
Zack Snyder, Remake Fans durch Dawn of the Dead bekannt und allen anderen spätestens seit 300 ein Begriff, bringt nun mit Watchmen erneut eine Kinoadaption eines Comics in die Lichtspielhäuser. Warner Brothers versorgt zeitgleich die Xbox Live Gemeinde mit einer Xbox Live Arcade Version des Titels. Die erste Episode von Watchmen mit dem Titel "The End is nigh" hat nun den Weg in unser Testlabor gefunden.
Grafik
Bei Watchmen ist es schwer zu glauben, dass wir ein Arcade Titel vor Augen haben. Der Preis, aber noch viel mehr die Optik selbst, lenken zu sehr davon ab. Es gibt Momente, da sieht das Spiel einfach fantastisch aus. Nette Lichteffekte und extrem coole Finishing Moves sind was fürs Auge. Die Comic-Sequenzen dürften dann wirklich jeden Watchmen Fan beglücken. Weniger Glück haben wir leider mit den Gegnern. Diese unterscheiden sich leider nur zwischen den Kapiteln und in einem Kapitel sieht der Gegnertyp fast immer gleich aus, einzig der Körperbau variiert. Abgesehen von diesem Kritikpunkt ist Watchmen ein Augenschmaus.
Sound
Die Musikuntermalung ist gut aber quantitativ zu wenig. Wirklich hervorheben müssen wir aber die Synchronsprecher. Glücklicherweise hat man sich für die Original-Sprecher entschieden und uns bleibt somit eine schlechte deutsche Synchro erspart. Die Sprecher sind düster und passen so in das Ambiente des Spieles. Die Supermoves sehen so gut und so schmerzhaft aus, da muss ich als "Sadist" sagen, hier wäre ein kräftigerer Sound besser, damit man die Knochen schmerzhaft brechen hören kann.
Story
Rorschach und Nite Owl sind die Hauptfiguren dieser Episode. Anfänglich wollen sie einen Gefängnis-Aufstand vereiteln, jedoch sind sie dort weder bei den Insassen, noch bei den Wärtern gern gesehene Gäste. Stück für Stück scheint sich Underboss als der Drahtzieher hinter allem vorzutun. Ihr macht euch also auf die Suche nach dem Bösewicht und geratet so ungewollt in eine große Verschwörung, die wohl nicht in einer Episode erzählt werden kann. Die Story gliedert sich gut in die Watchmen Comics ein und knackig genug, um euch zu neuen Schlägereien zu motivieren. Einzig das Ende des Titels stinkt förmlich nach dem Versuch, euch zum Kauf von Episode II zu verpflichten. Wer die Comics nicht kennt, muss sich leider vor dem Spielen schlau machen, denn erklärt wird nicht viel.
Umfang
Es war mal die Rede von vier Stunden Spielzeit. Wir können sagen, das ist nicht der Fall. Ein Erfolg verrät sogar, dass es möglich ist, das Game in 80 Minuten zu schaffen. Wer gut und intensiv spielt, wird beim ersten Durchspielen mit 2 bis 2 ½ Stunden gut dazwischen liegen. Das Spiel ist nicht schwer und geht daher schnell von der Hand. Wiederspielwert entsteht durch die Wahl des Charakters, denn die Moves sind unterschiedlich. Außerdem gibt es hier und da versteckte Combos zu sammeln. Da das Spiel aber sehr monoton ist, ergibt sich kaum Lust, einen zweiten Durchgang zu machen, es sei denn ihr habt einen zweiten Spieler.
Spielspaß
Das Spiel macht Spaß, jedoch solltet ihr auf solche Titel stehen. Wer früher schon gerne in Double Dragon oder später in Fighting Force gekämpft hat, wird hier seinen Spaß haben. Wer vor allem auf Abwechslung steht, für den wird dieser Titel nichts sein. Der Spaß fängt schnell an, jedoch entwickelt er sich nicht weiter, monotones Gameplay kann den Spielspaß nun mal nicht heben.
Gameplay
Watchmen The End is nigh kann in der Tradition von klassischen Sidescroll-Brawlern gesehen werden. Nur hier wird in 3D geprügelt. Hier und da gibt's mal eine Waffe, mit der ihr den Gegnern den Schädel einschlagen dürft, hauptsächlich geht es aber darum, auf die Buttons zu kloppen und somit Kombos auszuführen. Wichtig sind bei aufpoppenden Aufforderungen, einen bestimmten Button zu drücken, um einen Finishing Move zu starten. Das Gameplay funktioniert, da es recht klassisch ist, leider wird es aber sehr schnell eintönig.
Multiplayer
Xbox Live wird uns hier nicht geboten, dafür ist der Coop-Modus genau das, was ein solcher Titel braucht. Denn ein Brawler macht immer noch mit einem guten Freund am meisten Spaß. Und gewisse Erfolge lassen sich so auch viel einfacher erreichen. Keine Revolution des Mutliplayer, aber auch keine verschenkte Chance.
Fazit
Auch wenn 1600 Microsoft Points ein stolzer Preis ist, so lohnt es sich. Diese Arcade Version ist besser als die meisten Retail-Umsetzungen zu Filmen.
Watchmen ist der erste Titel auf dem deutschen Marktplatz der erwachsene Gamer anspricht. Durch düstere Atmosphäre und harte Moves gelinkt dies auch gut. Leider bietet der 1,2 GB schwere Download auch einiges an Monotonie.
Wer auf das Genre steht, wird aber momentan kaum eine Alternative zu dieser gut gelungenen Umsetzung finden.
Bewertung
