Review zu Unravel Two

Mit Unravel 2 bringt EA den Nachfolger eines sehr beliebten Jump’n Run und Rätselspiels. Diesmal sind die Wollknäuel im Doppelpack unterwegs und das Spiel ist auch komplett im Ko-Op spielbar. Warum es spielerisch interessant ist, aber nicht immer vollends begeistern kann, sagen wir euch in unserem Review.

Und da waren es plötzlich zwei

Unravel2 ist storymäßig, ähnlich wie der erste Teil, sehr zurückhaltend. Der Kontext des Spiels ist nicht wirklich klar und wird auch nur angedeutet. Neu ist, dass das Spiel sofort am Anfang zwei Wollknäuel einführt, die ihr unabhängig voneinander steuern könnt. Hiermit ergeben sich natürlich ganz neue Arten von Rätsel als im ersten Teil.

Zwei unabhängig voneinander kontrollierbare Charaktere, das bedeutet auch: Ko-Op! Und nicht nur über Xbox Live, nein auch lokal kann man spielen, was die Couchfreunde erfreut. Zwar ist das Spielen zu zweit nicht nötig – die Rätsel sind auch als Einzelspieler lösbar – aber es ist ein nettes Gimmick, da man so das Gefühl hat, gemeinsam ein Ziel erreicht zu haben. Außerdem sind bestimmte Passagen dann schneller machbar, weil man sich absprechen kann und nicht immer manuell hin und her wechseln muss.

Geduldiges Rätseln

Das Gameplay in Unravel 2 ist dem aus dem ersten Teil gleich: In der Regel ist man nicht gehetzt, sondern versucht ganz entspannt von links nach rechts zu kommen. Das 2D-Rätsellösen funktioniert mit einem recht einzigartigen System. Die Wollknäuel können ihre Fäden zum Schwingen benutzen, sie festbinden, um eine Art Trampolin zu erstellen, oder auch an den Fäden herunterhängen und hin und her schwingen. Neu ist vor allem die Interaktion von zwei Charakteren, die in paar interessante Mechanismen zeigen. (seht euch das Let's Play an, um euch einen Eindruck davon zu verschaffen)

Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel ist nicht besonders hoch, allerdings muss man öfter mal überlegen, weil man sich der Spielmechaniken nicht immer ganz bewusst ist. Dafür hat das Spiel vorgesorgt und ein Tipp-System eingebaut. Hängt man mal, so kann man sich Tipps bis hin zur Lösung des Rätsels anzeigen lassen.

Die Story und das Rätseln sind aber sehr dezent und ruhig, fast schon zu ruhig. Es ist auch nicht sehr abwechslungsreich und selten wirklich fordernd. Für alle, die eine Herausforderung suchen, sind dann die Bonus-Level (Challenges): Hier ist das Hauptproblem, dass es keine Checkpoints gibt und somit alles in einem Lauf geschafft werden muss.

Die stummen Protagonisten

Neben den Rätseln entwickelt sich eine kleine Story. Man entdeckt eine Geschichte, die sich offenbar an den Schauplätzen vorher abgespielt hat. Diese kleinen Schnipsel an Story können allerdings nicht sonderlich begeistern, da man sich nicht wirklich in die Geschichte hineinversetzen kann. Genauso wenig wie die beiden Hauptprotagonisten, die Wollknäuel. Die reden nämlich nicht und zeigen keine Spur von verschiedenen Persönlichkeiten. Da hilft es auch nicht, dass man die Farben der Charaktere ändern und ihnen einen leicht anderen Look verpassen kann. Außerdem zeigen sie keine Emotionen und sind somit irgendwie langweilig. So ist das Gameplay auch manchmal: Es fehlt irgendwie die Action.

Nervig wird es dann, wenn man für ein Rätsel etwas länger braucht. Die stummen Charaktere langweilen und die Musik wird dann richtig anstrengend. Diese läuft dezent in einer Dauerschleife im Hintergrund und kann ganz schnell mal nerven. Das hätte man irgendwie besser lösen müssen.