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Bis zum Diablo 4-Release wird höchstwahrscheinlich noch ein bisschen Zeit ins Land gehen. Eine gute Gelegenheit also, sich bei anderen Herstellern nach Alternativen umzuschauen. Hier kommt Victor Vran gerade recht. Wir schnallen uns die Shotgun auf den Rücken und stellen uns den üblen Heerscharen im Test.

Hack'n Slay aus neuer Perspektive

Gleich zu Beginn merkt man, dass bei Victor Vran der Schwerpunkt nicht auf der Story liegt. Wir übernehmen den Dämonenjäger Victor, der nach seinem verschollenen Jäger-Bruder in den dunklen Gefilden sucht.

Dazu quasselt uns gleich zu Beginn eine Stimme zu, die aber hilfreiche Tipps im Umgang mit den diversen Fähigkeiten bietet. Unter anderem lernen wir dabei, dass man im Gegensatz zu Diablo einige spannende Freiheiten besitzt. Beispielsweise kann unser Held hochspringen und sich an der Wand abdrücken. Dies führt dazu, dass man höher liegende Plattformen erreichen kann, die sonst nicht begehbar wären. Das ist ziemlich cool, da somit der jeweilige Level auch vertikal skaliert. Man muss also auch nach oben denken und dies bei der Erforschung neuer Ebenen im Hinterkopf behalten.

Hinzu kommt ein weiteres sehr praktisches Feature: Man kann die Kamera drehen! Genial. Man ist also nicht mehr auf alle Ewigkeit verdammt die Welt nur aus exakt einem Blickwinkel zu betrachten, sondern kann jederzeit die Welt bzw. den Sichtauschnitt mit dem rechten Analogstick rotieren. Völlig flüssig wohlgemerkt.

Hammer oder Flinte?

Kommen wir nun zur Spielweise. Victor verfügt am Anfang über ein Schwert, wird jedoch ziemlich bald neuen Loot finden. Dieser wird, wie bei solchen Spielen üblich, per Zufall verteilt. In unserem Fall finden wir zunächst einen Hammer, der zwar deutlich bessere Angriffswerte hat, aber dafür auch langsamer ist. Egal. Immer. Feste. Drauf.

Doch es passiert noch mehr. Verändert man die Waffe, die man gerade ausgerüstet hat, verändern sich auch die Skills. Man verfügt über Spezialangriffe, die verheerenden Schaden bei den Gegner bewirken. Wechselt man die Waffe, genauer gesagt die Waffenart, erhält man auch neue Angriffe. Diese passen sich automatisch dem jeweiligen Waffentypus an.

Kurz darauf erhalten wir eine Schrotflinte, die uns direkt aus dem Nahkampf in den Fernkampf bringt. Die Spielweise ist also nicht wie sonst klassenabhängig, sondern hängt hauptsächlich davon ab welche Waffenart man gerade benutzt.

Das gilt auch für die weiteren Fähigkeiten. Bei jedem Level Up, erhalten wir nicht nur Boni auf die Haupt-Stats, sondern dürfen uns für eine Spezialfähigkeit bzw. ein Attribut entscheiden. Das eine bewirkt mehr Gesundheit, das andere höheren kritischen Schaden etc. Auch hier gilt zu überlegen wie man sich ausstaffiert. Ein reiner Fernkämpfer braucht bspw. keinen besonders hohen Nahkampfangriffsschaden. Dieswe würde aber einer der zwischen beiden Waffenarten wechseln will sehr wohl gebrauchen können. Die richtige Balance ist hierbei gefragt.

Von Königinnen und Heldentaten

Davon will unser Held eigentlich zunächst einmal wenig wissen und so geht dieser ziemlich barsch mit der Königin um. Victor ist hauptsächlich an eigenen Zielen und Idealen interessiert. Und so zieht er nach der ersten Begegnung mit dem königlichen Oberhaupt schnell von dannen und sucht lieber weiter seinen verschollenen Bruder.

In den königlichen Gärten lernen wir auch, dass es diverse freiwillige Challenge-Aufgaben gibt. Diese können beinhalten, einen bestimmten Boss zu killen, oder auch einen Dungeon in einer bestimmten Zeit zu erfüllen.

Besonders amüsant ist der gelegentliche XP-Regen, der von bestimmten Gegnern ausgelöst wird. Stellt man sich dann einfach mitten hinein, erhält man feine XP-Boni obendrein. Selbiges gibt es auch als Geldregen.

Je mehr Nebenquests wir erledigen, umso stärker wird unser Held. Hin und wieder geht es mit neuen Erkenntnissen zurück zu besagter Königin und somit entwickelt sich eine amüsante Relation zwischen beiden.

Schick und Schnell

Die Optik des Spiels kann sich für den Preis durchaus sehen lassen und braucht sich nicht vor anderen Genre-Vertretern zu verstecken. Die Hintergründe und Dämonen sind liebevoll gestaltet und passen sich gut in das Gesamtbild ein.

Einige Spieler hatten am Anfang wohl Schwierigkeiten mit Abstürzen beim Laden des Spiels. Da wir erst nach dem Patch angefangen haben zu testen, können wir beruhigt Entwarnung geben. Das Spiel läuft stabil und somit ist dem Hack 'n Slay-Vergnügen nichts mehr im Weg.

Die unterschiedlichen Gebiete sorgen für eine interessante Abwechslung und es kommt keine Langeweile auf. Man merkt allerdings, wenn man denn unbedingt das Haar in der Suppe suchen will, dass Triple-A-Titel wie Diablo nochmal hochpolierter sind. Das bedeute Kämpfe laufen noch intensiver ab, Fähigkeiten sind noch besser aufeinander abgestimmt und die Grundstory ist im Wesentlichen besser. Das ist in diesem Fall allerdings Jammern auf hohem Niveau.

Fazit

Victor Vran bietet in der Grundedition schon viel Spaß fürs Geld. Die Overkill-Edition bringt noch weitere Welten mit sich, die ebenfalls kurzweiligen Spielspaß bieten. Wir konnten im Test auch keinerlei Abstürze oder ähnliche Probleme feststellen. Dank eines leichten Tutorials und einer intuitiven Steuerung finden auch Anfänger schnell ihren Weg ins Spiel.

Durch die Sprungfähikeit lassen sich auch Levels ein Stück weit nach oben erkunden. Zusammen mit der frei drehbaren Kamera, ergibt sich somit eine tolle Möglichkeit verborgene Winkel und Regionen zu erkunden, die einem sonst verschlossen bleiben.

Das Spiel bietet sowohl für erfahrene Hack'n Slay-Spieler, als auch für Anfänger viele Stunden Spielspaß. Durch die wechselnden Challenges ergibt sich zudem eine schöne zusätzliche Motivation. Durch den flinken Wechsel der Waffenart, spart man sich zudem den Klassenwechsel. Wer eine schöne Diablo-Alternative zu einem fairen Preis sucht, wird hier garantiert fündig werden.


Bewertung

Pro

  • Flüssiges Gameplay
  • Drehbare Kamera
  • Level skalieren durch Sprungfähikeit auch nach oben
  • Einfache Zugänglichkeit
  • Abwechlsungsreiche Gebiete
  • Local-Coop wird unterstützt

Contra

  • Story ist etwas schwach

Grafik / Atmosphäre 8 von 10
8/10
Musik / Sound 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer & Co-Op 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

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