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Das Fantasy-Abenteuer Vambrace: Cold Soul ist etwas für ruhige Winterabende... vielleicht ist es vielen Spielern aber auch zu ruhig, aber dazu mehr im folgenden Testbericht. Der Titel ist seit Ende August für 24,99 Euro im Xbox Store digital erhältlich.

Das Klicken geht mir auf den Geist...

Bei Vambrace: Cold Soul handelt es sich um einen Mix aus Abenteuer, Rollenspiel und Strategie. Das Spiel schreckt auch nicht davor zurück, die Toten als Geister zurückzuholen. Dabei können diese euch als Freunde oder Feinde begegnen. Gut, seien wir ehrlich. Meistens sind es Feinde, die in rundenbasierten Strategie-Kämpfen besiegt werden wollen. Aber der Reihe nach, so schnell startet die Action noch nicht.

Zunächst mal werdet ihr in die Geschichte von Evelia Lyric eingeführt, die eine Ätherschiene - Vambrace - trägt und somit als Einzige an scheinbar unüberwindbaren Eismauern vorbeikommt. Während die Bewohner des Dorfes die Fremde zunächst skeptisch sehen, wendet sich das Blatt zu ihren Gunsten, als sie eine Bedrohung eliminiert. Fortan darf sie sich frei im Dorf bewegen, Mitstreiter rekrutieren und zu Missionen außerhalb der sicheren Mauern mit nach draußen nehmen.

Während es einige, leider nur sehr wenige, Videosequenzen mit passender Synchronstimme gibt, wird die Geschichte hauptsächlich mit Text erzählt. Viel Text. Sehr viel Text. Sehr sehr viel Text. Sehr sehr sehr... ok, ihr habt verstanden. Vom Tutorial über wichtige Dialoge oder unwichtige Gespräche bis hin zu den Besuchen im Dorf oder bei Missionen, alle eure Gespräche sind unvertont, dafür aber mit schier unendlichem Text versehen. So wird die meiste Zeit in Vambrace: Cold Soul damit verbracht werden, um den A-Knopf für das Beschleunigen der Schrift und dann wiederrum für das Weiterklicken zur Antwort zu drücken. Immer und immer wieder. So gibt es leider unzählige, langweilige Passagen, in denen ihr minutenlang nichts anderes macht. Das Ganze dann quasi noch ohne Töne, abgesehen von ab und zu mal einem Gestöhne, das ist wahrlich nicht mehr zeitgemäß.

Komplexes Setup bietet viele Möglichkeiten

Freunde von Rollenspielen, die ihre Zeit damit verbringen, Gegenstände einzusammeln, zu kaufen, zu handeln oder neue Dinge herzustellen, werden in Vambrace: Cold Soul auf ihre Kosten kommen. Da bietet der Titel im Grunde alles zumindest in kleinem Umfang, was auch größere Titel bieten. Auch beim Einsammeln oder Herstellen von Dingen ist es wichtig, mit wem ihr das tut. Die Eigenschaften eurer Charaktere sind unterschiedlich und je nach Ausprägung auch mehr oder weniger erfolgreich.

Das trifft dann auch beim Auffinden von Fallen zu, so dass ihr ein Auge darauf haben solltet, wer eure Gruppe anführt. Wiederum unterschiedlich sind die Eigenschaften beim Regenieren im Lager oder natürlich beim Kampf. Dieser läuft nach einem bestimmten Muster ab, welches euch im HUD angezeigt wird. Er seht, wer von euch und den Gegnern an welcher Stelle mit seinem Zug dran ist. Dann könnt ihr euch für verschiedene Angriffstypen, defensive Taktiken oder den Einsatz von Heilung und Co. entscheiden.

Somit ist es immer wieder hilfreich, ein Blick in die Bio zu werfen und die unterschiedlichen Stärken der Waffen eurer Charaktere anzusehen. Wer besonders starke Waffen aus der Ferne hat, sollte auch an letzter Stelle stehen während vorne ein Kämpfer sein sollte, der im Nahkampf besonders stark ist. Und so geht es dann Zug um Zug darum, auf Kurz-, Mittel- oder Langdistanz solange Schaden anzurichten, bis die Gegner besiegt sind. Dabei sollte man die eigene Gesundheit nicht aus dem Auge verloren und notfalls die Flucht antreten. Eure Rekruten sind bei Tod nicht mehr für euch da und wenn gar Evelia Lyric stirbt, geht es zurück zum Dorf und die Mission ist gescheitert.

Fazit

Freunde von sehr ruhigen, langsamen Rollenspielen dürften Vambrace: Cold Soul interessant finden. Wer aber mehr auf Action steht und nicht extrem viel Zeit mit dem Lesen von Texten verbringen möchte. wäre mit dem Kauf des Titels nicht gut beraten.

Das Design ist für einen Indie-Titel ok, wenn sich auch extrem viel innerhalb und außerhalb der Gebäude wiederholt und man so schnell den Überblick verliert, wo man schon mal war. Der Ton ist quasi nicht existent und liegt neben der Text-Intensität schwer im Magen.

Dafür sind die Möglichkeiten und Elemente umfangreich, auch bei den Kämpfen sollte man strategisch vorgehen, da man sonst schnell damit rechnen muss, Verluste hinzunehmen.


Bewertung

Pro

  • Umfangreiches Setting
  • Strategische Kämpfe

Contra

  • Unendlich viel Text
  • Wenig Atmosphäre
  • Sound kaum vorhanden

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 4 von 10
4/10
Umfang 8 von 10
8/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Spielspaß 5 von 10
5/10
Story 6 von 10
6/10
6

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