Review zu Time Carnage

Mit dem Einzug von VR in Videospiele feiert ein Genre eine Auferstehung. Wave-Shoter, simple Ballerbuden, in die man voll und ganz eintauchen kann. Auch Time Carnage ist ein Vertreter dieser Art. Auf der Xbox One müssen wir auf VR allerdings leider verzichten. Funktioniert das Spiel trotz allem?

Quer durch die Zeit

Wales Interactive schickt uns im Spiel in vier unterschiedliche Zeitepochen, in denen wir uns Wellen von Gegnern stellen müssen. Dazu gehört zum Beispiel eine postapokalyptische Welt, in der wir es mit Zombies und anderen Mutanten zu tun bekommen. Auch ein Ausflug in ein prähistorisches Land, mit seinen Dinosauriern, darf nicht fehlen.  Warum wir diese Epochen besuchen ist nicht klar, aber spielt das bei einem Spiel dieser Kategorie eine Rolle?

Ich und meine Knarre

Wichtiger ist die Balleraction. Aus ingesamt 25 Waffen, die nach und nach freigespielt werden müssen, wählen wir vier aus. Zwei für die rechte Hand und zwei für die Linke. Zur Auswahl stehen kleine und große Wummen, zum Beispiel Revolver oder Maschinengewehre. Diese unterscheiden sich unter anderem im Schaden und der Nachladegeschwindigkeit. Nach einer Zeitreise, hinter der sich die Ladezeit versteckt, landen wir an unserem Bestimmungsort.

In einer Art Pod, umgeben von einem Energieschild, erwarten wir unsere Gegner. Im Pod finden wir auch vier Docks, auf denen unsere Waffenauswahl zur Verfügung steht. Mit diesen bewaffnen wir uns sofort und schießen auch schon auf die ersten Gegner. Dabei beschränkt sich unser Bewegungsradius nur Drehungen um die eigene Achse. Für weitere Bewegungen ist der Pod zu klein. Das Trefferfeedback ist gut, aber etwas übertrieben. Selbst kleine Waffen schleudern die Gegner mitunter mehrere Meter nach hinten.

Ist unsere Waffe leer geschossen, wechseln wir zur zweiten und platzieren die andere automatisch auf dem Dock, wo sie nachgeladen wird. Dabei spielt die Nachladezeit der jeweiligen Waffe eine Rolle. Richtig ausgewählt, kann man so etwas Taktik ins Spiel bringen, in dem man die dicke Wumme nur für die großen Brocken nutzt und anschließen tauscht, da sie länger zum Nachladen brauchen.

Mehr Strategie benötigt es aber nicht. Die Gegner stürmen geradewegs auf uns zu und machen erst am Schild halt und gehen in den Angriff über. Dabei spielt es keine Rolle, um welchen Gegnertyp es sich handelt. Unterschiede machen nur die Schnelligkeit und der ausgeteilte Schaden. Während kleine Gegner weniger Schaden, dafür aber schneller, austeilen, hauen die beispielsweise große Mutanten ordentlich rein, dafür aber weniger oft. Mit fortschreitender Wellenzahl steigt auch der Schwierigkeitsgrad an.

Kommt schon

Leider weisen die einzelnen Wellen immer wieder Lücken auf, in denen keine Gegner zu sehen sind. Etwas mehr Ausgewogenheit wäre hier schön gewesen. Auf höheren Schwierigkeitsgraden weiß man das allerdings zu schätzen, da man so Zeit hat die Waffen nachzuladen oder den Schild aufladen kann.

Neben dem Kampagnenmodus, in dem man sich nach und nach durch die vier Zeitepochen mit jeweils vier Szenarien schießt, bieten der Arcade-Modus und die Herausforderungen noch etwas Abwechslung. Im Arcade-Modus stellt man sich Level, Gegner und Perks selber zusammen. Bei den Herausforderungen ist alles vorgegeben und man muss mit den verfügbaren Mitteln überleben.

Die Kulissen von Time Carnage präsentiert sich zweckmäßig für eine Ballerbude, sehen aber gut aus. Ähnlich verhält es sich mit dem Sound. Die Waffen klingen gut und unterscheiden sich. Was man von den restlichen Soundeffekten leider nicht behaupten kann. Ein dumpfes Dröhnen, beispielsweise, kündigt einen großen Gegner an und soll das Aufsetzen schwerer Füße darstellen. Auch die Hintergrundmusik ist als monoton zu bezeichnen. Positiv daran ist, dass sie nicht nerven kann.