen muss, kam ich 17 Stunden nach Start gegen 18 Ortszeit in San Francisco an, gegen 19 war ich im Hotel Intercontinental Mark Hopkins angekommen und um 19.30 Uhr ging es zum ersten Treffen mit den Kollegen des Xbox Community Networks zwecks Abendessen.
Der adoptierte Christophe
Die erste Anekdote, die ich in Übersee erlebte, war die Geschichte um Christophe aus Belgien, der pünktlich zum Treffpunkt um 19.30 Uhr vor der Rezeption zusammen mit Etienne aus Belgien erschien. Ich sprach Christophe an, ob er jetzt auch um 19.30 Uhr zum Abendessen hier verabredet sei, er wusste es nicht, meinte aber schon und gesellte sich somit zu Etienne und mir dazu, kurz darauf wurden wir von Terrie von Microsoft abgeholt und gingen ins Restaurant in die 19. Etage mit herrlichem Blick auf die beleuchtete Stadt.
Nachdem wir etwas bestellt und das erste Getränk - bei mir ein Tequila Sunrise - auf dem Tisch hatten, glich Terrie die Liste ab und fragte nach den Namen der Anwesenden. Christophe stand nicht auf dieser Liste und wie sich herausstellte, gehörte er auch nicht zum Xbox Community Network, sondern war auf Einladung einer anderen Agentur vor Ort. Da Christophe aber den Kontaktnamen nicht wusste, blieb er bei uns. Am nächsten Tag wurden Gruppen-bedingte Bändchen verteilt, wir waren gelb, Christophe hatte ein blaues Band, entschied sich aber die kommenden Tage die Freizeit und Abende mit uns zu verbringen und auch gemeinsam nach Alcatraz zu fahren. Am Ende sagten wir Christophe daher, dass er nun quasi einer von uns, von den "Gelben" sei.
Am ersten Abend war aber nicht nur Christophe zu viel, es war auch ein Pasquale zu wenig da, der eigentlich zu unserer Gruppe gehörte.
Pascal ist nicht gleich Pasquale
Pasquale gehört zu einer italienischen Konsolenseite und tauchte am ersten Abend nicht beim Treffpunkt auf. Während Terrie uns davon erzählte, fragte sie uns auch, wie wir wohl meinen, wie der Name ausgesprochen wird. Sie sagte immer englisch "pesskall" während ich ihr sagte, dass er sicher italienisch "passkwahle" ausgesprochen wird, aber Terrie blieb dennoch bei ihrer englischen Aussprache. Am nächsten Morgen stellte sie uns dann kurz vor der Abfahrt zum Event den Gesuchten vor, den wir per Handschlag begrüßten und er sah ganz anders aus, als ich ihn mir vorgestellt hatte. Er bekam seine 100$ für Spesen für die kommenden Tage und los ging es per Shuttle zum Event.
In der Event Location Bentley Reserve angekommen wurden dann von netten Damen von Microsoft die eingeladenen Gäste abgehakt und in farblichen Gruppen zugeordnet. Dabei stellte sich dann raus, dass es ganz und gar nicht die gesuchte Person war. Denn es war Pascal aus Kanada und nicht Pasquale aus Italien! Das kam zum einen daher, dass Terrie den Namen eben weiterhin wie Pascal aussprach und nach einem "pesskall" suchte, währenddessen der Kanadier nach seinem Microsoft-Kontakt namens "Kerrie" suchte.
Also lief das quasi so ab: "Hi Pascal, I'm glad I finally found you. I'm Terrie from Microsoft, nice to meet you". Pascal aus Kanada verstand aber "Kerrie" und schon war beiden klar, sie hätten sich gegenseitig gefunden :o) - Als sich das Missverständnis später aufklärte und wir unseren Pasquale fanden und Pascal seine Kerrie, war das Gelächter natürlich groß und Pascal musste seine 100$ an Pasquale weiterreichen. Fortan wurde er immer mit "the wrong Pascal" begrüßt.
Tonga und das Diner
Am Mittwochabend wählte Terrie einen Ort in der Nähe des Hotels für das Abendessen aus und kündigte uns das als Restaurant mit typisch amerikanischem Essen an. Davon war das "Tonga" weit entfernt, denn es gab dort asiatisch würziges Essen und weit & breit kein Burger o.ä. Dafür gab es innen eine große Wasserfläche mit einem Floß, auf dem eine Live-Band spielte und zu deren Musik das ein oder andere ältere Ehepaar ab und zu auf die Tanzfläche ging. Wir waren uns einig, dass es so kitschig war, dass es hervorragend zu einer Szene einer Hollywood-Schnulze passen würde.
Am Tag drauf gingen wir auf Nummer sicher und waren in einem Diner, der deutlich als solcher zu erkennen war. Drinnen stand nämlich das zu einem Diner gehörende Auto und alles wirkte wie in Zurück in die Zukunft-Filmen. Dort trauten wir uns dann auch an das Wagnis "Schokoladen-Cola" heran, ein Mix, der nicht wirklich jedem schmeckte...
Dueling Pianos und Heavy Metal
Nach den zwei Tagen Xbox Spring Showcase ging es auf Sightseeing-Tour quer durch die Stadt mit allem, was so dazu gehört. Ich besuchte dabei unter anderem Alcatraz oder unternahm einen 15,5km langen Spaziergang vom Hotel durch Chinatown bis zur Bay Bridge und von dort am Meer entlang bis zur Golden Gate Bridge. Das herrliche Wetter bei knapp 20 Grad machten das zu einem tollen Erlebnis.
Das Abendprogramm war am Freitag und Samstagabend mit Irish Pub Live-Musik und Dueling Pianos ausgefüllt, während Sonntagabend das Konzert von Korn auf mich wartete. Im Irish Pub gab es eine kleine Keller-Bar, die prall gefüllt war mit Besuchern und zwei Pianos, die sich "duellierten". Ein tolles Erlebnis! Die Besucher legen kleine Zettel mit Musikwünschen und einige Dollars auf die Pianos und dann werden die Songs gespielt, von Oldies, Country, Pop, Rock bis Rap mussten die drei verschiedene Künstler ein breites Spektrum abdecken. Gab es richtig viel Geld für einen Song (20 bis hin zu 40$ wurden für einzelne Songs gegeben), werden diese komplett gespielt und tlw. von beiden gleichzeitig gespielt und gesungen. Liegen nur eine Handvoll Dollar dort und wird ein eher nicht so populäres oder "schönes" Lied gespielt, ein Beispiel war ein Justin Bieber-Song, dann ruft der 2. Pianist etwas wie "ich brauche noch x-Dollar, damit der Mist aufhört und ich YZ spielen kann". Die Leute haben dann immer mitgesungen und auch viel getanzt, war eine Super-Stimmung dort.
Am letzten Abend hatte ich dann ein Ticket für ein Konzert von Korn im Theater "The Warfield", eine uralte aber hervorragende Location, die einen exzellenten Blick auf die Bühne und einen hervorragenden Song erlaubte. Interessant war für mich auch das Drumherum: Auf dem Weg dorthin kamen einem große Gruppen an farbigen amerikanischen Bürgern entgegen, die einem Tickets anboten. Einmal in der Schlange zum Eingang angestellt, kamen dann andere "Verkäufer" auf einen zu und boten einem "Extras" an. Diese wurden dann zum Beispiel von einer Gruppe vor mir während des Konzertes durchgehend konsumiert, obwohl dort Rauchverbot war. So hatte ich dann gut vier Stunden auch passiv etwas von den "Extras".
Inwieweit das dazu geführt hat, dass ich am darauffolgenden Tag am Flughafen beim BodyScan "gepiept" habe und mich zum Drogentest nebenan einsortiere durfte, oder ob es nur daran lag, dass ich meine Jeanstasche nicht vom Inhalte befreit hatte (Boarding-Ticket und Pass hatte ich noch eingesteckt) und ein T-Shirt mit Totenschädel trug, ist mir nicht klar ;) - da der Chemikalien-Test aber negativ war, durfte ich dann am Montagabend meine Heimreise antreten.
Es war ein interessantes Event von Microsoft und San Francisco ist eine wunderschöne Stadt, die ich sehr gerne wieder einmal besuchen möchte. Ich bedanke mich an dieser Stelle noch mal herzlich beim XCN für die Organisation und bei Microsoft für die Einladung.
Die Fotos:
- Bently Reserve, der Veranstaltungsort des Xbox Spring Showcase, bereits von außen mit grün/lila-Beleuchtung
- Die mittlere Halle unten, mit kleiner Bar in der Mitte und am Rand den ersten Xbox 360 Anspielstationen
- Am Eingang zur Halle, wie gewohnt durfte man innen grundsätzlich nicht mehr fotografieren, wenn Bildschirme etc. in der Nähe waren
- Das Hotel Inter-Continental Mark Hopkins, fotografiert von der Grace Cathedral aus
- Der Eingang des Hotels
- Der Blick vom Hotelzimmer auf die Grace Cathedral, weit im Hintergrund die Golden Gate Bridge
- Auf Alcatraz mit Blick nach San Francisco
- Auf Alcatraz hat man als Gamer auch immer wieder sofort Ideen im Kopf gehabt, wofür man die Insel in Videogames nutzen könnte. Sie wäre auch eine tolle Map für Call of Duty, bei der Treppe auf diesem Bald dachte ich hingegen direkt an ein Tomb Raider-Level
- Ich blicke in die Isolationszelle Nr. 13 in Alcatraz, die von den Insassen auch nur als "das Loch" bezeichnet wurden
- In den USA gibt es leider viele Obdachlose, die um eine Spende bitten. Dieser Herr hat sich eine lustige Alternative ausgedacht und dafür einige Dollar einstecken dürfen
- Natürlich musste ich auch die Hyde-Street entlang laufen, am Freitag Richtung Innenstadt, am Samstag Richtung Meer. Bei dem Weg hat man als Spieler mit dem Gamertag XBU MrHyde natürlich so einige Ideen. Die Geschichte hier: "Do not pass XBU MrHyde on the map Underground in Call of Duty: Modern Warfare 3...
- ...otherwise Hyde will take you out....
- ...and you will end dead...
- ...especially if he plays CoOp with his team XBU valle0204, XBU Teddyboehr and XBU Mastermind." - Mal abgesehen davon habe ich mich die ganze Zeit gefragt, wie denn bitte schön ein CoOp bei einer Massage aussieht... :o)
- Bei meiner letzten großen Station nach einem 6,5 stündigen Spaziergang durch die Stadt und von der Bay Bridge zur Golden Gate Bridge.
Quelle:
7 Kommentare
XBU MrHyde Di, 24.04.2012, 21:53 Uhr
Klingt doch auch noch eine tollen Reise, die Du da vor hast :D
Ja, San Francisco war wirklich traumhaft, da will ich noch mal wieder hin irgendwann :D
XBU Lunatik Di, 24.04.2012, 19:39 Uhr
Der Blog gefällt mir ... Du hast verdammt geile Reisen :smt023
In 2 Wochen bin ich auch 3 Tage in New York, dann 10 Tage bei meiner Ex nach Richmond Virgina. Das wird geil :smt003
cyfex Mi, 18.04.2012, 10:28 Uhr
sehr schöner Blog!
XBU Philippe Mo, 12.03.2012, 16:43 Uhr
Hui, viele Verwechslungen und Hin- und Her. :D Da hatten alle nochmal Glück gehabt, dass alle so kulant reagieren :D Klingt aber nach einer witzig spritzigen Tour. Muss ziemlich cool gewesen sein - so mittendrin.
Die Bilderreihe gefällt mir auch sehr gut :D
XBU Valle0204 Mo, 12.03.2012, 15:51 Uhr
Herrlicher Blog:smt023 Und spitzen Bilderserie!
:smt039