Review zu Tron

1982 kam Tron in die Kinos, damals war es ein Meilenstein der Filmgeschichte. Kurz darauf produzierte Midway ein Spiel, das auf bestimmten Teilen des Films basierte. Nun hat sich Backbone Entertainment entschlossen, Tron ins nächste Jahrtausend und auf unsere Xbox 360 Konsole zu holen. Ob es ein Meilenstein bleibt, lest ihr in unserem Xbox Live Arcade-Review.

Tron sieht einfach furchtbar aus. Retrografik ist zwar schön und gut, aber so eine Beleidigung fürs Auge ist nicht mehr fein. Gelobt seien die Spiele, bei denen man zwischen den Old School Look und einer etwas aufpolierten Grafik wählen kann. Dies ist hier leider nicht der Fall. Dabei ist es nicht einmal der Charakter, der so schlecht animiert ist oder die absolut hässliche Umgebung. Es ist die Schrift! Blauen auf schwarzem Grund, ziemlich klein und kaum zu entziffern. Das stört vor allem dann, wenn man im ersten Level erklärt bekommt, was man zu tun hat, um weiter zu kommen. Während einer ,,Ebene" erkennt man nur sehr schlecht, wie viel Punkte oder Leben man hat. Das ganze Spiel ist einfach nicht schön, monotone Farben, einfache Animation und langweiliges Leveldesign machen keinen Spaß.

Beim Sound ist es schwierig, irgendwie gefällt der gute alte Piepsound. Aber nach einer Weile nervt er nur noch. Am meisten Ohrenbetäubend ist, wenn vor einem Level die Mission erklärt wird. Dieser Ton ist so penetrant, dass man ihn nach nur 2 Level hasst. Musik ist zwar auch vorhanden, aber die hat auch nicht mehr zu bieten als 5 Töne auf der "Piepstonleiter".

Story ist bei Tron schwer auszumachen. Es gibt weder ein Intro oder eine Einführung in die Welt von Tron. Wer den Film kennt, kann sich eine Story vorstellen. Der Spieler muss durch die verschiedenen Levels kommen, um dem großen Bösewicht auf die Schliche zu kommen.

Tron besteht aus mehreren Level mit jeweils 4 verschieden ,,Minispielen". Diese Spiele umfassen ,,MCP- Kegel", ,,I/O Tower", ,,Lichtrennen" und ,,Tanks". Abwechslungsreich sind die Spiele im ersten Level. Danach wiederholen sie sich, nur etwas komplizierter. ,,Auswählen" tut man die Spiele im Zufallsprinzip. Der Startbildschirm sieht aus wie ein vier teiliges Labyrinth. Man hat 10 Sekunden, um sich für eins zu entscheiden. Wenn man in einem Sektor ist, sieht man erst welches der 4 Events man spielen muss. Wenn man es nicht schafft, kann man es wiederholen. Allerdings nur solange, wie Leben zur Verfügung stehen. Die Spiele selbst sind sehr abwechslungsreich, das berühmteste Spiel davon ist wohl das ,,Lichtrennen". Hier muss man mit einem futuristischen Motorrad auf einem Raster umherfahren und dabei hinterlässt man eine Lichtspur. Sollte der Gegner diese Spur berühren, explodiert er und man hat das Spiel gewonnen. Insgesamt sind alle Spiele schnell vorbei, was aber nicht bedeutet, dass man schnell in den nächsten Level kommt. Viele Frustmomente stören ein schnelles Weiterkommen.

Nicht nur wegen der schlechten Grafik und dem miesen Sound, sondern auch wegen teilweise unfairen Momenten und schlechter Steuerung macht Tron kaum Spaß. Nur absolute Fans haben hier vielleicht ein wenig Spaß. Das Spielerlebnis hätte einfach einen frischen Kick gebraucht. Es fühlt sich an, als wären die Entwickler von Backbone Entertainment dazu gezwungen worden, dieses Spiel zu machen. Da ist keine Liebe in dem Projekt...

Im Grunde ist die Steuerung unseres Helden in Tron ziemlich simpel. Man kann mit jeder Taste schießen, steuern tut man mit LS und den ,,Schießarm" mit RS. Mehr braucht man eigentlich nicht wissen. Allerdings macht ein Spiel ziemlich viele Schwierigkeiten. Die Bikes in ,,Lichtrennen" wollen manchmal nicht so wie der Spieler will. Mal klappt die Kurve, mal nicht. Ziemlich ungenau das Ganze.

Momentan ist wenig los im Tron-Multiplayerbereich. Das Gute ist, dass man zu zweit an den Start gehen kann. Dieser Spaß wirkt aber nur kurz, da es auch zu zweit nicht entgeht, dass das Spiel eher schlecht ist. Über Xbox Live (sollte man ein Spiel finden) geht's stabil voran. Weder lange Ladezeiten noch Verbindungsprobleme. Die Achievments sind sehr anspruchsvoll und abwechslungsreich.