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Section 8: Prejudice ist der Nachfolger des ersten Section 8 und erscheint nun nicht mehr in den Läden, sondern direkt als Download auf dem Xbox Live Marktplatz. Ob die zweite Runde mit dem Sci-Fi-Shooter besser ankommt als die Erste und ob es ein Fehler war, anstatt einer schicken weiteren Spiele-Hülle im Regal nun einen Eintrag auf der Festplatte zu haben, erfahrt ihr weiter unten in unserem Arcade-Testbericht.

Section 8: Prejudice präsentiert sich wie das Wetter im Moment: Sehr durchwachsen. Mit schönen Bloom- und einigen netten Special-Effekten präsentiert sich der Nachfolger des multiplayergewichteten Future-Shooters. Gerade bei den Effekten hat man sich besondere Mühe gegeben. Leider wurde dafür an andere Stelle geschlampt. Vielleicht haben sie sich gedacht: "Die Wolken sehen so schön aus, dass der Fels hier nur ein grauer Pixelmatsch ist, fällt denen doch gar nicht auf!"

Da müssen wir TimeGate leider enttäuschen! Wir haben es entdeckt und hat man es einmal gesehen, findet man immer mehr und mehr lieblose eintönige Animationen und Grafiken. Auch wenn Section 8: Prejudice "nur" ein Download Titel ist, ist unverständlich, wieso das eine Level zehnmal besser und liebevoller dargestellt ist, als das nächste! Die Unreal 3- Engine, mit der programmiert wurde hätte dies locker geschafft.

"Nehmen sie den Knotenpunkt ein!"
"Sammeln sie die Wrackteile!"
"Bauen sie da, da und da eine Sensormatrix, einen MacII und ein mobiles Flakgeschütz!
"Verdammt ich sagte Knotenpunkt einnehmen!"
"Mission gescheitert!"

Um es zivilisiert auszudrücken: "WATT?"

Startet ihr eure erste Multiplayer Runde, so werdet ihr geradezu mit Aufgaben überschüttet. Tue dies, mache das und ehe man sich versieht, ist die temporäre Mission schon verloren! Die deutsche Synchronisierung glänzt nicht mit großartigen Dialogen, doch wir Gamer sind durchaus Schlimmeres gewöhnt.

Ihr, Alex Corde, angesehener Marine, jagt den Anführer der gegnerischen Fraktion "Arms of Orion". Das ist die Story, sowohl in vereinfachter, als auch in detailiertester Form. Krasse Wendungen, spannende Dialoge, schlagfertige coole Sprüche und eine Athmosphäre, die euch den Atem gefrieren lässt... gibt es nicht. Der Storymodus wirkt wie ein überzogen langes Tutorial für das eigentliche Hauptelement des Spiels: Den Multiplayer.

Section 8, ist ein teambasierter Multiplayershooter mit einer kleinen Kampange im Gepäck. Diese dauert kurze 5 Stunden und führt euch ein bisschen in die Idee und das Gameplay des Spiels ein. Multiplayertechnisch gibt es an sich nur einen Spielmodus, der sich in viele kürzere Zwischenmissionen einteilt. Leider sind diese immer die Selben. Irgendwie wirkt das Spiel noch sehr unfertig und eher wie eine Beta-Version. Dazu kommt noch ein Survival Modus, in welchem Ihr es 15 Min lang gegen etliche Gegner Horden antreten müsst. Ein dritter Multiplayer-Modus soll in Kürze erscheinen.

Auch wenn es Anfangs cool ist, mit dem Jetpack durch die Gegend zu fliegen, mit dem Turbo Boost lange Strecken in Sekunden hinter sich zu lassen und aus dem Orbit auf die Erdoberfläche zu knallen, so wird es doch mit der Zeit sehr... sehr... langweilig und ermüdend. Der WOW-Effekt, der uns anfänglich noch begeisterte, wird irgendwann öde und langweilig, weil diese 60% des Spiels ausmachen. Als 1994 Schumi seinen ersten WM-Titel erhielt, waren alle in heller Begeisterung. 2004, als er zum siebten Mal gekürt wurde war es... ganz nett. Nicht, dass wir uns nicht freuten, nein, es wurde einfach nichts Besonderes mehr. Und so ist auch das hundertste Abspringen und Boosten irgendwann zur Gewohnheit geworden und schon bald sind die riesigen Karten etwas lästig.

"Laaaaaauf Forrest, Lauf!". Ähnlich wie unser Vietnam Veteran und Krabbenfischer könnt ihr eines ganz besonders gut: Laufen. Dabei hilft euch nach einem kurzen Sprint eure Boost-Fähigkeit. Die Kamera versetzt euch in die 3rd- Person Perspektive und mit einem Turboschub, der jeden Sprinter der Welt vor Neid erblassen lassen würde, geht's ab durch die Ebenen und Areale. Anders als im Singleplayer stehen euch im MP alle Waffen bereits zur Verfügung. Doch was freispielen, wenn schon alles da ist? Anstatt der Waffen und Ausrüstung gibt es hier verschiedene Spezialmunition, die freigespielt werden kann. So verursacht die Eine beispielsweise Brandschaden und die andere splittet sich vor dem Einschlag in mehrere Fragmente auf.

Nach jedem Spawn, werdet ihr aus dem Himmel, torpedoähnlich auf die Erde geschossen. Dabei habt ihr die Möglichkeit, den Einschlagspunkt und die Flugbahn zu verändern. Scheint zwar zu erst ganz cool, doch eigentlich ist es nur eine verlängerte Spawn-time, die uns hier ein bisschen durch Spielereien versüßt wird. Multiplayergefechte bestehen aus verschiedenen Zielen, durch dessen Erfüllung ihr Punkte für den Team Score sammelt. Simples Töten von Gegnern bringt euch nicht viel. Es müssen exakt die Anweisungen erfüllt werden, wie vorgegeben sind... doch leider sind das immer dieselben.

Sooooo, wenn Section 8: Prejudice sein Hauptaugenmerk auf den MP geworfen hat, dann wird der doch sicherlich im großen und weiten Umfang dastehen. Denkste! Scheinbar gibt es grade mal zwei Multiplayer Karten, auf denen ihr in die Schlacht zieht. Ebenso gibt temporär auch nur einen Spielmodus (neue sollen angeblich folgen) und der wird auf die Dauer sehr eintönig, da immer die gleichen Ziele erfüllt werden müssen. Section 8 brüstet sich damit, dass ihr nur zusammen den Sieg erlangt, indem ihr Kontrollpunkte einnehmt und diverse andere Aufgaben erledigt. Wer schon mit dem Multiplayer als wichtigstes Spielelement wirbt, der muss ein bisschen mehr aufbringen, als nur zwei Karten.

Fazit

Bei all dem Gemeckere dürfen wir eines nicht vergessen: Section 8: Prejudice ist nur ein Arcade Game!

So ist die Grafik für einen Downloadtitel teilweise wirklich sehr ansehnlich und gelungen. Schade ist wiederum nur, dass diese Qualität sich nicht durch das gesamte Spiel fortsetzt. Die Jungs von TimeGate haben wirklich bewiesen, dass sie es können, wieso muss dann zwischendurch so ein Grafikeinbruch stattfinden?

Summa Summarum, hat "Prejudice" wirklich einige coole Elemente, die auch anfangs noch sehr Laune machen. Nach einiger Zeit sind sie jedoch abgenutzt, wie das Klishee, dass der Schwarze immer zu erst stirbt!

Gäbe es Möglichkeiten des Weiterentwickelns und sinnvollen Levelns, so würde die Motivation und der Spaß nicht so schnell nachlassen.


Bewertung


Grafik 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 6 von 10
6/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 6 von 10
6/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
7