
Halo - ein Ring sie zu knechten, sie alle zu finden, vor die Konsole zu treiben und ewig zu binden! Es geht wieder los, die Hypelawine ist schon längst losgerollt und scheint unaufhaltbar. Millionen von Fans zocken es bereits oder warten sehnsüchtig auf den Paketmann oder den Spieleladen ihres Vertrauens, um endlich das neuste Meisterwerk in Händen halten zu dürfen. Halo muss man einfach lieben - oder hassen, eine Mitte scheint es da nicht zu geben.
Sicherlich hat jeder seine Lieblingsserie und kann gute Argumente hervorbringen, warum es denn Call of Duty, Gears of War oder Co. sein sollen. Für mich gibt es nur diese eine Serie, dieses eine Spiel, auf das ich nun seit 5 Jahren gespannt warte. Der ersehnte Nachfolger zu Halo 3 ist da und ich kann es mal wieder kaum erwarten.
Doch das war nicht immer so. Manchmal soll alles anders kommen, als man es sich denkt. Schließlich sammelte ich meine ersten Erfahrungen mit Halo 1 auf dem PC. Und ich fand es grausam. Zu der Zeit, als Halo endlich für den PC heraus kam, war es schon gnadenlos veraltet und all die Dinge, die das Spiel damals so revolutionär machten, waren bedeutungslos geworden.
Umso erstaunter war ich, als ich im Jahre 2007 über Halo 3 stolperte. Ich erinnerte mich zurück und eines stand fest: Halo 3 kaufst du dir nicht, Hype hin oder her! Leichter gesagt als getan. Ich schaute mir dann doch etliche Trailer an, war wie berauscht von diesem einen Schnipsel aus dem Soundtrack und verschlang massenweise die ersten Reviews. So nahmen die Dinge ihren Lauf und ich kaufte bereits einen Tag nach Release Halo 3, was mich von da an drei lange Jahre begleiten sollte.
Anfangs konnte ich kaum einen Panzer treffen, so ungewohnt war die Steuerung für mich. Doch Stück für Stück wurde ich besser, spielte schließlich die Kampagne auf Heldenhaft durch und stürzte mich dann in meine erste Online-Schlacht. Und da machte es erst so richtig Klick. Halo 3 hat geschafft, woran viele zuvor nur so gescheitert waren. Der Multiplayer konnte mich enorm motivieren, er war einsteigerfreundlich und er konnte mich bei Laune halten. Und so sollten die nächsten 3 Jahre ganz im Zeichen des Multiplayers stehen, bis ich zum Ende hin über 2000 Schlachten geschlagen hatte.
Warum aber hatte Halo eine solche Faszination auf mich ausgeübt? War es das Universum mit seinen unterschiedlichen Charakteren, war es die Story, die ich zwar zu dem Zeitpunkt kaum verstand aber enorm spannend fand, war es die liebevoll gestaltete Grafik, der tolle Soundtrack oder gar der Master Chief selbst? Es war die Mischung, die dieses Spiel in meinen Augen so episch machte und dessen ich mich nicht mehr entziehen konnte.
Doch Halo 3 konnte noch mehr. Es war Lückenfüller in Freistunden, eine Plattform um neue Freunde zu finden und der Grund, dass sich ein guter Kumpel eine Xbox kaufte, wodurch ich heute noch besser in Kontakt stehe als vermutlich ohne Halo.
Halo ist einfach mehr als ein Spiel. Es ist eine Reise in fremde Galaxien, ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang, eine Space Opera. Es ist der Grund, warum ich all die Jahre der Xbox so treu geblieben bin, der Grund, warum ich mir unzählige Science-Fiction Bücher durchgelesen habe. Halo ist für mich ein Sprachroh in die Außenwelt, mit dem ich gute Freunde gefunden habe, gleichzeitig ein Werkzeug, um mit alten Freunden in Kontakt zu bleiben.
Und wenn das alles kein Grund ist, sich auf Halo 4 und damit den Beginn einer neuen Ära zu freuen, dann weiß ich es ehrlich gesagt auch nicht. Und so beendete ich 2007 einen Kampf, nur um im Jahre 2012 einen neuen zu beginnen. Und ich bin mir sicher, dass auch Halo 4 wieder das verkörpern wird, was ich an den Vorgängern so zu schätzen gelernt habe.
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17 Kommentare
Fl4m3rX Fr, 09.11.2012, 11:29 Uhr
Stimmt schon, die Masse an Freitschaltbarem lenkt ab. Viel schlimmer finde ich Achievements wie zuletzt im Anniversary Mappack von Halo Reach oder die ursprünglichen Halo 3 Achievements. Da musste man dann so was tolles, wie einen Double Kill mit einem Spartan Laser in einem FFA Ranglistenspiel schaffen. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei 5 möglichen Gegnern zwei genau dann in meiner Schusslinie stehen, wenn ich den Laser 2 Sekunden aufladen muss? Gab noch mehr in dieser Richtung. Etwa wie einen Gegner mit seiner mir angehängten Plasma Granate töten. Meiner Meinung nach total beschissene Achievements, da die Leute dann nicht mehr im Team spielen, sondern diesen Situationen hinterherjagen.
Aber das, was für mich einen ganz entscheidenden Knick darstellt ist die Einführung der Xbox LIVE Parties. Sie sind toll und ich mag sie, man kann mit Freunden quatschen, während man was anderes spielt, aber sie haben den sozialen Aspekt vom Online MP zerstört. 95% der Spieler sind in ihrer eigenen Party, die restlichen 5% sind sehr gut eingespielte Teams, die nach einem Match dann nörgeln oder beleidigen. Es ist einfach still geworden in den Spielen.
Daher finde ich CoDs und Counter Strikes Features gut, dass man gezwungen wird die Party zu verlassen, sobald man online spielt. Das sollte überall eingeführt werden!
XBU Dirty Fr, 09.11.2012, 11:01 Uhr
Das ist es ja, diese für mich sinnfreien Belohnungen...vorher wurde man mit Sieg und Niederlage belohnt, dass war nicht viel, aber förderte den Spielspaß...jetzt wird aber mehr und mehr die Sucht nach Zusätzen und Schnick-schnack belohnt und der reine Spielspaß in öffentlichen Runden spielt nur noch eine minimale Rolle. Angefangen hat dies mit Halo 3. Ich rede hier nur vom MP nicht vom SP. ;)
Ajkster Do, 08.11.2012, 12:11 Uhr
Hmm kann das nicht so ganz bestätigen. Immer mehr Spiele belohnen Teamplay oder Unterstützung mit EP. Gewinnen eines Matches bringt dann meist auch mehr EP.
Totalausfälle gab es immer schon. Glaube das ist nur schwer einzuschätzen, wer weshalb so einen Müll zusammenspielt. Aber ich verstehe was ihr meint. Da bleibt meistens nur eins: Freunde in die Party einladen und das Problem hat sich erledigt.
Oftmals hilft auch schon den ganz normalen Teamchat nutzen. Viele springen darauf an und nach ein paar Minuten ist Teamplay auch vorhanden. Funktioniert nicht immer, aber es ist immer einen Versuch wert.
XBU Böhser Onkel Do, 08.11.2012, 12:04 Uhr
Dirty hat da schon Recht.
Den meisten Spielern gehts sehr wenig ums Team sondern eher darum schnellstmöglich im Rang zu steigen oder Waffe XY freizuspielen.
Bei Gow 3 gabs Leute die sich am Spawn im Kreis gedreht haben...warum?...Na weil der Stick festgeklebt wurde um auch in Abwesenheit Herausforderungen zu erreichen (Spiele Modus XY 1000 Runden usw).
Bei Gow 1 z.b war das total angenehm da gabs keine Ränge und sonst keinen Schnickschnack jeder hatte die gleiche Ausrüstung und esa wurde sich aufs wesentliche konzentriert.
Hat selbst mit Fremden erstaunlich gut geklappt dieses längst vergessen Wort TEAMPLAY :-)
Ajkster Do, 08.11.2012, 11:52 Uhr
Ok jetzt verstehe ich was du meinst. Ich glaube aber nicht, dass man sich davon unterbekommen lassen sollte. Spaß haben geht trotzdem. Alles reine Einstellungssache;)
Halo 4 hab ich noch nicht lange genug gespielt, aber es fühlt sich bisher ziemlich gut an. Klingt bescheuert, aber ich finde es gibt auch positive Beispiele wie z.B. Skyrim. Das Spiel gibt dir die tatsächliche Freiheit so zu spielen, wie du es willst. Das findet man zunehmend auch in anderen Spielen wieder wie z.B. Dishonored und wenn man es im weitesten Sinne auf den MP überträgt jetzt auch in Halo 4. Du willst die und die Waffe benutzen, bitte schön. Mir kommt so etwas entgegen, weil ich Einschränkungen als künstliche Erschwernis betrachte. Fordernd kann ein Spiel trotzdem sein. Aber ich glaube ich schweife gerade etwas ab;)