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Eine Mischung aus Adventure, Jump’n-Run und… Flipper? In dem etwas anderen Pinball-Spiel von Team 17 steuert ihr Yoku, einen kleinen süßen Käfer, der einen Ball mit sich herumträgt. Wie sich die lustige Genrekombination spielt und warum uns ein bisschen Herausforderung gefehlt hat, erfahrt in unserem Testbericht!

Idyllische Insellandschaft

Gestrandet und an einem Ball angekettet müsst ihr als Yoku, ein roter, fröhlicher Mistkäfer, sofort in die Action! Ihr werdet als Ersatzpostbote beauftragt, Briefe auf der Insel zu verteilen. Von Anfang an gefällt die Stimmung. Die Musik ist hawaiianisch, entspannt, wohltuend und vermittelt sofort ein Insel-feeling. Optisch ist das Spiel ebenfalls sehr ansprechend. Die quietschbunte Optik ist richtig hübsch, die Dekors abwechslungsreich und die Figuren liebevoll gezeichnet. Zwar ist der 2D-Look nicht die frischeste Idee, aber ansprechend ist es trotzdem.

Vom Rollen, Flippern und Erforschen

Yoku’s Island Express spielt sich wie ein Mischung aus Metroidvana und Flipper. D.h. dass ihr euch in einer riesigen, offenen Welt bewegt (ihr könnt als Yoku euren „Ball“ nach links und rechts rollen), viele Wege erst mit bestimmten, neuen Fähigkeiten zugänglich sind und… ja, man glaubt es kaum: Flipper spielt! Die „Jump’n-Run-Elemente“ werden mittels Pinball-Flipper ausgeführt und es gibt einige Passagen, die tatsächlich einem großen Flipper-Spiel gleichkommen.

Die meiste Zeit über ist es eine seltsame Art, sich fortzubewegen, die andere Zeit über macht es Spaß, wieder vor einem Flipperautomaten zu stehen und den Käfer hin und her zu schießen.

Ihr sammelt dabei Früchte ein, die als Währung dienen und es euch unter anderem erlauben, Abkürzungen freizuschalten. Mit neuen Fähigkeiten könnt ihr plötzlich explodierende Schnecken aufsaugen, tauchen, oder auch an Blumen entlang hangeln.

Alles baut immer darauf auf, dass man die Welt immer mehr erkundet und durch die neu erworbenen Fähigkeiten Nebenaufgaben erfüllt. Hauptmission? Die vier Ältesten der Insel zusammentrommeln, um den erkrankenden Baum zu retten. Dazu erkundet ihr die gesamte Insel und entdeckt einige Geheimnisse.

Lustige Erkundungstour – aber nicht immer spannend

So unterhaltsam die Gameplaymischung auch sein mag: Einige Dinge sind dann schon anstrengend. Da wäre zum Beispiel das viele „Backtracking“, also das stetige Zurücklaufen in Gegenden, die man schon besucht hat, um mit neuen Fähigkeiten wieder ein neues Geheimnis zu entdecken. Das ist teilweise anstrengend, da die Karte unübersichtlich ist, die Wege nicht immer klar sind und es allgemein – selbst mit Abkürzungen – sehr lange dauert, vom einen Ende der Karte bis zum anderen Ende zu kommen. Man muss es nämlich auch erst einmal schaffen!

Das andere, was enttäuscht, ist der Schwierigkeitsgrad. Zwar ist es echt knifflig und schwer, alle Rätsel und Geheimnisse zu finden und herauszubekommen, wie man an diese eine letzte Schatztruhe kommt… aber diese Knobelei kann den ungeduldigen Spieler zum Wahnsinn treiben, während alle Story-Aufgaben eigentlich sehr einfach sind. Die klassischen Flipperpassagen sind sehr simpel, nicht pompös und die zwei-drei „Bosskämpfe“, die das Spiel beinhaltet, sind lächerlich einfach. Nach einer Herausforderung sucht man vergeblich. D.h. im Endeffekt, dass das Gameplay an sich einfach, aber das Knobeln, Rätseln schwer ist.

Neben dem anstrengenden Suchen und Herausfinden, wie man an einen bestimmten Gegenstand kommt, stören auch noch einige Bugs das kurzweilige Abenteuer. Öfters hatten wir Kameraprobleme, teilweise blieb sie hängen und wir mussten im Gegenzug das Spiel neu starten.

Fazit

Yoku’s Island Express spielt sich ganz angenehm. Es ist ein einsteigerfreundliches Spiel, das eine fröhliche Atmosphäre in einem bunten Setting bietet. Der Genre-Mix aus Metroidvana und Flipper funktioniert sehr gut, allerdings stören das viele Backtracking und die Flipperpassagen sind zu einfach. Insgesamt ist es das Hauptproblem des Spiels: Das Gameplay fühlt sich nicht spektakulär und komplex genug an. Man denkt stets: Da hätte man mehr draus machen können.

Wer aber über die Kleinigkeiten hinwegsehen kann, der bekommt sicherlich einige Stunden Spielspaß geboten. Das Rätseln kann anstrengend, aber auch interessant sein – es kommt ganz auf euren Geduldsfaden an. Auf jeden Fall sollte jeder Anhänger des Metroidvana- als auch des Flipper/Pinball-Genres einmal einen Blick drauf werfen!


Bewertung

Pro

  • Schöne Optik
  • Musik- und Soundkulisse passend
  • Witzige Story
  • Interessanter Gameplay-Mix
  • Einsteigerfreundlich

Contra

  • Viel Backtracking
  • Gameplay nicht komplex
  • Schwierigkeitsgrad sehr gering
  • Wenige spektakuläre Passagen
  • Einige Kamera-Bugs

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Schwierigkeitsgrad / Komplexität 5 von 10
5/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
7

2 Kommentare

XBU Philippe Di, 29.05.2018, 12:51 Uhr

Ja, ich habe Stunden damit verbacht, einzelne Objekte zu bekommen. Man versucht und versucht ewig und weiß halt nicht, ob es daran liegt, dass man einfach nicht auf des Rätsels Lösung kommt, oder ob einfach eine Fähigkeit fehlt. Und da die Wege lang sind... kann das schon mal anstrengend werden :D

XBU MrHyde Di, 29.05.2018, 12:23 Uhr

Sieht eigentlich sehr spaßig aus, das man allerdings öfter "zurück" muss, finde ich auch nicht so prickelnd.