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The Escapists, der Ausbruch aus dem Gefängnis oder besser wie baue ich mein Social Network als Häftling auf? Warum ist das so wichtig? Wie schaut es aus und wie spielt es sich? Ist der relativ hohe Preis für ein Spiel im Retro-Look überhaupt gerechtfertigt? Diese und weitere Fragen werden wir euch in unserem Review beantworten.

Grafisch reißt einen der Titel nicht gerade vom Hocker. Ja, es ist mal wieder Retro, aber irgendwie hat man von der Sorte schon so viel gesehen und der dabei angewandte Stil zeichnet sich durch keinerlei Individualität aus. Daher gibt es von uns eine niedrige Wertung in der Kategorie Grafik.

Der Sound soll ebenfalls wieder Retro sein und erinnert an den alten PC-Charme, wo die Spiele noch in EGA-Grafik dargestellt wurden. Auch hier nichts Erwähnenswertes: Alte Sound-Samples wurden ein wenig aufpoliert und die Musik untermalt das Geschehen dementsprechend, doch einen Blumentopf können die Entwickler nicht damit gewinnen.

Der Spieler schreibt jedes Mal von Neuem seine eigene Version der Story. Ganz konkret bedeutet dies, dass man aus dem Gefängnis ausbrechen muss und allerhand Dinge dabei erleben kann. Die Geschichte ist also als solches nicht wirklich vorhanden, aber das sollte in dem Titel nicht so ins Gewicht fallen.

Preis/Leistung steht leider in einem recht schwachen Verhältnis. Wenn man sich so anschaut, was andere Xbox Live-Titel für den gleichen Preis auf Waage bringen, so fällt der Umfang dieses Spiels doch relativ gering aus. Man hat sicherlich viele Möglichkeiten, seinen Ausbruch zu planen und umzusetzen, doch reicht dies alleine nicht aus, um einen wirklich lange zu fesseln.

Das Spiel kann schon Spaß machen. Die Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man sich sehr viel mit den Dingen beschäftigt, die an sich nur dürftig erklärt werden. Es gibt zwar ein Tutorial-Level, aber danach ist man fast so schlau wie vorher.

Ein Beispiel: Wir sollen einem anderen Häftling helfen, die Wachen abzulenken. Wie das genau gemacht wird, wird nicht erklärt. Stellt man sich vor die Wache, wirft sie einen wieder in die Zelle oder man landet schlimmstenfalls in der Krankenstation. Es ist also müßiges Herumprobieren angesagt und auch die Recherche im Internet sollte nicht gescheut werden. Das sollte in einem Spiel allerdings nicht nötig sein, denn es sollte ohne Weiteres selbsterklärend sein. Erst recht bei einem Arcade-Titel.

Das Gameplay an sich ist abwechslungsreich, denn man muss allerlei basteln und tüfteln, um den perfekten Ausbruch zu planen. Darüber hinaus gilt es die richtigen Freunde zu rechten Zeit zu schaffen und sie als Helfer zu gewinnen . Ist dies einmal erledigt, so kann man sich bei den Kumpanen Dinge besorgen, welche einem die Flucht ermöglichen. Dazu gibt es noch ein kleines Crafting-System. Damit kann man neue Gegenstände herstellen. Das sind zum Beispiel allerhand verschiedener Werkzeuge oder auch Waffen. Hat man jene erstellt, lassen sich damit Wachen umnieten und man kann deren Uniform anziehen.

Fazit

The Escapists kann Spaß machen, aber man muss dafür viel im Internet recherchieren und selber grundlegende Funktionen und Handlungen herausfinden, die nicht im Spiel erklärt werden. Das trübt den Spielspaß ein wenig.

Durch die verschiedenen Level hat man allerdings immer wieder neue Aufgaben, deren Lösung einen immer wieder aufs Neue fordert. Hat man den richtigen Weg gefunden, verläuft der Ausbruch meist am Schnürchen.

Zu bemäkeln gibt es vor allem das Preis-/Leistungsverhältnis. The Escapists könnte durchaus als kleiner Mobiltitel durchgehen, der sich auf jedem Smartphone spielen lässt. Weder optisch, noch vom Gameplay her gibt es eine Rechtfertigung für den hohen Preis. Wir empfehlen daher interessierten Spielern lieber auf ein Sale-Angebot zu warten, um sich den Titel zuzulegen.


Bewertung


Grafik 7 von 10
7/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
7