
Mit einem Affenzahn über einen Neontrack rasen, während 8-bit Technoklänge aus den Boxen dröhnen und man damit beschäftigt ist, Hindernissen auszuweichen. Klingt gut? Na dann lest euch lieber erst einmal unseren Testbericht zu Spectra auf der Xbox One durch, bevor ihr blind 7,49 Euro ausgebt. Denn eines sei verraten: Fesseln kann der Racer auf Dauer nicht!
Grafik
Spectra ist ein 8-bit Rennspiel und sieht dementsprechend aus. Euch erwarten also eine Menge Pixel auf dem Weg zum Ziel. Aufgepeppt wird das Ganze durch grelle Neon-Farben, die euch den Weg weisen oder die es zu umfahren gilt. Am besten lässt sich die Grafik wohl als Mischung aus F-Zero, Tron und einer kleinen Prise Pac-Man beschreiben. Wer jedoch keinen Sinn für die Ästhetik der alten Schule hat, wird wohl kaum wegen der Grafik das Spiel anschmeißen. Retro-Fans hingegen fühlen sich an die alten Spielautomaten-Zeiten erinnert.
Sound
Die Musik im Spiel kommt von Chipzel, die schon Sounds für Super Hexagon und Size Does Matter geliefert haben. Die Musik ist im Genre Chiptune anzusiedeln. Das bedeutet, dass ihr Musik im Sinne der Klassiker der 8-bit Ära auf die Ohren bekommt. Die Tracks sorgen dabei für ordentlich Stimmung, während man versucht auf dem Track zurechtzukommen. Wer also ein Faible für elektronische Musik hat und zudem auf die markanten Töne der Anfänge der Videospiele steht, wird sich hier kaum satthören können.
Story
Es gibt in Spectra keine zu erzählende Story. Ziel ist es einfach, euer Raumschiff so lange auf der Bahn zu halten, bis ein Countdown abgelaufen und das Level somit geschafft ist. Klingt zunächst einfach, wird aber durch Hindernisse, Turbos und ein immer schneller werdendes Raumschiff letztlich zur Gedulds- und Geschicklichkeitsprobe.
Umfang
Mit 10 Strecken, von denen jede Strecke auch über einen Hardcore-Modus verfügt, sobald ihr alle Bahnen freigeschaltet habt, fällt der Umfang recht gering aus. Zwar sind die Strecken zufallsgeneriert und die Anzahl an möglichen Bahnverläufen unendlich, allerdings merkt man auch schnell, dass sich viele Streckenabschnitte wiederholen.
Mit 7,49 EUR kostet das Spiel im Vergleich natürlich verhältnismäßig wenig, allerdings sind geübte Spieler bereits nach 1- 2 Stunden mit allen Strecken durch und dann muss man für sich entscheiden, ob es einen selbst motivieren kann, alle Erfolge zu holen oder Highscores zu knacken.
Seltsam an dieser Stelle ist, dass einem nach Beenden des Tracks angezeigt wird, welchen Platz man im Ranking gemacht hat, allerdings gibt es keine Listen, in denen man Highscores vergleichen könnte. Daher ist der Titel für Punkte-Jäger ebenfalls nur bedingt geeignet.
Spielspaß
Spectra macht Spaß, keine Frage. Allerdings merkt man dem Spiel an, dass es eher etwas für Zwischendurch ist und damit bestens auf Smartphones oder Tablet angesiedelt ist. Für ein paar Runden auf der Xbox One macht es durchaus Spaß und der Soundtrack macht richtig Laune, aber lange kann das Spiel sicher niemanden vor den Bildschirm fesseln.
Ein Multiplayer-Modus hätte für Abwechslung und Spaß sorgen können, stattdessen ist man aber leider immer allein mit seinem Raumgleiter unterwegs und fährt so immer und immer wieder dieselben Abschnitte und Hindernisse ab.
Gameplay
Das Gameplay ist schnell erklärt. Mit dem Stick oder wahlweise dem Steuerkreuz lässt sich das Schiff auf einer begrenzten Bahn nach links oder rechts manövrieren. So lassen sich Kurven fahren oder Hindernisse umgehen.
Auf der Bahn befinden sich zudem gelbe Kästchen, die jeweils 10 Punkte bringen und den Highscore nach oben treiben. Fährt man zudem über einen Beschleunigungsstreifen wird der Score verdoppelt. Wer schnell ist, kann so richtige Punktcombos erfahren. Doch Vorsicht: Prallt man gegen ein Hindernis, werden alle aktuell in der Combo befindlichen Punkte in Minuspunkte verwandelt.
Leider fällt die Steuerung des Raumgleiters ein wenig schwammig aus und so schwimmt man eher von links nach rechts. Oft hat man dadurch das Gefühl, dass man schlicht nicht die Präzision erreichen, die in manchen Hindernissen gefordert wird. Und so ärgert man sich am Ende über den ein oder anderen unfreiwilligen Absturz.
Fazit
Spectra ist ein Spiel, das kurzweilig zu unterhalten mag. Gerade der Soundtrack macht Laune und irgendwie will man ja auch alle Strecken freischalten und wenigstens einmal befahren.
Doch kurz darauf folgt dann auch die Ernüchterung und man weiß eigentlich gar nicht mehr sorecht, warum man das Spiel überhaupt noch einmal starten sollte. 7,49 Euro sind zudem ein recht hoher Preis dafür, dass man nur rund 1- 2 Stunden Spaß an dem Spiel hat, sofern man nicht alle Erfolge erreichen möchte.
Wer das Spiel testen möchte, sollte evtl. einen Blick auf das Windows-Smartphone oder Tablet werfen, denn da macht so ein Spiel für Zwischendurch mehr Sinn und es kostet zudem weniger. Für die Xbox One können wir Spectra daher auch nur bedingt empfehlen.