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Auf dem Dreamcast hat der Vertikal-Shooter im Anime-Stil Triggerheart Exelica seinen Anfang gemacht. Nun hat man auch Xbox 360 Spielern eine Xbox Live Arcade Version zur Verfügung gestellt. Können der verbesserte Sound und die neue Grafik den Spieler von dem 800 MS Points teuren Spiel überzeugen? Unser Review versucht, die Frage zu beantworten.

Überarbeitet bietet man uns eine 3D-Grafik im 2D Stil, mit typisch japanischem Anime-Flair. Eigentlich ist alles ganz okay, aber der enge Spielraum bedrängt doch sehr. Hätte man die Breite (auch bei einem vertikalen Shooter) etwas mehr ausgenutzt, wäre noch mehr Platz für hübsche Details geblieben. Die Grafik ist zwar auf einem anständigen Niveau, meistens sieht man aber nur noch die vielen Geschosse der Gegner und es bleibt keine Zeit, sich auf die Umgebung zu konzentrieren.

Ebenfalls neu gestaltet, ist auch der Sound von akzeptablem Wert. Die Musik passt zum Roboter-Style des Spiels und auch die Geschosse klingen futuristisch. Die Atmosphäre passt prinzipiell und gerade durch den Sound kann man sich so richtig in das Spielgeschehen hineinversetzen. Nervig wird es nur, wenn man viel spielt, denn die Musik ist nicht sehr abwechslungsreich. Nervig werden außerdem in den letzten zwei Spielmissionen die Explosionsgeräusche. Diese wirken nämlich plötzlich sehr künstlich, vermutlich auch, weil sie dann bei den Massen an Gegnern so häufig auftreten.

Exelica und Crueltear, humanoide Waffensysteme - auch Triggerhearts genannt, wurden von einer interplanetarischen Verteidigungsorganisation namens Childa gegen die autonome Kampfeinheit Ver´mith eingesetzt. Nach dem Krieg finden beide sich verwundet und angeschlagen auf der Erde wieder und müssen zurück zu ihrem Planeten. Ihr steigt in dem Punkt der Story ein, indem es darum geht, den eigenen Planeten vor Ver´mith zu schützen. Ziel des Spiels ist es nicht nur, euch durch die Level zu kämpfen und das Ende zu erreichen, sondern ihr solltet dies auch noch mit möglichst vielen Punkten schaffen.

Der wirklich allergrößte Minuspunkt ist der Umfang des Spiels. Was bietet man euch? Euch steht nur ein Einzelspieler Modus zur Verfügung, also kein Multiplayer, Co-Op oder sonstiges, und dieser umfasst nur 5 Missionen! Diese 5 Missionen sind dank unendlichen Continues auch für den schlechtesten Spieler in weniger als 20 Minuten absolvierbar. Und was bleibt einem dann? Absolut rein gar nichts, als genau das gleiche Prozedere noch einmal zu wiederholen. Die Continues selbst sind nicht das Problem, denn ohne diese wäre das Spiel nämlich unglaublich schwer, sondern ganz einfach eben der Umfang selbst. Man hätte sich mehr als nur läppische 5 Level ausdenken müssen, damit das Spiel seine 800 MS Points wert ist.

Nun gut, sehr viel Spaß macht das Spiel wahrscheinlich nur Fans. Ganz schlecht ist das Spielprinzip natürlich nicht. Es macht zwar auch Spaß, jedoch wird dieser nach dem ersten Durchspielen sehr stark gehemmt. Wirklich Lust auf ein weiteres Mal, für zum Beispiel eine Highscore-Jagd, hat niemand. Auch die Bestenlisten helfen da nicht viel, der Spaß hört beim 1. Durchspielen (circa 15-20 Minuten) schon auf.

Wie steuert sich das Spiel? Man benötigt ganz klassisch nur 3 Knöpfe: A zum Schießen (Dauerfeuer ist auf alle Fälle angeraten - also ordentlich durchdrücken), der rechte Schalter setzt eine (von begrenzter Anzahl vorhandene) Bombe frei, die erst mal alle sichtbaren Gegner zerstört. Die B-Taste ist interessant: Mit ihr schießt ihr einen Haken auf Gegner, die ihr damit zu euch ziehen könnt und sie als Schutzschild verwenden oder sogar als Geschoss auf Gegner fliegen lassen könnt. Ausgefallen ist das Spielprinzip an sich aber nicht: Da ihr die A-Taste stetig gedrückt halten musst, um so viele Gegner wie möglich aus dem Weg zu räumen, entsteht schnell ein Fingerkrampf. Schwierig ist das Spiel außerdem auch sehr: Manchmal ist das ganze Bild voller Gegner und deren Geschosse und es besteht somit überhaupt kein Ausweichmöglichkeiten. Ein Spiel ohne Continues zu absolvieren ist fast unmöglich. Linear und eintönig bleibt der Spielablauf aber (leider) immer.

Nun, hier gibt es nicht viel zu sagen: Kein Multiplayer, kein Co-Op, nur Bestenlisten. Sowas nennt sich Xbox Live Arcade? Wenn man den Spielern nicht mal einen Mehrspieler-Modus bieten kann, sollte man sich schämen. Besonders bei einem so kurzen Spiel, wo man sich nach dem Einzelspieler auf Mehrspieler-Gefechte freut, hätten weitere Xbox Live Features nicht geschadet. Vielleicht gibt's einmal zusätzliche Level für 400 MS Points das Stück...? Wohl kaum.

Fazit

Triggerhearts Exelica hat Potential, das aber nicht ausgenutzt wird. Die eigentlich gute Gameplay-Idee wird durch einen eintönigen Spielablauf und teilweise unfaire Spielmomente getrübt. Da der Umfang so unheimlich klein ist und einem nur 5 Einzelspieler-Missionen zur Verfügung stehen, kann auch die etwas verbesserte Grafik und der aufgepeppte Sound das Spiel nicht mehr retten. 800 MS Points für 20 Minuten Spielspaß sind eine Frechheit!


Bewertung


Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 3 von 10
3/10
Spielspaß 6 von 10
6/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Multiplayer 4 von 10
4/10
6