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Das Spiel, das Generationen von Videospielen beeinflusst hat, ist wieder da in neuem Gewand als Space Invaders: Infinity Gene. Zu Beginn sieht es aus wie klassisches Space Invaders, aber es entwickelt sich im Laufe des Spiels weiter. Wie es auf feindliche Pixelaliens schießt und ob es sich beim Spiel um eine Bruchlandung handelt, haben wir für euch herausgefunden.

Schwer zu bewerten und dann doch eigentlich klar: Die Grafik. Das neue Space Invaders versucht nicht, sich vom klassischen Design weit zu entfernen. Das Menü ist absolut monochrom und auch das erste Level lässt die Nostalgikerherzen höher schlagen. Doch so schnell man sich an das schwarz/weiß und das 2D gewöhnt, so schnell muss auch wieder umdenken. Je weiter ihr voranschreitet, desto bunter und dreidimensionaler wird das Spiel. Die teils sehr bizarren und bunten Leveldesigns wirken oftmals sehr psychedelisch. Dennoch: Nach einiger Zeit sieht alles in etwa gleich aus und die stets gleich bleibenden Gegner langweilen ebenfalls schnell. Sicherlich ist der Mix aus Altem und Neuen ganz gut gelungen - man hätte es dennoch irgendwie besser unter einen Hut bringen können.

Einen ähnlichen Eindruck wie die Grafik vermittelt auch der Sound. Anfangs ist beginnt alles nach klassischer Space-Invaders-Manier und man hört die Aliens von Reihe zu Reihe schneller werden. Doch dann schlägt das Ganze schnell um und mit neuem Gameplay kommt auch eine ganz neue Geräuschkulisse. Der merkwürdige Soundtrack ist ein Mix aus Techno und Electro, passt aber ganz gut zum Spiel. Ein bisschen mehr Abwechslung oder bombastischere Effekte hätten dem Spiel trotzdem auch nicht geschadet.

Die Idee, Space Invaders einem Lifting zu unterziehen, war nicht schlecht. Jedoch wurde das Ganze nur mäßig ausgeführt. Sicherlich kann man noch viel Spaß daran haben, aber Klassiker bleibt Klassiker und Neuaufmachung bleibt Neuaufmachung. So gibt es viele Elemente, wie die Möglichkeit, sich mehr in 3D zu bewegen oder die Galaga-ähnlichen Spieleelemente, die einigen Fans nicht so zu sagen. Natürlich ist es schwer, einen solchen Meilenstein in der Geschichte richtig zu verpacken, aber das Gesamtkonzept ist irgendwie nicht hundertprozentig stimmig.

Es gibt zwar drei Spielmodi, diese unterscheiden sich aber nicht großartig. Der Hauptmodus verfolgt eine tatsächliche ,,Evolution" von Space Invaders. Hier trefft ihr auf immer neuere Umgebungen und immer fiesere Gegner. Habt ihr die kurze ,,Story" durch, könnt ihr noch im Challenge- und Musikmodus spielen. Beide bilden ständig neue Levels; euch sind also zumindest theoretisch keine Grenzen gesetzt. Im Challenge-Modus generiert das Spiel zufällig neue Spielumgebungen. Im Musik-Modus nimmt das Spiel auf eurer Festplatte befindliche Songs und generiert dazu neue Levels. Dies mag alles interessant klingen, für im Endeffekt aber immer wieder zu einer ähnlichen Spielerfahrung. Für den Umfang (und das Ganze auch ohne Multiplayer) ist der Preis von ungefähr 9,60 EUR nicht unbedingt gerechtfertigt.

Für Fans der Serie mag es ein zwiegespaltener Eindruck sein. Andere lieben das Spielprinzip. Auf der einen Seite haben wir die Nostalgie, die schon alleine für Spaß sorgen kann. Auf der anderen Seite haben wir die neuen Elemente, die das gute Gefühl weiter tragen sollen. Das Spiel macht auch Spaß - so viel ist sicher. Aber es reiht sich einfach zu sehr ins Regal der Remakes ein, als dass es besonders herausstechen könnte. So kann es sicherlich ein paar Minuten fesseln - findet unserer Meinung nach aber besser Platz auf dem iPhone als auf der Xbox 360, wo andere Spiele weitaus motivierender sind.

Anfangs spielt ihr wie gewohnt und schnell wechselt das Gameplay. Fast mit jedem Level kommt eine Änderung hinzu. Anfangs sind es nur die Bewegungsrichtungen die sich erweitern; schnell kommen aber neue Gegnertypen, Upgrades und Spezialfähigkeiten hinzu, welche euer Raumschiff aufrüsten. Das hektische Gameplay erinnert aber schnell an Galaga und hat eigentlich später nichts mehr mit der Vorfahren ,,Space Invaders" zu tun. Die Abwechslung ist allerdings dadurch natürlich viel höher. Sehr positiv muss man aber die Einfachheit erwähnen. Man versteht sofort, wie sich das Spiel steuert und das Gameplay bleibt stets simpel und dennoch fordernd.

Fazit

Das Spiel, welches ursprünglich auf dem iPhone erschien, wäre wohl dann doch besser da geblieben. Zwar wurde die Version für die Xbox 360 minimal erweitert, dennoch reiht es sich in die große Reihe der Remakes ein. Mit dem ursprünglichen Space Invaders hat Infinity Gene nicht mehr viel am Hut - schnell geht es eher in die Richtung Galaga.

Die sehr psychedelische Grafik- und Soundeindrücke tragen zwar zu einer guten Mischung aus Nostalgie und Evolution in der Spielatmosphäre bei, retten das einfache Spielprinzip dann aber auch nicht mehr.

Sicherlich kann man sich mit dem Spiel anfreunden, aber es gibt weitaus bessere Arcadegames, die es sich runterzuladen lohnt.

Space-Invader-Fans sollten trotzdem einen Blick auf das Spiel werfen: Für zwischendurch lohnen sich die Kämpfe im All auf alle Fälle.


Bewertung


Grafik 7 von 10
7/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 7 von 10
7/10
7