Review zu The Raven Remastered

Die Geschichte des Meisterdiebs kam 2014 mit The Raven: Vermächtnis eines Meisterdiebs zum ersten Mal auf unsere Konsole. Damals bekam es durchweg gute Kritiken. Überzeugt die Remastered Version der Geschichte erneut?

Ist der Rabe zurück?

Einige Jahre vor den aktuellen Ereignissen hielt ein Meisterdieb mit dem Namen, Der Rabe, die Polizei auf Trab. Schließlich konnte er während einem Raubzug in Paris erschossen werden. Doch scheinbar ist der Meisterdieb, oder sein Erbe, zurück. In London wird eins der beiden Augen der Sphinx gestohlen. Dabei handelt es sich um wertvolle Edelsteine. Um zu entkommen, setzt der Rabe Sprengstoff ein und erzeugt damit jede Menge Aufsehen. Inspector Legrand, der bereits den ersten Raben gejagt hat, nimmt sich dem Fall an und bereitet eine Falle vor. Während dem Transport des zweiten Auges, von Zürich über Vendig nach Kairo, will er den Raben schnappen. Natürlich geht dabei einiges schief. Die Schweizer Polizei stellt Inspector Legrand den Polizisten Jakob Anton Zellner zur Seite, dessen Steuerung wir übernehmen und in die Geschichte eintauchen.

Zu Anfang ist alles ruhig und wir lernen die Steuerung kennen. Gegenstände können untersucht und teilweise aufgenommen werden. Wie für ein Spiel dieser Art üblich, können die Objekte aber auch miteinander kombiniert werden, sofern es sinnvoll ist. Das ist vor allem Bestandteil der Rätsel. Gleich zu Beginn können wir unseren Spürsinn unter Beweis stellen. Professor Lucien kommt nicht mehr in sein Abteil und benötigt unsere Hilfe. Ebenso vermisst eine Passagierin ihr Portemonnaie. So erkunden wir die Umgebung, Unterhalten uns mit den Reisenden und finden oder bekommen hilfreiche Dinge. Am Ende gelingt es uns das Abteil zu öffnen und das Portemonnaie zu beschaffen, bevor der große Knall kommt und die Geschichte an Fahrt aufnimmt. Profis des Genres werden die Rätsel allerdings nicht lange aufhalten, dazu sind sie zu einfach gehalten.

Filmreife spannende Geschichte

Die Geschichte rund um die Augen der Sphinx und den Raben, der versucht sie zu stehlen, ist spannend erzählt und gut inszeniert. Immer wieder gibt es Wendungen, die man so nicht erwartet hätte. Die Synchronisation der Charaktere ist Filmreif eingesprochen und man spürt die Emotionen. Dazu trägt auch die musikalische Untermalung bei, die an Filmklassiker wie Indiana Jones erinnert und eine Melodie mitbringt die ins Ohr geht. Wenn man nicht strikt der Haupthandlung folgt, erfährt man einiges über die einzelnen Personen und die Hintergrundgeschichte, von der das Spiel lebt. Allerdings darf man nicht vor langen Dialogen zurückschrecken. Insgesamt spielt sich The Raven Remastered wie ein interaktiver, spannender Film, mit Rätseln.

Auch wenn das Spiel schon in die Jahre gekommen ist, kann sich die aufpolierte Version sehen lassen. Ohne den Titel und Kenntnis des Spiels kommt man nicht unbedingt auf die Idee, eine Remastered Version vor sich zu haben. Die Comic angehauchte Grafik sieht toll aus, auch wenn sie nicht mit Grafikblockbustern mithalten kann. Die Haare der Personen sind zum Beispiel nicht animiert und wirken wie Helme, was aber im Umfeld des Comic Looks nicht stört. Am ehesten sieht man den Zwischensequenzen an, dass sie aus einem älteren Spiel stammen. Schön ist, dass die Kameraperspektive während der Dialoge wechselt, wodurch ein Filmgefühl entsteht und die Gespräche lebendiger wirken lässt.

An der Steuerung hätten die Entwickler allerdings etwas arbeiten können. Immer wieder bleibt unsere Figur an Ecken oder Kanten hängen und die Interaktionspunkte sind klein ausgefallen. Selbst wenn man weiß wo sie sich befinden, benötigt man einige Bewegungen am Analogstick bevor man sie auswählen kann. Das stört leider den Spielfluss eines sonst rundum gelungenen Spiels.