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Mit Warp präsentiert uns Electronic Arts ein actionreiches Strategie- und Geschicklichkeitsspiel. Ein Titel der in diesem Genre zunächst durch seine Alterseinstufung auffällig geworden ist. Der Knobelspaß von Warp hat von der USK lediglich eine Altersfreigabe ab 18 Jahren erhalten. Das dies nicht erstrangig an dem Schwierigkeitsgrad der bevorstehenden Aufgaben liegt, haben wir auch während unseres Tests festgestellt. Wir verraten euch, ob sich die Investition lohnt oder ob die Wertungsskala sich im gleichen Farbbereich wie das USK-Logo bewegt.

Auch wenn die USK der Meinung war, dass Warp nicht gerade in Kinderhände gehört, optisch ist der Titel auf keinen Fall gruselig. Warp präsentiert das Spielgeschehen aus der Vorgelperspektive und offeriert so einen weitest gehend übersichtlichen Blick auf das Spielgeschehen. Ohne sich sonderlich farbenfroh zu zeigen, wirkt das Leveldesign dennoch lebendig und detailliert. Zwar schafft es der Titel in qualitativer Hinsicht nicht in die Referenzklasse, bietet dem gelangweilten Auge des heimischen Zockers, durch seine nicht alltägliche Perspektive und die optische Aufmachung, eine gern genommene Abwechslung.

Akustisch präsentiert sich Warp eher zweckgebunden. Bei Explosionen muss es halt "Bumm" machen und eine Stahlschiebtür lässt sich auch nicht lautlos schließen. Alle Sounds passen zur jeweils durchgeführten Aktion und können auch in qualitativer Hinsicht überzeugen, dennoch schafft es das soundtechnische Gesamtbild nicht über seine Zweckmäßigkeit hinaus. Zur Steigerung oder Unterstreichung der Spielatmosphäre reicht es dann nicht. Eher negativ auffällig ist die Tatsache, dass sich die Entwickler nicht einmal die Zeit genommen haben, die wenigen gesprochenen Worte einzudeutschen oder zumindest auf deutschsprachige Untertitel zurückzugreifen.

Keiner redet darüber, über die Tatsache dass es ganz offensichtlich doch wissenschaftliche Projekte gibt, von denen die Öffentlichkeit besser nichts mitbekommen soll. In einer Forschungsanstalt auf dem Meeresgrund werden unter strengster Überwachung geheime Versuche durchgeführt. Versuche, die offensichtlich auf die Entwicklung des perfekten Soldaten ausgerichtet sind.

Trotz der umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen gelingt einer kleinen alienartigen Kreatur ein Fluchtversuch. In Warp schlüpft ihr in die Rolle dieses "Versuchkaninchens", welches auf den Namen Zero hört. Optisch präsentiert sich Zero eher wie eine Kartoffel mit Armen und Beinen. Bevor es der Wissenschaft aber gelingen soll, sich um die optische Optimierung Zeros zu kümmern, ist es eure Aufgabe, den Fluchtversuch erfolgreich zu Ende zu bringen. Das dies kein Spaziergang wird, versteht sich fast von selbst.

Der Fluchtversuch aus der geheimen Forschungsanstalt muss zügig erfolgen und so kann Warp nicht gerade mit einem übermäßig langem Story-Modus überzeugen. Das so gleichzeitig aber auch kurzweilige Spiel, stellt den Spieler aber dennoch vor einige Aufgaben. Neben beliebten Sammelobjekten, welche es an vielen Stellen des Spiels zu finden gilt, hält Warp noch einen weiteren Spielmodus bereit.

In den so genannten Challenges gilt es eure Geschicklichkeit und euer Können unter Zeitdruck zu beweisen. Insgesamt ist der Umfang für einen Titel dieser Preisklasse durchaus O.K., ein bisschen mehr Story hätte dem Spiel aber sicher nicht geschadet.

Der schon fast knuffig anmutende Protagonist Zero hat es faustdick hinter den nicht vorhandenen Ohren. Die auffälligste Besonderheit von Zero ist die Fähigkeit zu "warpen", um sich so unbemerkt und auf Knopfdruck von einem Raum in den nächsten, wie auch in viele Gegenstände oder menschlichen Gegner zu portieren. Diese besondere Fähigkeit macht ihr euch zu Nutze, um den Fluchtversuch aus der Forschungsanstalt erfolgreich abzuschließen. Hierbei gilt es eine Vielzahl an, teils unlösbar wirkenden, Aufgaben zu bewältigen.

Die Warp-Fähigkeit und die vielen Möglichkeiten, die sich eurem Protagonisten dadurch bieten, machen das Spiel abwechslungsreich und kurzweilig. Warped ihr euch beispielweise in eine Wache, so könnt ihr diese genauso zerstören, wie ein Fass, indem ihr euch versteckt. Die bei der Zerstörung einer Person entstehende Sauerei dürfte für die USK auch der Hauptanlass für die 18er-Einstufung gewesen sein.

Noch nie war Warpen so einfach. Die beiden Analogsticks dienen euch der Navigation von Zero oder dem eingeschränkten Umgucken in eurer Umgebung. Ein kurzer Druck auf "A" und ... zapp ... steckt ihr in einem Fass oder steht auf der anderen Seite einer Tür. Habt ihr euch einmal irgendwo hinein portiert, so könnt ihr über über schnelles Hin- und Herbewegen des linken Sticks den vereinnahmten Gegenstand oder die Person zerstören.

Zur Steigerung der Abwechslung lassen sich im Spielverlauf  weitere Fähigkeiten freischalten bzw. verbessern. Insgesamt macht Warp technisch einen soliden Eindruck und gibt keinerlei Anlass zur Kritik.

Fazit

Mit Warp wird uns ein actionreiches Geschicklichkeitsspiel für Erwachsene präsentiert. Nicht, dass der Schwierigkeitsgrad so hoch wäre. Vielmehr hat die USK den Titel auf Grund einiger explosiver Einlagen mit einer Freigabe ab 18 Jahren versehen. Aber auch darüber hinaus ist der Titel durchaus in der Lage auf sich aufmerksam zu machen.

Mit einer guten Technik, einem abwechslungsreichen Gameplay, sowie einer nicht alltäglichen aber gut funktionierenden Kameraführung, ist der Titel durchaus in der Lage, für ein kurzweiliges Stealth-Action-Rätselabenteuer zu sorgen.

Optisch macht Warp eine gute Figur. Lediglich die eher mittelmäßige Soundkulisse und die konsequent englische Sprachausgabe, sowie der gänzlich fehlende Multiplayer trüben das sonst positive Gesamtbild ein wenig. Alles in allem bleibt Warp aber ein kurzweiliges und durchaus unterhaltsames Abenteuer.


Bewertung


Grafik 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8