Review zu Solar Shifter Ex

Noch vor wenigen Wochen haben wir uns im Kreise der Redakteure darüber unterhalten, dass „die gute alte Zeit“ im Videospielesektor sich maßgeblich verändert hat. Die Zeit in der Gamer für Gamer Spiele designt und entwickelt haben, ist mittlerweile einer Millionen Industrie gewichen, die sich hinter der Filmbranche kaum mehr zu verstecken braucht. Umso erfreulicher können das Meldungen und Spiele sein, die genau gegen diesen Trend entstanden sind. So auch Solar Shifter EX. Das Spiel entstand durch ein Ein-Mann Entwicklerstudio. Ein Grund, sich mal genauer mit diesem Titel zu beschäftigen, zumal die vorab auf dem PC veröffentlichte Version bereits viele sehr gute Kritiken bekam.

Solar Shifter EX ist nun auch via Xbox Live Arcade auf der Xbox One verfügbar. Dabei handelt es sich bei Solar Shifter EX um einen klassischen 2D Scroller. Dieses Genre wurde geprägt durch tolle Spiele wie R-Type, die zur damaligen Zeit auch grafisch die Messlatte nach oben setzten. Also durchaus ein schweres Erbe, welches Solar Shifter EX antreten möchte.

Natürlich ließ sich der Entwickler auch eine Rahmenhandlung einfallen, um das Spiel zu begleiten. Aber ganz ehrlich hier geht’s um Gameplay – Raumschiff mit Waffen vollgeladen und los geht’s. Der Vollständigkeit halber sei jedoch gesagt, dass es natürlich deine Aufgabe ist, die verschiedenen von Menschen mehr oder weniger bevölkerten Planeten zu verteidigen.

2D kann auch richtig dynamisch 3D sein

Der erste Start von Solar Shifter EX treibt einem schon ein nettes Lächeln ins Gesicht, denn die Grafik ist alles andere als langweilig angelegt und spielt mit vielen Details, die in einem recht hohem Tempo unter dem Spieler vorbeihuscht. Dabei wurde die Planetenoberfläche mit einigen Höhenunterschieden sowie kleinen Ansiedlungen und Geschützen versehen.

Das zu steuernde Raumschiff kann in 2D Manier gesteuert werden, wobei die Flugrichtung von unten nach oben ist. Durch leichten Versatz und angedeutete Kurvenlagen schafft es das Spiel dennoch, viel Dynamik und einen 3D Effekt zu erzeugen.

Dauerfeuer hilft immer

Die Gegner unterschiedlicher Größe fliegen dabei von allen Seiten in den Bildschirm ein und müssen zerstört werden. Übrig bleibt ein einzusammelnder Credit. Zum Start steht dem Piloten nur eine einfache Primärwaffe zur Verfügung. Dies ändert sich jedoch schnell im Spielverlauf, denn nach jedem abgeschlossenem Level kann man sich mit den eingesammelten Credits besser ausstatten und eine Secondary Waffe ordern und im weiteren Verlauf auch seine Waffen anpassen bzw. upgraden. Was auch wirklich nötig ist.

Neben der grafischen Dynamik sorgen permanent reichlich Gegner für Action auf dem Bildschirm. Dabei gilt es immer die Flugbahn bereits im Voraus zu erahnen und sich außerhalb des gegnerischen Feuerbereiches zu halten. Das sorgt im Prinzip für permanentes Feuern aus allen Rohren.

Um die Gegner als Effizienz zu eliminieren und die Credits einzusammeln, heißt es immer zur richtigen Zeit am korrekten Ort zu sein. Hier kommt eine Besonderheit von Solar Shifter EX zur Geltung: Das Shiften. Mit dieser Funktion ist es möglich, sich mittels den rechten Analogsticks blitzschnell auf eine von vier Positionen (vorne, links, rechts und unten) zu teleportieren und genau diese Funktion gilt es im späteren Spielverlauf immer häufiger trickreich einzusetzen. Besonders große Zwischen- oder Endgegner des einzelnen Levels müssen hier immer wieder auf diese Weise von der Seite attackiert werden, damit man nicht selbst zum Opfer wird.

Tolle Balance mit dem Checkpointsystem

In den ersten Minuten und Level wird man zunächst heftig einstecken müssen, bis man sich mit dem Gameplay voll vertraut hat und die Position der Gegener förmlich auswendig gelernt hat. Was sich jedoch zunächst nach vorprogrammiertem Frust aufgrund eines hohen Schwierigkeitsgrads anhört, zeigt sich bereits nach kurzer Zeit als eine tolle Balance zum Checkpointsystem.

Innerhalb der einzelnen Levels existieren Checkpoints, die nach dem Passieren das erneute Spielen des Abschnitts unnötig machen. Hier dachte der Entwickler jedoch weiter, denn im Spiel gibt es keine Leben zu verlieren, sondern nur ein einzelner Energie- und Schutzschildbalken steht euch zur Verfügung. Im Gegenzug wird der Checkpoint jedoch an den einzelnen Spieler gebunden. Das heißt, man kann das Spiel komplett beenden und nach einem Neustart genau am letzten Checkpoint wieder erneut starten. Ganz ohne Retry oder andere Einschränkungen.

Eine tolle Funktion, die es so im Prinzip jedem Spieler ermöglichen sollte – egal wie viele Versuche man auch benötigt – die einzelnen Level abschnittsweise zu beenden. Mir hat dieses System toll gefallen und sorgt tatsächlich für einen erhöhten Wiederspielwert – auch wenn man das Spiel einfach mal ein paar Tage außer Acht lässt.