Page

Row, row, row your boat, gently down the stream... Ein Mädchen, ihr Hund und eine Reise auf einem Fluss mit einem Floß. Wir schauen uns für euch das Survival-Adventure The Flame in the Flood an und fassen kurz zusammen, was ihr bei diesem Arcade Titel zu bieten bekommt. Also packt euren Rucksack und schnallt euch an - unsere Reise wird nicht nur ziemlich stürmisch, sondern auch ziemlich gefährlich.

Eine gnadenlose Floßfahrt

Ein netter Sonnenuntergang, ein Hund, der euer Gepäck einsammelt und zu euch läuft - alles scheint erstmal ganz gemütlich. Doch schnell wird klar, The Flame in the Flood ist ein reines Überlebensspiel. Ihr müsst kämpfen: Gegen Hunger, Krankheit oder Müdigkeit. Für Nahrung, Flickzeug oder warme Kleidung. 

The Flame in the Flood

Ihr startet also auf einer kleinen Insel, erkundet diese ausgiebig und sammelt alles ein, was nicht niet- und nagelfest ist. Aber auch nur so viel, wie in euren kleinen Rucksack passt. Man weiß ja nie, was kommen mag. Etwas herumgeirrt landet ihr an einem Steg mit einem Floß. Schauen wir was passiert, wenn wir draufsteigen und zu Wasser gehen. Und dann geht's los. Ihr steigt in euer kleines Floß und begebt euch auf eine gefährliche Reise.

Euer Begleiter ist ein Hund, diesen habt ihr stets bei euch. Auf dem Floß und dem Fluss schwimmt ihr von Land zu Land und sucht Rohstoffe, die ihr zum Überleben braucht. In der Mitte des Bildschirms befindet sich eine Anzeige, die euch warnt, wenn ihr hungrig, durstig, krank, müde oder am Erfrieren seid. Ziel ist es, so weit wie möglich zu fahren, so viel wie möglich zu erforschen und einige interessante Orte zu entdecken. Und falls das immer noch nicht klar war, Ziel des Spiels ist nur eins: Überleben. 

The Flame in the Flood - Anzeige

Das Wasser scheint ruhig, zwar finden wir hier und da einige Hindernisse oder auch etwas zum Einsammeln, aber alles in allem ist die Fahrt recht einfach. Nur beim Lenken hakt es ein wenig. Kollidieren wir mit einem Felsen, etwas Holz oder anderen Teilen im Wasser, nimmt unser Floß sofort Schaden. Dieses können wir zwar regelmäßig upgraden und reparieren, die Frage ist nur, ob wir so lange überleben.

Ist die Strömung zu stark, könnt ihr nicht mehr gegenlenken und verfehlt eine Insel mit wichtigen Rohstoffen, die euch vielleicht in der letzten Minute am Leben halten würden. Die Anzeige eurer Bedürfnisse ist etwas unfair ausbalanciert. Natürlich ist es ein Survival-Game, aber bitte, wer stirbt denn sofort, wenn er hungrig ist, sonst aber bei bestem Befinden? Genau, niemand. Wir tun es aber. Kurz nicht auf den Hunger geachtet, zack, Spiel vorbei. Das ist auf Dauer leider etwas frustrierend. Immerhin möchte man erforschen und weiterkommen. Naja gut, neuer Versuch. Diesmal wissen wir ja bescheid. 

Rucksack voll - prima! Oder doch nicht? 

Die liebevolle Grafik und das süße Setting täuschen hier im übrigen ganz extrem. Ihr denkt, das Spiel wird einfach und ihr und euer Hund bekommen ein Happy End? Falsch. Euch wird nichts verziehen. Wenn ihr brav immer alles eingesammelt habt, worüber ihr auf den kleinen Inseln gestolpert seid, kann auch das schnell zum Verhängnis werden. Sobald ihr ins Menü geht, um einige Dinge zu sortieren, zu bauen, oder einfach nur Platz zu schaffen, läuft die Zeit weiter. Nachdem ihr also den Magen etwas gefüllt habt, einen Schluck Wasser hattet und es Zeit wird ins Bett zu gehen, da auch dieses Bedürfnis langsam drängelt, entscheiden wir uns, vier Stunden zu schlafen. 

Wir wachen auf, es scheint immer noch Nacht zu sein. Zudem stürmt und gewittert es. Wir kriechen aus dem Haus. Ja, kriechen. Über Nacht haben wir viel Durst und Hunger bekommen. Finden wir im Kriechtempo nicht gleich etwas, womit wir unsere Bedürfnisse stillen können, war es das für uns. Aber halt, im Rücksack befindet sich noch Wasser und etwas Mais. Also ab ins Inventar. Durst ist gestillt, nun schnell essen. Huch, zu spät. Wir sind gestorben! Schlafen war in dem Fall also keine gute Idee. Jedenfalls nicht mit halbleerem Magen. Langfristig frustiert das Ganze und wir überlegen aufzugeben. 

Und das macht Spaß?

Das Spiel ist hart, keine Frage. Vieles scheint unfair, unerreichbar oder unmöglich. Aber das ist ja auch kein Spiel für Weicheier, sondern scheinbar mehr für Bear Grylls-Fans, denen es liegt, sich mit Geschick, viel Glück und guter Planung an solche Spiele heranzuwagen. Natürlich frustriert es auch, wenn ihr gerade einen neuen Meilenstein erreicht habt und an so einem trivialen Bedürfnis wie Hunger direkt sterbt.

Zudem bellt euer Hund ununterbrochen. Als wäre es nicht schon schwierig genug, sich auf die Bedürfnisse zu konzentrieren, bekommt ihr ständig das Gefühl, euch würden wichtige Dinge entgehen, wenn der Hund alles anbellt. Also noch mal zurücklaufen und schauen, ob nicht doch irgendwo eine Kiste liegt, die ihr nicht gesehen habt. Doch der Weg war vergebens. An dieser Stelle ist die Frage berechtigt, warum ihr einen Begleiter mit euch herumschleppt, wenn dieser scheinbar zu nichts zu gebrauchen ist.

Erwähnenswert ist auch, dass wir hier schon auf der leichteren Stufe spielen. Es gibt insgesamt zwei. Da mag man sich gar nicht ausmalen, wie es wird, wenn ihr den schwierigeren Modus wählt. Auch gibt es zwei verschiedene Spielmodi. Die Kampagne und das unendliche Gameplay, in dem ihr einfach nur so lange wie möglich überleben müsst. 

Fazit

Versteht mich nicht falsch, das Spiel ist wirklich klasse, aber: The Flame in the Flood hat noch viel Luft nach oben. Als Survival-Game macht es seinem Namen alle Ehre. Nichts wird einem geschenkt. Die Einführung ist etwas lasch. Es wird kaum erklärt, worum es geht, oder was zutun ist. Ihr steigt in euer Floß und werdet wortwörtlich ins kalte Wasser geworfen. Außerdem solltet ihr knallhart planen, viel Glück haben und wissen, welche Rohstoffe, wie benötigt werden. Es ist sehr schön umgesetzt, der Soundtrack ist grandios aber trotzdem:

An einigen Stellen scheint das Spiel unfair, was sich leider schnell auf die Motivation auswirkt. Aber die Neugier hat mich immer wieder gepackt. Ich wollte wissen, was passiert, wenn ich weiterkomme. Treffe ich jemanden? Kann ich mein Floß verbessern? Bekomme ich einen größeren Rucksack? Und was will denn der Hund von mir? 

Für 19,99 Euro bekommt ihr ein schönes, solides Abenteuerspiel, welches am Anfang sehr chaotisch wirkt, einen für eine gewisse Zeit doch reizt. Wer auf etwas Komplexeres hofft, mit weniger unfairem Gameplay, der sollte lieber zu Don't Starve greifen. 


Bewertung

Pro

  • grandioser Soundtrack
  • sehr schönes Setting
  • Zufallskarten halten das Spiel abwechslungsreich
  • zwei Spielmodi und
  • zwei Schwierigkeitsgrade

Contra

  • Einstieg etwas schwierig
  • Xbox-Version leider komplett englisch
  • langfristig nicht sehr motivierend
  • unfaires Gameplay, was schnell frustrieren kann

Atmosphäre + Emotionen 8 von 10
8/10
Schwierigkeitsgrad 6 von 10
6/10
Umfang 8 von 10
8/10
Grafik 9 von 10
9/10
Abwechslung 6 von 10
6/10
Herausforderung 7 von 10
7/10
7

3 Kommentare

XBU Zwobby So, 28.02.2016, 15:59 Uhr

werde es Dank deines Berichtes hier auf die Liste meiner "Spiele für irgendwann wenn ich zeit habe" setzen

XBU Buttercup So, 28.02.2016, 12:38 Uhr

Hab den Soundtrack noch mal ins Fazit eingefügt <3 *hach*

XBU Zwobby So, 28.02.2016, 12:18 Uhr

Der Soundtrack scheint wirklich gut zu sein, bin schon lange Fan von Chuck Ragan und durfte ihn schon alleine, mit Begleitung und natürlich mit Hot Water Music live sehen, kann das jedem empfehlen. Schön, dass der Herr nun auch in einem Game zu finden ist.