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Trotz 3D-Fernseher und den ersten Spielen, welche bereits vor über 20 Jahren die 3D-Welt erobert haben, gibt es immer noch 2D-Spiele. So veröffentlichte Konami nun ein weiteres 2D-Beat'em Up - klassischerweise durch Anime und weibliche Hauptcharaktere geprägt. Das Arcadespiel "Skullgirls" steht exemplarisch für sein Genre und wir haben es für euch getestet.

Hach ja, es ist halt 2D... was soll man da groß von halten? Die Grafik ist aber an sich gar nicht so schlecht. Das Spiel ist, wie üblich in diesem Genre, im Anime-Stil. Allerdings sind alle Charaktere sauber gezeichnet und auch die Animationen wirken durchaus flüssig. Zwar versucht man den Retro-Charakter durch wenige Frames bei einer Bewegung nachzuahmen, doch das ist vielleicht auch das, was einige Spieler von dieser Art Beat'em Up zurückschrecken lässt. Es wirkt eben besonders grafisch auch wie ein Spiel, das man 15 Jahre zu spät auf den Markt bringt. Aber was soll's - wem's gefällt, dem gefällt's, und das ist das wichtigste. Denn der Stil an sich ist sehr gut gemacht und wird Fans erfreuen.

Auch hier herrscht der Nostalgiefaktor. Die Musik ist eingängig und unterstreicht das Spiel ganz schön. Besonders cool sind die klassischen Ansagen wie ,,Take 2" oder ,,Action", aber auch ,,Player one wins!". Das ist wirklich Retro. Genauso wie die Kampfgeräusche und eigentlich alles, was die Präsentation von Skullgirls angeht. Wie bereits erwähnt: Skullgirls ist und bleibt ein Spiel, was sich an alte Videospiele anlehnt und wer das nicht mag, der sollte lieber Distanz dazu nehmen; das Konzept des Retro Beat'em Ups wurde sehr gut durchgezogen.

Die Geschichte spielt im ,,Canopy Kingdom", in welchem verschiedene Charaktere für die Möglichkeit kämpfen, in den Besitz des wertvollen ,,Skull Hearts" zu kommen. Dieses Artefakt soll Wünsche erfüllen, obgleich es eine zerstörerische Wirkung hat. Das ,,Skullgirl" ist ein Monster, welches die Menschheit terrorisiert - dies ist das Resultat von unreinen Seelen, die versuchen das Skull Heart zu benutzen.

Kurz gesagt: Die Story ist ziemlich flach, so wie es sich gehört. Ihr kämpft und kämpft und der Storymodus wird anhang von Standbildern und Text erklärt. Das mag zwar auch Retro sein, ist aber etwas nervig und langweilig. Eine Abwechslung an verschiedenen Spielmodi gibt es auch nicht - schade.

Skullgirls enthält nur sehr wenig. Nur neun verschiedene Charaktere (zwei weitere als DLC angekündigt) und immer das gleiche Gameplay. Sicher, das kann ganz spaßig sein, aber ein Dauerbrenner wird das Spiel nie werden. Dafür wiederholen sich die Kämpfe zu schnell und der Story-Modus ist zu lahm, um wirklich zu fesseln. Sicher, das Spiel ist ein ,,Arcade-Spiel", aber es kommt einem wirklich so wie die Original-Arcadeklassiker vor. Denn wer mehr als nur Drauflosgekloppe erwartet, wird enttäuscht sein.

Schwer... so ein Spiel objektiv zu bewerten. Es ist ganz klar für eine bestimmte Fanbase gedacht und diese sollten es auch spielen. Dann kann es nämlich auch Spaß machen, denn das Gameplay ist stimmig und die Atmosphäre sowie die Präsentation sind in sich stimmig. Ob man mit einem Retrospiel wie Skullgirls etwas anfangen kann, sollte man am besten anhand der Demo selber herausfinden.

Das Gameplay ist klassisch. Ihr spielt in 2D in 1 gegen 1 Kämpfen, seid aber stets durch zwei weitere Charaktere unterstützt. Kleine Teamangriffe und Auswechslungen sind möglich und es müssen immer alle Charaktere besiegt werden. Die Angriffs- und Verteidigungsmöglichkeiten sind sehr komplex und lassen sich in einem Tutorial weitesgehend erlernen. Nervig sind lange Ladezeiten und die Tatsache, dass nur auf der Homepage die Liste der Moves einsehbar ist - im Spiel wird man darüber komplett im Dunkeln gelassen.

Und das ist das Erste, was ihr machen müsst: Moves auswendig lernen und euch auf einen Charakter spezialisieren. Und viiiiiel Üben. Denn das Spiel ist schwer, richtig schwer sogar. Auf der niedrigsten Schwierigkeitsstufe müsst ihr bereits Kombos und Blocken gut beherrschen, um nicht unterzugehen. Insgesamt ist das Gameplay stimmig und passend für ein 2D Beat'em Up.

Online geht's richtig zur Sache! Allerdings sind die Onlinefunktionen von Skullgirls eher schlecht als recht. Das einzige was ihr einsehen könnt, sind Bestenlisten, aber sonst geht es von einem Zufallskampf in den Nächsten. Ein Levelsystem oder eine Rangliste gibt es so direkt auch nicht. Der Nachteil dessen ist, dass ihr somit nie wisst, ob ihr im nächsten Kampf gegen den zweiten der Weltrangliste spielt und elendig platt gemacht werdet, oder ob ihr eine Chance habt. Da spielt man manchmal doch lieber im lokalen Multiplayer... und lässt die Japaner online in Ruhe. ;)

Fazit

1200 Microsoft Points sind dann schon eine Ansage... Besonders wenn es darum geht, ein Spiel zu vermarkten, das eigentlich nur eine kleine Fanbase interessiert. Skullgirls kann als Retro Beat'em Up mit klassischem Gameplay, komplexen Kombos und passendem Anime-Stil punkten, aber bei sonst mehr auch nicht.

Wer nicht auf das Gameplay steht, der wird nicht glücklich mit dem Spiel. Und Skullgirls ist halt einfach von dem Schlag, dass es polarisieren kann. Es bietet viele komplexe Kämpfe, die aber Anfänger aufgrund der Schwierigkeit nicht begeistern.

Hinzu kommen kleine Mankos wie die schlechten Xbox Live Möglichkeiten im Multiplayer und teils langen Ladezeiten. Wer aber diese Art von Spielen steht, sollte unbedingt zugreifen!


Bewertung


Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
7