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In Submerged geht es um ein gewaltfreies Erkundungspiel, in welchem man eine mysteriöse unter Wasser gesetzte Stadt erkunden muss. Uppercut Games bringt uns mit dem Titel ein Spiel, bei dem es nicht möglich ist zu sterben. Dennoch gibt es allerlei Gefahren und viele seltsame Kreaturen, die in der City ihr Unwesen treiben. Ob das Spielprinzip funktioniert und ob es auch noch Spaß macht, das verraten wir euch im Test.

Da es sich hier um einen Indie-Titel handelt und dieser für sein Budget großartig ausschaut, können wir über 80% vergeben. Die Entwickler zeichnen in dem Spiel Bilder, in denen man sich verlieren kann. Das Wort "malerisch" kommt einem in den Sinn. Daher hat Uppercut Games gleich eine Postkartenansicht mit spendiert. Trotz dessen, dass es in Echtzeit gerendert wird, fühlt sich alles handgearbeitet an. Man will sich in den warmen Strahlen des Lichts verlieren, dass sich über die Skyline legt und wunderbar in dem Wasser reflektiert. Ja, es gibt hin und wieder Frameeinbrüche, aber wen juckt es? Das Gameplay wird dadurch nicht im Wesentlichen gestört und fällt nur gelegentlich ins optische Gewicht.

Die einzelnen Soundsamples sind zwar atmosphärisch und blenden sich schön in die Umgebung ein, aber das ist nicht der Grund warum wir für den Sound einen so hohe Punktzahl vergeben. Vielmehr ist es vor allem die Musik, welche mal dramatisch, mal melanchonisch und hin und wieder auch aufmunternd stets die junge Miku auf ihren Abenteuern begleitet. Der Soundtrack ist einfach sehr liebevoll gestaltet und trägt perfekt zum Spiel bei.

Die Story ist wirklich sehr süß erzählt und wird nicht aufdringlich mit nicht enden wollenden Cut-Scenes à la Final Fantasy erzählt, sondern über das Spiel selbst. Man schlüpft dabei in die Rolle der kleinen Miku, die ihren verwundeten Bruder versorgen muss. Dafür benötigt sie allerhand Vorräte wie Wasser, Essen und Medikamente. Diese gilt es in der Welt ausfindig zu machen. Dabei bekommt man nach jedem neuen Rettungspaket eine kleine gezeichnete Bildgeschichte, welche in jeweils vier Piktogrammen einen weiteren Teil der Hauptstory erzählt. Das Spiel kommt gänzlich ohne Dialoge aus und kann dennoch dramatisch erzählen. Das ist selten.

Der Preis ist für einen Arcadetitel schon recht happig, aber man bekommt auch dementsprechend etwas für die rund 20 Euro geboten. Es handelt sich bei Submerged um eine kleine aber immerhin frei begehbare Spielewelt. Ob im Boot oder auf den Gebäuden, man kann sehr viele Locationen bereisen und ist in seinem Handeln frei. Das bedeutet, wir haben hier einen Open World-Titel für kleines Geld. Klar, sollte man jetzt kein GTA V oder The Witcher damit vergleichen. Aber dennoch, man kann locker 4-6 Stunden und je nach Spielweise noch mehr Zeit in der Welt von Submerged verbringen.

Im Gameplay beschreiben wir, dass das Spiel im Grunde genommen keine große Innovationen bietet. Warum also macht das Spiel dennoch Spaß? Die Jungs von Uppercut Games gewinnen hier einen Blumentopf, da sie mit viel Liebe zum Detail eine sehr schöne Atmosphäre bieten. Man wird von Anfang an mit tollen Bildern berieselt. Da sind zum Beispiel die Blumenblätter, welche im Sommerwind verwehen, der lustige kleine Wahl, der eine Fontäne nach oben schießt, die optisch abwechslungsreichen Gebäude und eine Szenerie, die zum Bildermachen einlädt. Man erhält tatsächlich bei Submerged genau das was beschrieben wurde. Ein schönes relaxierendes Spiel, das eine berührende Geschichte erzählt.

Hier schwächelt der Titel anfangs ein wenig. Ich sage anfangs, denn mit der Zeit macht selbst die reduzierte Spielmechanik Laune. Im Grunde genommen lässt sich das Gameplay wie folgt beschreiben: Man nehme die Türme aus Assassin's Creed, packe sie als Häuser in eine Wasserwelt, benutze ein Boot als Fortbewegungsmittel zwischen den Häusern und voilà fertig ist das Gameplay zu Submerged. Die Hauptaufgabe des Spiels besteht also aus dem Klettern und Erkunden. Über ein Fernglas lassen sich zudem entfernte Objekte auf der Karte markieren. Das Erklimmen der Gebäude macht über 90% des Spiels aus und ist daher repetitiv. Da man aber immer wieder von Neuem überlegen muss, wie man am besten zum Ziel kommt, weil kein Gebäude gleich ist, hat man eine sehr entspannende Tätigkeit, die trotzdem Freude macht.

Fazit

Subermerged ist ein Spiel zum sich hereinfallen lassen. Es zeichnet auf liebevolle Weise schöne atmosphärische Bilder und kommt einmal ganz ohne Kampf oder gar Gewalt aus. Wie man trotz dessen eine dramatische und auch berührende Geschichte erzählen kann, zeigen die Entwickler von Uppercut Games in diesem Spiel.

Die Innovation ist hier also weniger das Gameplay selbst, welches auf vertraute Elemente wie die Erkundung und das Erklettern von wichtigen Gegenständen setzt, als vielmehr die schöne Erzählung und das tolle Ambiente, welche durch einen sehr rund arrangierten Soundtrack begleitet wird.

Wer also Lust hat, einmal ein Spiel zu erleben, das ohne Schock-Elemente und Brachial-Action auskommt und einfach mal die Seele baumeln lassen will, ist hier genau richtig!


Bewertung


Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8