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Seasons after Fall entführt euch in eine malerische Welt voller Geheimnisse und mysteriöser Wesen. Wir haben den süßen 2D Plattformer der französischen Entwickler Swing Swing Submarine für euch getestet. Erlebt mit uns die vier Jahreszeiten auf eine etwas andere Art und Weise.

Ein märchenhaftes Abenteuer

Ein kleines, leuchtendes Etwas schwirrt auf unserem Bildschirm herum. Wir steuern das Lichtlein durch einige Hindernisse empor. Zwischen finsterer Dunkelheit und knorrigen Ästen bahnen wir uns unseren Weg ins Freie. Hier werden wir auch schon ganz aufgeregt erwartet. Jemand spricht zu uns. Nennt uns Kleine Knospe. 

Über uns tut sich eine neue Welt auf. Die Dunkelheit ist wie weggeblasen. Wir stehen in einer farbenfrohen Lichtung voller bunter Blüten, riesengroßen Bäumen und viel Sonne. Fast so, als wären wir gerade mitten in ein Märchen geplumpst. Die Frauenstimme möchte, dass wir uns mit dem Fuchs vereinen, der auf der Lichtung steht. Wir nähern uns dem Tier mit Vorsicht. Durch ein kurzes Drücken des nötigen Buttons sind wir auch schon ein Teil des Fuchses.

Haben wir ihren Anweisungen gefolgt, sollen wir uns anschließend auf die Suche machen um den Hüter des Winters zu finden. Es gibt noch drei weitere Hüter, die wir finden müssen. Wenn wir das erledigt haben, werden sie uns ein Geschenk geben. Was wir genau bekommen, das wird uns nicht verraten. Also machen wir uns auf den Weg und tapsen mit unserem Fuchs gen Osten, um den ersten Hüter der Jahreszeiten zu finden.

Dieser liegt ganz entspannt tief unten in einer Höhle. Es ist ein dicker, flauschiger Bär, der gerade seinen Winterschlaf hält und sich nicht von uns stören lässt. Die weibliche Stimme meldet sich erneut und entzieht ihm mit etwas Genuschel ein Fragment, nämlich das des Winters. Der Bär ist davon kurz aufgewacht, schläft aber im selben Moment auch wieder ein. Und wir können mit dem Fragment wieder zurück zur heiligen Stätte an der Lichtung laufen.

Clever manipuliert

Sobald wir mit dem Fragment an der Lichtung angekommen sind, passiert auch schon das Wunder. Nach einem kleinen Ritual, das die Stimme für uns vollzieht, lösen wir uns kurzzeitig von unserem Fuchskörper und vereinen uns mit dem Fragment. Danach dürfen wir wieder in unseren flauschigen Begleiter hüpfen.

Plötzlich können wir eine der Jahreszeiten zu unserem Vorteil nutzen. Mit dem Fragment des Winters ist es uns nun möglich unsere Umgebung zu manipulieren. Und das wird auch nötig sein, um die restlichen Fragmente aufzuspüren, die an Stellen sind, die wir vorher nicht erreichen konnten. Um die restlichen drei Fragmente zu bekommen, ist es also wichtig, die Jahreszeiten zu unserem Vorteil zu verändern. Jede Jahreszeit hat ihre eigenen Vorzüge und muss clever eingesetzt werden. Nach und nach können wir neben dem Winter auch den Sommer, den Herbst und den Frühling steuern.

So sprießen Pilze beispielsweise nur im Herbst. Wenn sie gewachsen sind, erschließen sich völlig neue Wege. Wir kommen an Stellen, die vorher für den kleinen Fuchs unerreichbar waren. Um auf Wasser laufen zu können, ist das Fragment des Winters ganz praktisch. Dieses lässt das Wasser gefrieren und wir können gemütlich darüber spazieren. Der Frühling hingegen lässt den Regen über uns einbrechen, welcher das Wasser in allen Gewässern ansteigen lässt. Dadurch öffnen sich wieder neue Passagen, die erkundet werden können.

Wie war das noch mal?

Nachdem alle Fragmente von uns gefunden wurden, ist die weibliche Stimme verstummt. Und anders als versprochen, haben wir auch kein Geschenk von ihr erhalten. Stattdessen meldet sich jemand mit einer viel tieferen Stimme. Huh? Was ist denn jetzt los? Eine männliche Stimme möchte nun, dass wir die Gegend noch einmal erkunden. Wieder müssen einige Dinge besorgt werden. Uns bleibt nichts anderes übrig, als uns nochmal auf die Reise zu machen. Diesmal kommen noch einige Rätsel hinzu. Die weibliche Stimme war in dem Fall mehr ein Tutorial, um uns mit der Steuerung und dem Spielprinzip vertraut zu machen. Also brechen wir erneut auf.

Für den kleinen Fuchs jedoch kein Problem. Für uns allerdings schon. So langsam verlieren wir den Überblick. Wo war denn noch mal das Fragment des Frühlings? Im Westen? Oben oder unten? Wir wissen es nicht mehr. 

Im Spiel gibt es leider keine Karte, die uns helfen könnte uns etwas zu orientieren. Aus dem Gedächtnis wissen wir noch, dass die Lichtung in der Mitte des Spiels ist. Davon ab können wir nach Osten und Westen gehen. Je nachdem ob wir nach links oder rechts gelaufen sind, gibt es auch dort noch mal eine obere und eine untere Ebene. Durch das Zusammenspiel der Jahreszeiten kommen jedoch noch so viele weitere Abzweigungen in den einzelnen Sektionen hinzu, dass es fast unmöglich ist hier nicht die Orientierung zu verlieren.

Alles in allem ist das Spiel jedoch selbsterklärend. Die Rätsel sind nicht all zu schwierig. Einige davon sind jedoch ärgerlich, weil es nichts mit Können oder Geschick zu tun hat, sondern mit reinem Glück.

So müssen wir beispielsweise in einem Abschnitt bei völliger Dunkelheit kleine Puzzleteile aufsammeln. Es ist wirklich sehr dunkel. Egal wie hell der Fernseher gestellt und wie sehr der Raum abgedunkelt wird, es bleibt dennoch hart etwas zu sehen. Nur kleine fluoreszierende Pilze geben etwas Licht ab. Also bleibt uns nichts weiter übrig, als fröhlich in der Gegend herum zu streunen und zu hoffen, dass die fehlenden Teile ihren Weg zu uns finden. 

Ist das Puzzleteil nach einer frustrierenden Partie gefunden, kann es auch passieren, dass das Spiel plötzlich etwas bugged und wir das Puzzleteil nicht aufsammeln können. 

Abgesehen von ein paar kleineren, ärgerlichen Passagen im gesamten Gameplay überzeugt die kleine Knospe in ihrem tierischen Körper und der märchenhaften Welt im restlichen Spielverlauf überwiegend. Neben der farbenfrohen Märchenwelt überzeugt auch die musikalische Inszenierung im Spiel. 

 

 

Fazit

Die kleine Knospe in ihrem knuffigen Fuchskörper konnte wirklich überzeugen. Die Spielwelt ist die pure Visualisierung eines Märchenbuchs. Auch das Spielkonzept ist abwechslungsreich und teilweise knifflig. Es gibt einige Wendungen im Spiel, auf die ich bewusst nicht eingegangen bin, um nicht zu viel zu verraten. 

Etwas frustrierend ist jedoch die Tatsache, dass es absolut keine Orientierungshilfe in Form einer Karte gibt. Und auch, dass dieselben Passagen mehrmals besucht werden müssen. Natürlich ändern sie sich visuell auch stark durch das Einsetzen der Jahreszeiten, aber das Hin- und Hergelaufe ist auf Dauer etwas lästig.

Nichts­des­to­trotz macht das Spiel einen guten Gesamteindruck und ist einen Blick wert.


Bewertung

Pro

  • nette Spielidee
  • abwechslungsreich durch Jahreszeiten
  • sehr schönes Leveldesign
  • knuffige Protagonisten
  • atmosphärischer Sound

Contra

  • keine Karte zum Orientieren
  • keine überzeugende Story
  • sehr viele Laufpassagen durch dieselbe Gegend

Sound 8 von 10
8/10
Grafik / Atmosphäre 8 von 10
8/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Konzept 9 von 10
9/10
Story 6 von 10
6/10
Umfang 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
8

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