Review zu TiQal

Schon wieder ein Puzzle-Spiel auf Xbox Live Arcade? Am Mittwoch kam mit TiQal eine weitere Tetris-Variante auf den Marktplatz und viele fragen sich, ob das denn nun sein muss. Andererseits erwartet man von Arcade-Games aber auch kurzweilige und nicht zeitaufwendige Unterhaltung, da gehört das Puzzle-Genre nun mal dazu. Wir haben uns dennoch gefragt, ob sich der Kauf lohnt und das Spiel deswegen sofort ordentlich unter die Arcade-Lupe genommen.

TiQal sieht grafisch wirklich sehr gut aus, denn hier werden nicht nur 2-3 Spielbretter und 4-5 Hintergrundgrafiken geboten, wie man es teilweise von anderen Spielen her kennt. Von Level zu Level sieht man ein neues Bild, zudem sind auch die Wege zu den einzelnen Leveln mit ansprechenden Bildern und Mini-Animationen untermalt. Das Wichtigste, die Blöcke und Power-Ups, sind ebenfalls ordentlich gestaltet. Man kann sie gut voneinander unterscheiden und auch die Explosionen sind gut animiert. Für ein Arcade-Spiel ist das Grafikpaket wirklich gut gelungen.

Alle Jahre wieder... ist nicht das Lied, was man permanent hört, aber es ist halt typisch, dass Arcade-Spiel null Abwechslung im Bereich der Musik bieten. Ich erwarte nun wirklich keinen teuren Soundtrack wie bei normalen Spielen, aber muss es denn immer das gleiche Lied sein, was zudem noch wirkt, als gebe es nur einen 30-Sekunden-Loop, der andauernd wiederholt wird? Das Lied passt ja zur Umgebung und zum Design, aber es dürften ruhig auch noch 5-6 andere "Songs" produziert werden, damit die Musik nicht zum Dauernerver wird. Die Spielsounds selber sind ok und treiben das schneller werdende Spiel gut an.

TiQal erfindet das Spielegenre der Action-Puzzlespiele nicht neu, denn auch hier gilt es, herunterfallende Blöcke zu passenden Farben zusammen zu setzen, damit die hochwandernde Blöcke-Mauer nicht zu einem Verlust eines Spiel-Lebens führt. TiQal ist natürlich eine Tetris-Variante und einige Blöcke sind sogar aus dem bekannten Tetris und seiner Ableger übernommen worden. In TiQal muss man aber nicht nur Formen zusammensetzen, sondern es gilt vor allem, farblich übereinstimmende 4er-Blöcke zu bauen, damit diese von der Spielfläche verschwinden. Da dieses Verschwinden einige Sekunden dauert, kann man den Block noch schnell erweitern, um Combos zu bilden und eine ganze Reihe von Blöcken auf einmal explodieren lassen. Einsammelbare Power-Ups sorgen zudem für eine zusätzliche Wendung im Spiel. Von Level zu Level wird zudem noch eine Zuma-ähnliche Story erzählt, die denn Puzzle-Spieler aber nicht wirklich interessieren dürfte und eher direkt weitergeklickt wird.

Der Umfang kann sich für ein Xbox Live Arcade Spiel wirklich sehen lassen, denn TiQal bietet uns 120 Level, die in einzelnen Gruppen zusammengefasst sind. Zu Beginn schaltet man durch das Aufsteigen in den Level auch weitere Power-Ups frei, von denen es auch eine ordentliche Anzahl gibt. 14 verschiedene Power-Waffen gibt es im Spiel, die alle unterschiedliche Auswirkungen haben und auch nicht alle steuerbar sind. Zu Beginn werden euch zum Beispiel häufig der Atlatl-Pfeil und die Speere von Mixcoatl begegnen. Diese führen bei dem Einsammeln automatisch das Vernichten von entweder einer horizontalen Reihe (Pfeil) oder drei vertikalen Reihen (Speere) aus. Den Ort kann man nicht bestimmen, das passiert automatisch und zufällig. Bei der Gabe von Tohil hingegen setzt man eine Feuerkugel frei, die man selber abschießen kann.

Wenn man gerne Puzzle-Spiele mag, wird man auch an TiQal seinen Spaß finden, wenn es eben auch nur wieder eine neue Variante von schon zig bekannten Tetris-Ablegern ist. Prima finde ich, dass man die Blöcke vollkommen frei von Zeit und festgelegten Plätzen ablegen kann, also nicht Tetris-typisch in Hektik verfallen muss, um den fallenden Block noch x-Mal zu drehen. Ebenfalls sehr positiv ist, dass man mehrere Leben hat, um so auch in schwieriger werdenden Leveln bestehen zu können. Wenn die Mauer mit Blöcken schneller höher wandert, kommt natürlich Hektik auf, die aber eher fesselnd als störend wirkt. Schließlich macht das auch das Spiel aus, denn es ist ja eher Puzzle-Action als eine gemütliche Denkrunde.

Das Spiel fordert den Gamer bei zunehmender Dauer immer mehr, da ist es gut, dass die Steuerung selber kein Hindernis darstellt. Mit dem Stick oder Kreuz bewegt man oben seinen Ablegemechanismus, kann dann wahlweise mit X,B oder RB,LB die Blöcke drehen und mit A dann ablegen. Die Power-Ups werden unten frei gesetzt und wandern schnell nach oben, so dass man diese mit seinem Ablegegerät schnell einfangen muss. Nachteil an dieser Stelle: Das Freisetzen wird leider nicht mit einem lauten Signalton oder ähnliches untermalt, so dass im Eifer des Gefechts leider einige Power-Ups an einem vorüberziehen. Hier wäre ein Signal sehr hilfreich gewesen. In höheren Leveln kommen übrigens weitere Blockarten hinzu, die nicht mehr Tetris-ähnlich aussehen. Diese beinhalten mehrere Blöcke und können so für größere Combos sorgen oder einem das Leben zur Hölle machen, wenn man keinen passenden Platz dafür findet.

TiQal bietet einen lokalen Multiplayer an, bei dem man zu zweit im CoOp-Modus spielen kann. Alle Level sind dabei von vornherein freigeschaltet und können dafür ausgewählt werden. Es gibt dann oben zwei kleinere Ablegefenster und jeder kann dann frei auf der Spielfläche wählen, um zusammen so lange wie möglich zu spielen. Manchmal kann man natürlich so übermotiviert sein und an der gleichen Stelle die Blöcke ablegen. Da ist das Geschrei natürlich groß, wenn die Blöcke dann nicht mehr so zusammen passen ;) Also gut absprechen, dann macht es durchaus zusammen Spaß. Über Xbox Live kann man ebenfalls eine Runde puzzeln, allerdings dürfte es etwas schwierig werden, direkt einen Spielpartner zu finden. Hier muss man schon mal geduldiger sein, um in den Genuss einer Multiplayer-Partie zu kommen.