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The Complex ist kein Spiel in dem Sinn, sondern ein interaktiver Film, den man auch auf Streaming Portalen finden könnte. Wir haben uns in den Komplex begeben und berichten von unseren Erlebnissen.

Der Stoff aus dem Geschichten sind

Dr. Amy Tennant ist die Hauptfigur in The Complex und arbeitet für eine Pharmafirma in London. Dort forscht sie in einem Hochsicherheitskomplex an Nanotechnologie. Diese weckt allerdings Begehrlichkeiten. Gleichzeitig kommt es zu einem Zwischenfall, während Angreifer mit Gewalt versuchen an die Technik zu kommen. Mehr sei von der Geschichte nicht verraten, aber man kann erahnen, dass hier Potential für mehrere Handlungsstränge vorhanden ist.

Entscheidung

Spielerisch sind wir in der Hauptsache passiver Zuschauer. Nur an einigen Knotenpunkten dürfen wir entscheiden, wie die Protagonisten handeln sollen. Das geschieht allerdings unter Zeitdruck, weshalb langes Abwägen der Optionen nicht möglich ist. Auch sind es nicht immer nur zwei Optionen, sondern auch mal drei oder mehr. Schön umgesetzt ist, dass der Übergang in andere Szenen an den Knotenpunkten nahtlos erfolgt. Als Zuschauer hatten wir nie das Gefühl, dass hier irgendwie die Handlung in eine andere Richtung weiter ging.

Einfluss auf Handlung und Charakter

Diese Entscheidungen beeinflussen aber nicht nur die Handlung, sondern auch die Beziehung der Charaktere und die Charaktereigenschaften von Dr. Tennant. Unsere Entscheidungen beeinflussen ihren Mut, die Ehrlichkeit, Neugierde, Intelligenz und Empfindlichkeit. Über einen jederzeit aufrufbaren Statusbildschirm können wir diese Werte und auch die Beziehungen einsehen.

Charakter

Aber nach einmaligem Ansehen der Geschichte ist es noch nicht vorbei. Mit den Entscheidungsmöglichkeiten sind mehrere Durchgänge durch The Complex möglich. Bis zu neun unterschiedlichen Enden gilt es so zu erleben. Es lohnt sich also, den interaktiven Film mehrfach zu starten. Ein Durchgang dauert, je nach Entscheidungen, gut 90 Minuten und liegt damit bei einem durchschnittlichen Spielfilm. Bekannte Szenen können aber übersprungen werden. Das ist auch gut so, da die Zeit zwischen den Entscheidungen mitunter lang sein kann und so verhindert wird, dass es eintönig wird.

Nur fast gut

Die Leistung der Schauspieler ist für ein B-Movie Format gut. Es macht Spaß mit ihnen die Geschichte zu erleben. Emotionen und Spannung werden gut transportiert und auch die ein oder andere humorvolle Stelle ist dabei. Leider gibt es nur eine englische Tonspur. An sich nicht so schlimm, aber in hitzigen Situationen kann es schon mal schwer werden, den Gesprächen zu folgen. Vor allem, da auch Darsteller mit Akzent dabei sind. Dafür gibt es aber deutsche Untertitel, die nur leider, mit Blick auf Grammatik und Rechtschreibung, stellenweise schlecht übersetzt sind.

Fazit

Wer hat sich bei Filmen nicht schon dabei ertappt, den Schauspielern zuzurufen, tu dies oder jenes nicht oder eben doch? Bei The Complex können wir das tun. Der interaktive Film bietet uns an definierten Knotenpunkten die Möglichkeit, den Film in die eine oder andere Richtung zu lenken.

So können wir den Film mehrfach, in unterschiedlichen Fassungen und mit anderen Enden erleben. Nach dem ersten Durchgang können wir bekannte Szenen überspringen. Unsere Entscheidungen beeinflussen aber nicht nur die Handlung, sondern auch die Beziehung der Charaktere untereinander und auch die Charaktereigenschaften der Protagonistin.

Leider ist die Tonspur ausschließlich in Englisch vorhanden und die Deutschen Untertitel sind qualitativ nicht die besten. Dennoch sind mehrere Filmabende mit The Complex möglich, die trotz B-Movie Aufmachung Spaß machen werden.


Bewertung

Pro

  • Mehrere Endsequenzen
  • Beeinflussung von Handlung und Charakteren
  • Szenen überspringen bei erneuten Spielen

Contra

  • Kurze Auswahlzeit
  • Nur englische Tonspur
  • Schlechte deutsche Untertitel

Story 7 von 10
7/10
Schauspieler 8 von 10
8/10
Gameplay (Einfluss der Entscheidungen) 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Wiederspielwert 8 von 10
8/10
Übersetzung 5 von 10
5/10
7

3 Kommentare

XBU ringdrossel Mi, 22.04.2020, 09:44 Uhr

Ich fand die bisherigen Games der Macher auch echt nice. Klar wäre ein aufwendigerer Dreh mit einem dementsprechenden Cast und cineastischer Darstellung cooler. Aber das verschlingt auch ein ganz anderes Budget. Und schon müsste das Spiel dann anstatt 12 Euro 70 Euro kosten. Und davon musst du dann auch genug verkaufen, um diese Produktionskosten wieder reinzuholen.

Dafür aber ist das eine zu starke Niche, die nicht jedem passt. Ich mag diese Spiele supergerne aber ich stehe auch einfach auf storylastige Games. Die meisten Gamer wollen aber lieber das nächste COD 10000 mit haufenweise Action :twisted:

XBU FloNÄ Di, 21.04.2020, 20:06 Uhr

Ich finde es ganz erfrischend wenn mal neue Gesichter zu sehen sind. So schlecht ist die Leistung hier auch gar nicht. Da hab ich schon schlechtere Blockbuster mit AAA Schauspielern gesehen

XBU Philippe Di, 21.04.2020, 11:40 Uhr

Ich find's halt schade, dass die immer so C-Schauspieler nehmen, um diese Games zu produzieren. Würde man da mal Budget raushauen, wäre das bestimmt deutlich spannender.