Review zu Snooker 19

Mit Snooker 19 bringt das britische Entwicklerteam von Lab42 das erste mal ein vollständig lizenziertes Snooker Spiel auf die heimische Spielekonsole. Somit können Snooker-Fans auf alle offiziell lizenzierten Turniere der Snooker-Saison 2018 und 2019. Vertreten sind dabei auch alle 128 Snooker Profis. Dank der offiziellen World Snooker Association Lizenz können ebenfalls in allen offiziellen Arenen gespielt werden. Im folgenden Test erfahrt ihr, ob Snooker 19 Hardcore-Fans und Neulinge auf ihre Kosten kommen.

Es lebe die Kugel

Neben Darts erhält auch die Sportart Snooker immer mehr Interessenzuwachs. Ist diese Sportart wohl durch Zufall von britischen Kolonialkräften in entstanden, wurde diese erst später mit dem Hinzufügen von weiteren Kugeln zu dem Snooker, welches man heute spielt. Später entwickelte sich Snooker ein Gentlemen’s Sport und durch harten Regeln und Durchsetzung des Ligaverbandes.

Gespielt wird Snooker in sogenannten Frames. Diese sind, ähnlich wie der Satz beim Tennis, die Zähleinheiten, welche ein Spiel entscheiden. Gewinner ist der, welcher die meisten Frames für sich entscheiden kann.

Auf dem Tisch liegen dabei 15 rote und sechs weitere verschiedenfarbige Bälle. Dabei müssen die 15 roten (1 Punkt) abwechselnd mit den verschiedenfarbigen Kugeln (2 bis 7 Punkte) versenkt werden. Alle anders farbigen Kugeln werden nach dem Lochen solange immer wieder auf den Tisch zurückgelegt, bis alle roten versenkt wurden. Dann muss man alle verschieden farbigen Kugeln nach ihrer Punktewertigkeit versenken. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt anschließend den Frame.

Fast alles dabei

Wie bereits oben erwähnt kommt Snooker 19 mit einem umfangreichen Aufgebot. Es ist damit das erste Snooker Spiel, was die volle World Snooker Lizenz besitzt. Und genau das zeigt seinen positiven Effekt auf das Spiel. Es gibt alle bekannten Spielarenen und alle für die Saison 18/19 gelisteten Spieler. So können wir uns frei aussuchen, ob die aktuelle Nummer eins der Weltrangliste Ronnie O'Sullivan oder Underdogs wie den deutschen Lukas Kleckers spielen wollen.

Neben dem traditionellen Snooker stehen mit Six-Red-Snooker und Snooker Shoot-Out zwei anderen weitere Spielvarianten zur Verfügung. Six-Red ist eine kürzere und weniger taktische Variante des Spiels mit nur sechs roten Kugeln. Shoot-Out bietet viel engere Zeiten und Regeln für ein intensives Spielerlebnis.

Sehr gute Simulation

Die Spielmechanik, die in einem kurzen Einführungstutorial veranschaulicht wird, funktioniert wie folgt, dass man zuerst den Cue so positioniert, dass man die Richtung der weißen Kugel vorgeben kann. Danach lässt ich mit kleineren Anpassungen, sowohl die Rollbahn des Balls als auch seine Rotation verfeinern und so seine Rückkehr in eine für uns nächsten Schuss vorteilhafte oder für den Gegner nachteilige Position zu platzieren. Als letztes muss die Schusskraft noch festgelegt werden und der Ball nimmt seinen Lauf. Hier ist es später die Kunst, taktisch den Ball so zu manövrieren, dass wir den Gegner immer wieder in Zugzwang setzen und uns eine vorteilhafte Schussposition verschaffen.

Für Profis kann man durch das Handicap-System Stück für Stück die Spielhilfen deaktivieren. Erschwerend kommt hinzu, dass während der beiden Schießphasen ein Perspektivwechsel stattfindet, der die Sache noch komplizierter macht, da häufig unterschiedliche Wahrnehmungen die Rollbahn des Balls negativ beeinflusst. Dabei ändert sich auch die Zuverlässigkeit der Zielhilfe.

Online und lokaler Multiplayer

Ein lokaler Multiplayer ist in der aktuellen Generation eher eine Seltenheit geworden. Doch hier kann Snooker 19 überzeugen. Auch wenn die beiden Freunde vor der Konsole total unterschiedliche Fähigkeiten haben, lässt sich auch hier durch das Handicap-System die Schwierigkeit für jeden Spieler unterschiedlich einstellen.

Spannend ist auch der Multiplayer. Denn parallel zu jedem Turnier kann man die aktuelle Begegnung gegen einen Spieler auf der ganzen Welt schon vorher bestreiten. Alle offiziellen Turniere und damit die Begegnungen lassen sich hier spielen.

Grafisch mau

Die Charaktermodelle der einzelnen Spieler lassen schon erahnen, mit wem ich hier gerade am Tisch spiele. Doch es handelt sich dabei keines Falls um High-Poly-Modelle wie man es aus der aktuellen Konsolengeneration gewohnt ist. Eher so dieses typische Simulationsniveau, was sich über die ganzen Plattformen erstreckt. So ist es üblich, dass die Animationen total rudimentär und eher an einen Roboter erinnern als an realistisches Riggins, wie man es heute kennt. Auch ständiges Clippen von Gegenstände ist nicht unüblich. Trotzdem ist dies eher Nebensache bei dieser Art von Spiel. Es ist daher kein Gamechanger und eher ein Nebenschauplatz.