Arcade page

Die Xbox Live Vision Cam ermöglicht einem so manches, unter anderem das Spielen von Totemball, einem Gratis Xbox Live Arcade Spiel, welche sich jeder mit einer Vision Cam herunterladen kann. Ist das Spiel besser als Sonys EyeToy? Oder ist es gar grausam schlecht? Wir haben es uns für euch genau unter die Lupe genommen.

Für ein Arcade Spiel ist die Grafik schon klasse. Wenn man sich die Screenshots ansieht, merkt man, dass eine nette 3D Grafik den Spieler begleitet. Die Totems sind nett und süß designt, und die Umgebung passt in die aztekische Atmosphäre. Die Level wirken zwar oft etwas leer, aber ein Arcade-Spiel muss ja auch nicht das Höchste der Gefühle sein! Die Grafik ist allemal auf einem guten Niveau und es macht Spaß, sich alles näher anzusehen.

Das ganze Spiel wirkt irgendwie sehr lautlos, denn abgesehen vom Menü ist von Musik keine Spur. Allerdings sind die kleinen Soundeffekte passend und man hört während des Spielens viele Umgebungsgeräusche. Unserer Meinung nach aber ist das nicht ausreichend, um die Atmosphäre des Spiels zu vertiefen. Ein bisschen mehr Musik bringt immer mehr Leben ins Spiel.

Die Aufgabe des Spiels ist bereits etwas kompliziert: Ein Level beendet man, indem man bis zum Schluss jenes "rollt". Man steuert ein kleines Krabben-ähnliches Tier, welches auf einem Ball balanciert mit den Händen. Auf den Screenshots sieht man links und rechts einen Wasserfall. In diesen muss man die Hände hoch und runter bewegen indem man Regler nach oben oder unten "verrutscht". Schiebt man z.B. die rechte Hand bis nach oben, und die linke in die Mitte, so dreht sich der Ball gegen den Uhrzeigersinn. Beide Hände nach oben steuern das Ganze nach vorn, beide Hände nach unten und man rollt rückwärts. Unterwegs sammelt man entweder Totemköpfe (die viele Punkte bringen und z.B. Tore öffnen) und Edelsteine, welche Zusatzpunkte bringen. Ebenfalls kleine Bett-Icons kann man aufsammeln, welche einem ein bisschen Ruhe für erschlaffte Arme geben. Wer das Wasser berührt, springt einmal darauf und muss dann leider darin versinken. Eine echte Story gibt es also nicht, man spielt von Level zu Level.

Das Spiel bietet allerdings viele verschiedene Spielmodi (auch wenn sie alle ziemlich gleich in der Funktionsweise sind). Man kann standardmäßig Totemball, Level für Level spielen oder das Ganze zu zweit vor einer Konsole (der eine steuert den linken Wasserfall, der andre den rechten) welches man dann "Jonglieren" nennt. Die einfallsreichste Spielidee, und welches eigentlich auch am meisten Spaß macht, ist Flipper. Hier steuert man in den zwei Wasserfällen zwei Wasserräder, welche bei Betätigung jeweils den rechten oder linken Flipper betätigen. Dies macht sehr viel Spaß und kann man z.B. auch zu zweit, abwechselnd spielen.

Neben diesen 3 eigentlich netten Spielmodi bietet man auch ein paar Abweichungen des Standard-Games. So gibt es das "Freie Spiel", in dem man sozusagen nur zum Spaß spielen kann, und die Level frei wählbar sind. Die "Super-Herausforderung" bietet die selben Level wie immer an, nur, dass hier auch ein Zeitlimit gesetzt ist.

Bei dem so genannten "Totem-Jam" geht es darum, möglichst alle Totemaufsätze zu bekommen, um das Ziel zu erreichen. Die Level sind mit Toren aufgestellt, welche einen hindern (so z.B. ein Tor, durch welches man nur mit maximal 3 Totems hindurch kann. Hat man mehr, fallen diese ab und auf den Boden). Dieses Spiel fordert äußerste Geschicklichkeit, macht aber auch ziemlich viel Spaß.

An EyeToy kommt die Steuerung noch lange nicht heran, und das einzige was wirklich auf Dauer Spaß machen kann, ist die Flipper-Variante von Totemball. Alles andere ist nach kurzer Zeit schon eher als frustrierend zu bezeichnen.

Knapp vorbei ist auch daneben... Die Steuerung von Totemball ist sehr schwer, und das Spiel erweist sich als nicht sehr flexibel. Oft hat man Probleme mit der Kamera, so dass diese die eigenen Hände nicht erkennt. Eine richtige Position der Kamera zu finden erweist sich als fast unmöglich. So kann man für einige Level schon viel Zeit verbrauchen, weil man eigentlich nur Probleme damit hat, dass die Kamera die Hände nicht richtig erkennt. Das hemmt den Spielspaß enorm.

"Naja" ist wohl die beste Beschreibung für den so genannten "Multiplayer" in Totemball. Das einzige was man zu zweit an der heimischen Konsole spielen kann, ist "Jonglieren" und jenes ist eigentlich genau dasselbe wie die Einspielervariante, nur dass halt jeder einen einzigen Wasserfall kontrolliert. Prinzipiell könnte man auch den Zweispieler-Modus alleine spielen. Außerdem hat man kein Xbox Live Modus, schade. Xbox Live Arcade stand für unsere Begriffe eigentlich auch immer für Xbox Live.

Fazit

Mehr schlecht als Recht: Totemball kann nicht wirklich überzeugen, und dies liegt einzig und allein an der schlechten und schwammigen Steuerung. Hätte man sich mit dem Kern des Spiels näher befasst, so hätte hier vielleicht ein echt geniales Spieleprinzip aufblühen können. Dennoch kann ich nur jedem Besitzer der Xbox Live Vision Cam einen Download ans Herz legen, denn: Einem geschenktem Gaul schaut man nicht ins Maul.


Bewertung


Grafik 9 von 10
9/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8