Die E3 2016 steht in den Starlöchern und rund um den Globus können es Gamer, ausgerüstet mit Drinks und Knabbereien, kaum mehr abwarten. Da wird die Nacht durchgemacht und sich auf ein Overload an Nachrichten vorbereitet. Selbst die Fußball Europameisterschaft dürfte für den manchen XBoxUser in den Hintergrund rücken – zumindest für kurze Zeit.

Ich persönlich verfolge nun seit etwas mehr als 10 Jahren die Messe, mit etwas mehr oder weniger Interesse. Grund genug einmal einen Blick zurück zu wagen und darüber zu sprechen, was mich begeisterte – oder auch nicht.

Eine Revolution mit Fernbedienung

Die ersten Erinnerungen habe ich eigentlich an die Enthüllung der Nintendo Wii, zu dem Zeitpunkt noch als Revolution bekannt. Und oh man, das hat mich wirklich umgehauen. Klar, nicht auf Grund der Grafik, aber weil diese Steuerung so durchdacht schien und ich vor dem inneren Auge schon als katanatragender Ninja durch das Zimmer fuchtelte.

Am Ende hat das natürlich nie so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe, aber, wie der Projektname schon verriet, es war einfach eine Revolution. Man kann Nintendo vieles vorwerfen, aber sie schaffen es immer wieder etwas komplett Neues einzuführen, was nicht nur durchdacht und funktional ist sondern, und das ist wohl der wichtigere Punkt, das Gaming in eine andere Richtung lenkt.

Anders als Xbox, PlayStation und Co. ist bei Nintendo eben bis heute die Familie und damit verbunden sämtliche Altersklassen das Zielpublikum. Das muss einem nicht gefallen, aber meine Mutter hat, außer vielleicht kleinere Smartphonespielchen, keine Konsole angerührt – außer eben jene von Nintendo.

Darf ich einen Blick in ihr Wohnzimmer werfen?

Drei Jahre später, 2008, lag mein Fokus dann schon klar auf dem grünen X. Und auch wenn mich Spiele wie Gears of War 2, natürlich Halo, aber auch Forza Motorsport umhauen konnten, war es wieder eine Bewegungssteuerung, die mir Erstaunen hervorlockte.

Project Natal hieß die "kleine" Kamera, die Ende der 2010er im Zuge der Videospielveranstaltung in der Stadt der Engel das Licht der Welt erblickte. Eine komplette Körpererfassung, Sprachbefehle und neue Möglichkeiten!

Auch hier ging meine Fantasie wieder durch, allerdings in kleinerem Maßstab. Ich wollte immer eine Verschmelzung von Eingabemöglichkeiten, mein Traum war ein dadurch viel intensiveres Ghost Recon. Ich wollte weiter mit dem Controller spielen, aber "squadleadermäßig" Befehle an mein Team per Hand weitergeben.

Und, was wurde daraus? Natürlich nichts! Wie auch, selbst die zweite Version von Kinect kann mehr schlecht als recht einzelne Finger erkennen. Aber auch wenn Kinect es bis heute – und diesen Fehler wird Microsoft sicher nicht ein drittes Mal widerholen, oder? – nicht zum Gamingdevice der Zukunft gebracht hat, muss ich schmunzeln wenn ich am Büro meines Kollegen vorbeigehe und Kinect auf dem Tisch stehen sehe… für wissenschaftliche Zwecke!

Let the Gamingwar begin!

Überhaupt nicht gefallen hat mir hingegen das Zurückrudern von Microsoft bezüglich der Xbox One, die zuvor in einem separaten Event vorgestellt wurde und wohl den größten Shitstorm auslöste, den ich miterlebt habe.

Wer mich kennt und hier schon etwas länger mitliest, und sich nicht durch den Konsolenkrieg von der Xbox abgewandt hat, weiß, dass ich immer auf der sehr unterrepräsentierten Seite der Unterstützer der "Ur-One" stand. Das ist aber eine ganz andere Geschichte, im Grunde hat mir die Präsentation natürlich trotzdem sehr gefallen, schließlich standen viele tolle Titel voll im Fokus. Aber der etwas bittere Beigeschmack blieb halt dabei.

Aber egal, wie man nun die Xbox One findet oder fand, in einem Punkt sind sich sicher viele sicher: Don Mattrick hat nie zu der Marke Xbox gepasst! Man hatte nie das Gefühl, dass ein Spieler vor uns steht und mit Spaß und voller Überzeugung an der Sache dabei ist. Stattdessen hatte man den Tpy Business, den eigentlich keiner sehen wollte und der sich letztlich durch seine eigenen Kommentare ins Aus schoss. Zum Glück muss man sagen, denn Pihl Spencer macht seinen Job verdammt gut und gab den trockenen Präsentationen einen neuen Anstrich.

 

Quo vadis, Industrie?

Drei Jahre später sind wir nun an diesem Punkt angekommen. Was wird uns bei der diesjährigen Pressekonferenz erwarten? Zeigt Microsoft eine Xbox Slim, wird es eine 4K-Version geben oder sehen wir gar direkt die nächste Konsolengeneration? Und was haben die anderen Hersteller zu bieten? PlayStation 4 Neo, Nintendo NX? Was ist davon wahr, was bekommen wir zu Gesicht?

Ich bin gespannt – und irgendwie auch nicht. Und das ist es eigentlich, was mich am meisten stört. Leaks machen, nicht nur beim Thema Videospiele, heute für mich zu viel kaputt. Gut, dieses Jahr stapft man wieder etwas mehr im Dunkeln, aber trotzdem ist schon wieder so viel im Umlauf, dass ich mir kaum vorstellen kann völlig vom Stuhl gehauen zu werden.

Wie dem am Ende aber auch sei: Natürlich werde ich auch dieses Jahr wieder die ein oder andere Pressekonferenz ansehen und mich sicher auch über so manche Ankündigung freuen. Und wer weiß, vielleicht kommt ja ein weiteres Highlight im Jahre 2016 dazu. Bleibt nur noch eine Frage offen: Was waren eure Highlights der letzten E3-Jahre?

Quelle: XBoxUser.de, cnet.com, gengame.net