
Was verbirgt sich hinter einem Game, welches den Titel "The Splatters" trägt? Wahrscheinlich ein ziemlich brutales Spiel, sollte man meinen. Dies ist bei "The Splatters" aber gar nicht der Fall, denn vor uns haben wir eine Mischung aus einem Denk- und Puzzlespiel. Ziel des Spiel ist es, die kleinen Splatters möglichst mit Stil und vielen Kombos in den Tod zu treiben. Klingt grausam, ist es aber nicht. Ob Spielspaß und Familientauglichkeit gegeben sind, haben wir für euch getestet.
Grafik
Bevor man in das eigentliche Spiel geht, fällt das wirklich gute Menü auf. Sehr toll gestaltet, nicht zu aufwendig und man findet sich sehr gut zurecht. Hier würde sich auch ein Kind wohlfühlen und direkt die wichtigen Punkte des Menüs finden. Am Anfang steht nur ein Spielmodus zur Verfügung, der auch als detailliertes Tutorial gesehen werden kann. Die Spielumgebung ist klein und zwischen der zweiten und dritten Dimension. Hier spricht man vom so genannten ,,2,5 D".
Die Level sind durch verschiedene Alltagsgegenstände, wie zum Beispiel Schuhe oder Stöcke, begrenzt. Das sieht nicht nur schön aus, sondern hilft auch oft in den Aufgaben des Levels. Die Spielfiguren sind die so genannten Splatters. Kleine, putzige Wesen, bestehend aus einer Glibber-Masse in verschiedenen Farben. Die Gestaltung dieser Wesen erinnert an Flubber mit einem Gesicht. Die Grafik ist für ein Denk- und Puzzlespiel erstaunlich gut. Gerade die ungewöhnlichen Elemente im Leveldesign, wie ein Fußball der zwei Stangen verbindet, machen Splatters zu einem grafischen Erlebnis für jung und alt. Sehr cool sind die Effekte gemacht. Je größer die Kombos sind, desto ausgefallener werden die Effekte. Diese stellen sehr gut eine Steigerung der Punkte da.
Erst auf dem zweiten Blick fallen die interessanten Hintergrundbilder auf, die je nach Spielsituation anders gestaltet sind. Im normalen Spielverlauf soll der Fokus auf das Spielgeschehen bleiben und der Hintergrund ist verschwommen und kaum erkennbar. Im Tipp-Modus wird dieser klarer und man erkennt passend zum Leveldesign ein schönes Hintergrundbild. Die Spielfiguren, die Items und das Leveldesign sind schön gemacht und machen Splatters zu einem optischen Highlight unter den Arcade Games.
Sound
Der Soundtrack ist leicht abgedreht, fast schon verrückt wie die kleinen Helden des Spiels. Man fühlt sich wie in einer Comic-Serie. Klassisch für einen Arcade Titel bekommen wir einen kurzen Soundtrack, der immer wieder von vorne beginnt und nie enden zu scheint. Nervig ist dieser auf keinen Fall, eher passend. Teilweise stimmt er sogar zum mitsummen oder pfeifen an. Was will man mehr? Ingame finden wir je nach Spielmodus, Level und Situation verschiedene Musik. Sobald der Spieler einen Fehler macht, wird er das schon an der Musik erkennen. Auf der anderen Seite wird man bei guten Kombos oder Extrapunkten mit lauten Tönen und schnellerer Musik darauf hingewiesen.
Die Splatter selbst haben zwar keine Sprachausgabe (es gibt im Spiel allgemein keine), aber sie scheinen ihre eigene zu haben. Unzählige Töne und Geräusche geben die kleinen Wesen von sich. Sie freuen sich sogar, wenn der Tod nach vielen Kombos folgt. Der aufmerksame Zuhörer wird sogar eine abgewandelte Form des Wilhelmsschreis erkennen. Splatters ist akustisch fast genauso gut wie optisch. Angefangen bei dem abgedrehten Soundtrack im Menü, der besser nicht passen könnte, bis hin zu dem variablen Sound im Spiel selbst.
Story
In einem solchen Spiel wird eine Story natürlich nicht gebraucht. Widmen wir uns in dieser Wertungskategorie dem Spielprinzip. Splatters ist eine leicht andere Version der Angry Birds. Vielleicht sogar besser, aber hier sollte sich jeder sein eigenes Urteil bilden.
In dieser Form hat man noch kein Game auf dem Xbox Live Marktplatz gesehen und es macht Spaß.
Umfang
Zu Beginn steht nur ein Spielmodus zur Verfügung. ,,Beweise Talent" , so der Titel des Modus, ist Programm. Das Spielprinzip wird in einem lang gezogenen, aber keinesfalls nervigen oder langweiligen, Tutorial beigebracht. In jedem Level gilt es, durch Punkte sammeln auf maximal Drei Sterne zu kommen. Am Anfang ist das noch ziemlich einfach, da keine Specialmoves und Kombomöglichkeiten zur Verfügung stehen. Zuerst muss ein Tutorial abgeschlossen werden, in dem gezeigt wird, wie man seinen Splatter mit neuen Möglichkeiten an das Levelziel bringt. Danach heißt es sein neu erworbenes Können mit Altbekanntem zu kombinieren und zu beweisen. Das kann zum Teil sehr schwierig werden, denn nach der Einweisung wird man oft in das kalte Wasser geworfen und dann ist die Devise ,,erst denken, dann splatten".
Nachdem alle Moves und Skills erlernt sind, kann es dann in die beiden weiteren Modi gehen. Zum einen gibt es die Möglichkeit, in ,,Kombo Nation" seine Schnelligkeit unter Beweis zu stellen. Je schneller man denkt und einen Lösungsweg findet, desto besser kann man die Komboleiste füllen und mit einem hohen Score aus dem Level gehen. Der dritte Modus nennt sich ,,Meister Schüsse". An dieser Stelle gilt es, die Splatter möglichst geschickt durch das Level zu befördern, um alle Bomben zu zerstören. Auch in diesem Modus werden alle erlernten Moves benötigt, die aber vor dem Start angezeigt werden. Sobald alle drei Modi durchgespielt sind, sollten auch alle Erfolge freigeschaltet sein. Somit gibt es danach keine Herausforderungen mehr und Splatters ist nach einigen Stunden schon fast wieder Geschichte. Dazu aber mehr in der nächsten Wertungskategorie.
Spielspaß
Kann ein Game Spaß machen, bei dem man nachdenken muss? Hat man da überhaupt Lust zu? Ja, klar. Splatters macht richtig Spaß, so lange die Motivation da ist. Und die Motivation ist vom ersten Level an dabei. Nach den ersten Minuten packt Splatters jeden, der einfach nicht aufgeben kann und zu stolz ist, sich die Lösung anzeigen zu lassen. Ein negativer Punkt ist aber, dass manche Level selbst mit dem angezeigten Lösungsweg viel Geschick und Timing erfordern. Einen Splatter quer durch das Level zu jagen, um die Bombe X von Punkt A nach B zu bringen, um die Bombe Y hochzujagen, kann eine sehr nervige Angelegenheit werden. Wie in jedem Game, welches ein wenig Geschick erfordert, ist auch in Splatters ein kleiner Frustfaktor vorhanden. Von einfachen bis zu schweren Aufgaben, alles ist dabei. Abwechselung ist in den drei Modi mit vielen verschiedenen Aufgaben gegeben und sollte für einige Stunden Spielspaß sorgen.
Gameplay
Splatters überzeugt ebenfalls durch ein gutes Gameplay. Die Steuerung geht sehr leicht von der Hand, sogar wenn mehrere Buttons in schnellen Kombinationen gedrückt werden müssen. Der linke Stick wird zum Zielen und Navigieren benutzt, Aktionsbutton ist A und LT/RT werden für die Spins benutzt. Spikysnail hat die Steuerung natürlich so einfach wie möglich gehalten. Zur Steuerung muss eigentlich nicht viel mehr gesagt werden.
Ein sehr schöner Aspekt in The Splatters ist die Physik. Die Physik funktioniert sehr gut, fast schon realistisch, was das Gameplay sehr spannend gestaltet. Die Physik nimmt eine große Rolle in dem Spiel ein, denn oft muss man genau überlegen, wie stark man einen Splatter durch die Gegend schleudern kann, ohne das er an der Wand zerquetscht wird. Genauso wirkt sich das Ganze auf die Specialmoves aus. Die Spins scheinen alle korrekt abzulaufen (Verteilung der Splatter-Masse) und man könnte fast schon von einer korrekten Einarbeitung der Schwerkraft sprechen. Oft sind es die kleinen Dinge, die überzeugen. Es macht wirklich Spaß zu sehen, wie die klebrige Masse an einem Seil langsamer runter läuft als an einer glatten Eisenstange. Gerade die Kleinigkeiten sollte man nicht als selbstverständlich ansehen, weil oft darauf verzichtet wird.
Fazit
Ich kann es eigentlich doch direkt auf den Punkt bringen, oder? Besorgt euch die kostenlose Demoversion und zockt es an!
The Splatters ist ein sehr gelungenes Arcade Game, angefangen mit der hübschen Grafik, bis hin zur tollen Umsetzung der Physik. Splatters ist mal wieder eines der Games, bei denen wirklich jeder in der Familie daran Spaß haben kann. Angry Birds zeigte in den letzten Jahren sehr erfolgreich, dass ein einfaches Spielprinzip lange begeistern kann. Die bunten Farbkleckse haben absolut das Potential einen Kultstatus auf Xbox Live zu bekommen, wenn das Game Zusatzinhalte bekommen würde. Im Laufe des Spiels schaltet man ohne Probleme mehrere Shirts und eine Maske für seinen Avatar frei, was auch erwähnt werden sollte. Wäre das nicht genug, gibt es zu Beginn des Spiels schon zwei Spielerbilder.
Leider muss man aber sagen, dass die Vielfalt an Manövern und Stunts schnell langweilig werden und man eher nicht mehrmals zu dem Spiel greift. Dies kann sich aber ändern, sobald die Fans der Splatters weitere Inhalte, wie zum Beispiel neue Level (die noch verrückter sind) bekommen.
Abschließend kann man sagen, dass die positiven Punkte die negativen übertreffen. Wie schon geschrieben, schaut euch die Demoversion an und kauft euch The Splatters, wenn es euch gefällt. 800 Microsoft Points sind an dieser Stelle sicher nicht falsch investiert.
Bewertung
