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Ein neues Jahr, ein neues Worms. Naja nicht ganz, der letzte Teil für die Xbox 360, Worms Revolution, liegt etwa eineinhalb Jahre zurück. Die erhoffte Revolution blieb damals aus. Diesmal will man gar nicht erst eine Revolution startet und besinnt sich auf die Sträke der Serie - den Multiplayermodus. Dank Clanfeature sollen nun Spieler, die gerne in Gruppen zusammenspielen, voll auf ihre Kosten kommen. Ob uns Worms Battlgrounds überzeugen konnte, erfahrt ihr in unserem Test. 

Mit Worms Revolution wurde ein Grafiksystem eingeführt, welches 2D-Gameplay mit 3D-Grafiken verbindet. Das heißt: Gespielt wird nur in zwei Dimensionen, Würmer und andere Gegenstände besitzen aber eine dritte, graphische Dimension. Wem der Look schon bei Revolution gefiel, der wird von Worms Battlegrounds nicht enttäuscht werden.

Etwas seltsam ist jedoch, dass einige graphische Details, etwa der Gesundheitszustand der Würmer, der durch Pflaster etc. gut in Szene gesetzt wurde, wieder gestrichen wurden. Auch scheint in den Vorder- und Hintergründen weniger los zu sein. So beschränken sich Animationen auf nur wenige Details. Zudem ist es in einigen graphischen Szenarien etwas schwer zu erkennen, welcher Teil der Landschaft zerstörbar ist und welcher nicht.

Trotz 1080p und 60 FPS sieht Worms Battleground jedoch aus wie sein Vorgänger. Grundsätzlich nichts negatives, da das Spiel einen eigenen Charme und viel Liebe zum Detail hat. Aber ein wenig hätte man die Möglichkeiten der Xbox One ruhig ausreizen können. Da bringt auch der nette Tag- und Nachtwechsel nichts, der keinerlei Auswirkung auf das Gameplay hat.

Auch beim Sound gibt es keine Überraschungen. Die Würmer sprechen noch immer in wenigen Fetzen, die sich anpassen lassen, so dass jeder eine lustige Sprache für die eigene Wurmtruppe finden dürfte. Unaufdringliche Melodien untermalen die Gefechte gut, hinterlassen aber keinen bleibenden Eindruck. Der Sprecher vom Vorgänger wurde durch eine Sprecherin ersetzt. Diese schwankt zwischen witzig und nervig und bereits nach kurzer Zeit ertappt man sich dabei, die Intros vor jeder Mission wegzudrücken.

Zum ersten Mal hat man sich darum bemüht, eine ordentliche Singleplayer Erfahrung zu liefern. So gibt es die Deathmatches oder Rätsel aus den Vorgängern nicht mehr, nun ist man in richtigen Missionen unterwegs. Diese sind durch eine Story miteinander verbunden, die von der Sprecherin Katherine Parkinson jeweils eingeleitet werden. Allerdings ist die Geschichte derart banal, dass man sie auch getrost hätte weglassen können.

Neben den 25 Missionen, die es zu bestreiten gilt, gibt es auch noch den Worm-Ops Modus. In diesem gilt es in 10 Missionen zu beweisen, dass man mit jeder Waffe perfekt umgehen und somit besonders schnell die feindlichen Würmer ausschalten kann.

Während der Umfang in Sachen Singleplayer Mission abgenommen hat, jedoch eine höhere Qualität bietet, ist im übrigen Spiel von allem mehr. Mehr Würmer, mehr Anpassungsmöglichkeiten, mehr Waffen, größere Landschaften. Serientypisch lässt sich bei Gefechten gegen Freunde oder Fremde wieder alles nach den eigenen Bedürfnissen anpassen. Größte Neuerung in Worms Battlegrounds ist wohl die Möglichkeit, Clans zu erstellen und gegen andere Clans anzutreten. Die Clans lassen sich zudem, ebenso wie die eigenen Teams, in Namen, Aussehen etc. personalisieren.

Ein neues Jahr, ein neues Worms. Wer Fan der Würmer ist, wird auch mit diesem Spiel wieder seinen Spaß haben. Wer bisher jedoch nicht mit dem Gameplay warmgeworden ist, wird es auch jetzt nicht werden. Es ist und bleibt nun einmal Worms. Die Frage ist allerdings, ob sich nicht langsam etwas an der Serie tun sollte. Denn immer wieder ein ähnliches Spiel vorgesetzt zu bekommen macht auf Dauer die Fans auch nicht glücklich. Zumal man so die sowieso schon dürftige Online-Community auf noch mehr Spiele aufteilt. Und ein Preis von 25EUR ist schon hart an der Grenze. Teils lange Ladezeiten und gelegentliche Hänger im Online-Multiplayer könnten zudem den Spaß ein wenig bremsen.

Einfach wie eh und je steuern sich die Würmer übers Schlachtfeld. Wer sich jedoch bisher immer darüber geärgert hat, dass die Würmer mit A schießen und nicht springen, dem können wir eine gute Nachricht überbringen. Denn in Worms Battlegrounds lässt sich die Steuerung ändern. Dann wird mit A gesprungen, ein Druck auf B bringt die teilweise, je nach Levelhintergrund, schlecht erkennbare Waffenleiste auf den Bildschirm und X feuert dann schließlich die Waffe.

Ganz gleich, welche der beiden Steuerungsarten ihr auch wählt: Auch im neuesten Wurmgeballer sind die Klassen wieder zurück, die mit jeweils einzigartigen Fähigkeiten daherkommen und bei der Teamzusammenstellung eine taktische Note hinzufügen.

Einer der größten Kritikpunkte der Vorgänger war, dass lange Missionen beim Scheitern wieder von vorne begonnen werden mussten. Hier hat Team 17 offenbar auf die Kritik gehört, denn in den Missionen finden sich nun Checkpoints, die den Frust in Grenzen halten dürften.

Kein Worms ohne Multiplayer. Gerade durch das neue Clansystem merkt man auch diesem Teil den Fokus auf den Mehrspielerpart an. Sowohl an einer Konsole als auch übers Netz lassen sich Partien gegen Freunde oder Fremde austragen.

Oben bereits angesprochene Hänger im Online-Modus können den Spielspaß etwas bremsen. Dennoch brachen Testspiele nicht ab und es konnte weitergespielt werden. Wenn man denn überhaupt ein Spiel findet, leider ist bisher nämlich online nur wenig los. Dies mag am Preis oder an der Verbreitung der Xbox One liegen. Hier kann man nur hoffen, dass es der Titel schnell in das Games with Gold Programm schafft und so neue Spieler anzieht.

Fazit

Grundsätzlich kann man dem Titel nicht vorwerfen groß etwas falsch gemacht zu haben. Fans der Würmer werden sich sofort heimisch fühlen und sicher wieder ihren Spaß an dem Titel haben.

Gerade der neue Singleplayer weiß zu gefallen und dürfte Einsteigern beim Erlernen der Mechaniken helfen. Wer zudem gerne Highscores jagt, wird mit einem spaßigen Worm-Ops Modus belohnt.

Der Preis ist meiner Meinung nach aber zu hoch angesetzt. Gerade dadurch werden viele Spieler sicher auf die ersten Angebote warten - was den vorzeitigen Tod des Online-Multiplayers bedeuten könnte, da schon jetzt nur wenig auf den Servern los ist. Wer jedoch eh lieber an einer Konsole zockt, wird mit dem Multiplayer Spaß haben wie eh und je.


Bewertung


Grafik 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8