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The Dishwasher ist in Deutschland fast ein wenig untergegangen. Damit sich aber doch mehr Menschen für die Arbeit eines Tellerwäschers interessieren, wird jetzt ein zweiter Teil nachgeschoben. Mit The Dishwasher: Vampire Smile geht die blutige Tour durch den Sidescroller weiter und wir haben natürlich für euch das Katane gezückt und ein Review ertellt.

Grafisch hat sich nicht viel getan, was nichts Negatives heissen muss. The Dishwasher VS kommt in einem düsteren Comic-Look, der abstrakte Bilder, neutrale Grautöne und rote Blutwolken miteinander mischt, so dass ein ganz eigener Stil entsteht. Hier handelt es sich um einen dieser Titel, die nicht durch durch die reine Qualität, sondern viel mehr durch die Individualität der Optik punkten kann. Dieser Titel ist grafisch in jedem Fall etwas besonderes und durch den eigenen Stil finden sich auch keine Clipping Fehler oder ähnliches.

Einziges Manko an der optischen Performance ist, dass die Hintergründe nicht wirklich abwechslungsreich sind. Zwar wechselt das Szenario, dies aber zu selten und dadurch auch nach einer zu langen Zeit, in welcher man sich satt gesehen hat. Herausstechend ist aber wiedermal die Splatter-Palette. Nach Kämpfen verfärbt sich das Bild zu großen Teilen in roten Lebenssaft, der armen Opfer des Tellerwäschers. Wer es derb -aber nicht geschmacklos- mag, wird hier seine wahre Freude haben.

Es flutsch und schlurft, wenn ihr die Gegner mit Katana oder Kettensäge um überflüssige Körperteile erleichtert. Die Musik ist dem Tempo des Games angepasst, anhand des Soundtracks könnt ihr euch schon denken wenn Gegner kommen und auch wie viele. Wie Hollywood Martial-Arts Filmen der modernen Zeit wird das Spiel mit Up-Tempo Nummern versehen, sobald die Namenlosen Irren auf euch zustürzen um am Ende nur Teil einer Statistik zu werden.

In den -zugegeben seltenen- ruhigen Passagen des Games hält sich die Musik wunderbar bedeckt, hier und da klingt es schon fast fernöstlich. Auch dem was aus den Boxen kommt, wenn ihr The Dishwasher Vampire Smile geladen habt, kann ich wenig Negatives anhängen, allerhöchstens den Mangel an Abwechslung, das fällt aber auch bei den rasanten Stücken kaum auf.

Die Story knüpft direkt an den Vorgänger an und wem das schon zu verwirrend war, der wird im zweiten Dishwasher nicht wirklich viel verstehen. Die Story ist sehr abstrakt, ich möchte fast behaupten sie macht insgesamt wenig Sinn. Erzählt wird die Handlung um den Tellerwäscher und seine Schwester in netten Comicstrips. Es kommt hin und wieder auch zu einem Twist, gefördert wird dies durch die Option die Story aus der Sicht des Tellerwäschers oder der Schwester zu erleben. Geschichtlich bietet Vampire Smile wie gesagt nicht viel, dafür ist die Kampagne spielerisch nett ausgefallen und bietet durch die zwei verschiedenen Charaktere einen Wiederspielwert, die Comic-Strips kann mann dann auch getrost per Knopfdruck überspringen.

Nach Abzug von 800 MS Points erhaltet ihr ein gutes Paket, was den Preis in jeder Hinsicht rechtfertigt. Die Kampagne mit zwei Figuren bietet mehr als nur ein paar Stunden spaß. Zusätzlich erhaltet ihr 50 Arcade Level und einen Survival Modus, in dem ihr beweisen könnt, dass ihr es drauf habt oder auch eben nicht. Es gibt selten einen Deal auf dem Arcade Marktplatz, der so fair ist. Für wenig Geld erhaltet ihr hier viel Umfang, zwar ist auch hier das Manko der Monotonie wieder angebracht aber in Anbetracht des Preises von ca. 10 Euro kann man einfach nicht meckern, egal wie man es am Ende dreht und wendet.

Man muss sich schon auf den Tellerwäscher und sein surreales Abenteuer einstellen können. Der Look mag einige abschrecken, vielleicht auch die Gewaltdarstellung. Doch am Ende bleibt der Goregehalt auf einem Comic-Niveau und versucht nicht eine detailgetreue, realitätsnahe Zerteilung von Menschen zu zeigen, von daher geht das schon in Ordnung was wir da sehen und es macht irgendwie auch den Spaß aus, denn die Moves und die Scharen von Gegnern sind so dermaßen Over the Top, dass man einfach schmunzeln muss, obwohl der Grundtenor des Spieles sonst eher düster ist.

Was den Spaß etwas einschränkt, ist die Monotonie des Games. Denn neben haufenweise Gegnern, Items Sammeln und Endbossen bietet sich nichts. Man macht permanent das gleiche, was dazu führt, dass ich The Dishwasher VS nur in kurzen Portionen genießen konnte, dafür hält sich der Titel dann aber auch länger, was ja ein positiver Nebeneffekt ist. Da es nun ein gut funktionierendes Dodging System gibt, kommen Frustmomente wie Dauerbeschuss durch Gegner nicht mehr vor, hier hat Teil 2 dann ein paar Spielspaßpunkte mehr verdient als der Vorgänger.

Dishwasher 2 spielt sich so, wie ein guter Sidescroller sich spielen muss: Ihr lauft dem Namen entsprechend von links nach rechts oder wahlweise auch einmal andersrum, um an Ende zum Ziel des Levels zu kommen. Auf diesem Weg stellen sich euch unzählige Gegner in den Weg, diese variieren natürlich, es gibt alles vom simplen Zombie bis zu anspruchsvollen Kampfrobotern. Aus dem Weg geräumt werden die Schergen mit Nahkampfwaffen wie Schwertern oder Sensen aber auch gerne mit der Minigun und anderem netten Spielzeug. Zusätzlich erhaltet ihr im Laufe das Games noch Zauber, welche den ganzen Bildschirm von Gegnern säubern können. Für gesammelte Punkte könnt ihr Waffen oder die Energie aufstocken aber auch Items kaufen, welche eure Lebensanzeige auffüllen

Es handelt sich also eher um einen Sidescroller Plus, sage ich mal, das Gameplay wurde nett erweitert, verliert aber nie den Weg des Genres. Denn typisch für diese Nische gibt es am Ende des Levels einen dicken Obermotz, welcher erstmal seiner Lebensanzeige beraubt werden muss, bevor ihr ihn endgültig fachgerecht zerlegen dürft. Einfache Steuerung, stimmiger Levelaufbau, passende Schwierigkeitsgrade und eine nette Waffenauswahl ergeben ein rundes Gesamtbild.

Der Multiplayer ist die beste Erneuerung im Vergleich zu Dead Samurai. Es gibt nun einen Coop Modus, welcher einfach einen Heidenspaß macht. Ihr könnt nun mit einem Freund auf die Jagd gehen und das kann wild werden. Da zwei Spieler auch das Gemetzel verdoppeln, kann es schon vorkommen, dass ihr etwas die Übersicht verliert, was aber den Spaß nicht weiter stört. So simpel wie es auch ist; zu zweit durch die Wellen von Gegnern zu stürmen macht auch doppelt Spaß und nebenbei kann man dann ja noch vergleichen, wer am Ende eines Levels die meisten Punkte auf seinem Konto hat.

Fazit

The Dishwasher Vampire Smile ist ein wahres Schnäppchen. Doch gut ist der Titel nicht nur, weil er billig ist, sondern weil er einfach kurzweilige, gute Unterhaltung bietet und mit einem netten Multiplayer noch einen Freund vor die Konsole lockt.

Der Comic-Noir Look mit dem herben Gewaltgrad als farblichem Kontrast ist durchaus ansehnlich und dürfte vielen Gamern wirklich gefallen.

Wenn ihr nicht grade zu der seltenen Spezies Gamer gehört, die Sidescroller per se hassen, dann handelt es sich bei diesem Arcade-Spiel um ein Must Have Titel auf dem Xbox Live Marktplatz.


Bewertung


Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9